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Holfeld, Johann: HOMO SPIRITUALITER Phthisicus. Polnisch Lissa, 1650.

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Christliche Abdanckung.
sondern in dem andern Hemisphaerio, oder/ wie man
ins gemeinredet/ in der newen Welt scheinet/ und auff
den Morgen mit Ihrem Glantze wider auffgehet/ und
lieblich herfür kömpt: Also sind wir es auch gäntzlich
versichert/ daß diese Hauß-Sonne nicht gantz unter-
gegangen; sondern Sie leuchtet und fünckelt der See-
len nach im Hause GOTtes/ in der rechten newen
Welt: Ihr Leib/ der jetzo seinen Niedergang in die Er-
de genommen/ wird auff den Morgen des Jüngsten Ta-
ges wider herfür kommen/ und mit der Seelen vereini-
get wird erleuchten wie des Himmels-Glantz/ leuch-
Dan. 12. v. 3.ten wird Er wie die Sternen/ Dan. XII. Leuch-
Matt. 13. v 43ten wird Er wie die Sonne/ Matth. XIII. Cap.

Nun die Seelige Fraw Rosina niempt jetzo
Ihren endlichen Abschied/ und segnet zum Valet die hin-
terbliebenen durch mich also:

Seyd gesegnet hertzliebster Ehe-Schatz! Seyd
gesegnet hertzliebste Kinder unnd Kinds-Kinder!
Seyd gesegnet Ihr meine trewgewesene Herren
Eydam-Söhne! Seyd gesegnet Ihr meine ge-
liebete Anverwandte und gutte Bekandte! Seyd
beständig im Glauben! Seyd feste und unbeweg-
lich in der Hoffnung! Seyd meine durch Leyd und
Streit/ durch Noth und Todt standhaffte und
seelige Nachfolger! Ach nun seyd Alle zu viel tau-
sent mahlen gesegnet/ unnd GOtt zu Gnaden
empfohlen!

Ich

Chriſtliche Abdanckung.
ſondern in dem andern Hemiſphærio, oder/ wie man
ins gemeinredet/ in der newen Welt ſcheinet/ und auff
den Morgen mit Ihrem Glantze wider auffgehet/ und
lieblich herfuͤr koͤmpt: Alſo ſind wir es auch gaͤntzlich
verſichert/ daß dieſe Hauß-Sonne nicht gantz unter-
gegangen; ſondern Sie leuchtet und fuͤnckelt der See-
len nach im Hauſe GOTtes/ in der rechten newen
Welt: Ihr Leib/ der jetzo ſeinen Niedergang in die Er-
de genommen/ wird auff den Morgen des Juͤngſten Ta-
ges wider herfuͤr kommen/ und mit der Seelen vereini-
get wird erleuchten wie des Himmels-Glantz/ leuch-
Dan. 12. v. 3.ten wird Er wie die Sternen/ Dan. XII. Leuch-
Matt. 13. v 43ten wird Er wie die Sonne/ Matth. XIII. Cap.

Nun die Seelige Fraw Roſina niempt jetzo
Ihren endlichen Abſchied/ und ſegnet zum Valet die hin-
terbliebenen durch mich alſo:

Seyd geſegnet hertzliebſter Ehe-Schatz! Seyd
geſegnet hertzliebſte Kinder unnd Kinds-Kinder!
Seyd geſegnet Ihr meine trewgeweſene Herren
Eydam-Soͤhne! Seyd geſegnet Ihr meine ge-
liebete Anverwandte und gutte Bekandte! Seyd
beſtaͤndig im Glauben! Seyd feſte und unbeweg-
lich in der Hoffnung! Seyd meine durch Lėyd und
Streit/ durch Noth und Todt ſtandhaffte und
ſeelige Nachfolger! Ach nun ſeyd Alle zu viel tau-
ſent mahlen geſegnet/ unnd GOtt zu Gnaden
empfohlen!

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[0056] Chriſtliche Abdanckung. ſondern in dem andern Hemiſphærio, oder/ wie man ins gemeinredet/ in der newen Welt ſcheinet/ und auff den Morgen mit Ihrem Glantze wider auffgehet/ und lieblich herfuͤr koͤmpt: Alſo ſind wir es auch gaͤntzlich verſichert/ daß dieſe Hauß-Sonne nicht gantz unter- gegangen; ſondern Sie leuchtet und fuͤnckelt der See- len nach im Hauſe GOTtes/ in der rechten newen Welt: Ihr Leib/ der jetzo ſeinen Niedergang in die Er- de genommen/ wird auff den Morgen des Juͤngſten Ta- ges wider herfuͤr kommen/ und mit der Seelen vereini- get wird erleuchten wie des Himmels-Glantz/ leuch- ten wird Er wie die Sternen/ Dan. XII. Leuch- ten wird Er wie die Sonne/ Matth. XIII. Cap. Dan. 12. v. 3. Matt. 13. v 43 Nun die Seelige Fraw Roſina niempt jetzo Ihren endlichen Abſchied/ und ſegnet zum Valet die hin- terbliebenen durch mich alſo: Seyd geſegnet hertzliebſter Ehe-Schatz! Seyd geſegnet hertzliebſte Kinder unnd Kinds-Kinder! Seyd geſegnet Ihr meine trewgeweſene Herren Eydam-Soͤhne! Seyd geſegnet Ihr meine ge- liebete Anverwandte und gutte Bekandte! Seyd beſtaͤndig im Glauben! Seyd feſte und unbeweg- lich in der Hoffnung! Seyd meine durch Lėyd und Streit/ durch Noth und Todt ſtandhaffte und ſeelige Nachfolger! Ach nun ſeyd Alle zu viel tau- ſent mahlen geſegnet/ unnd GOtt zu Gnaden empfohlen! Ich

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Zitationshilfe: Holfeld, Johann: HOMO SPIRITUALITER Phthisicus. Polnisch Lissa, 1650, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/347551/56>, abgerufen am 05.05.2024.