Kirsten, Johann: Cenotaphium Spirituale, exponens Sacerdotii TERRENA NUBILA, & SERENA cœli JUBILA. Liegnitz, 1683.(e) Wo giebt es grössere Noth/ als unter denGefangenen/ beschrie-
(ε) Wo giebt es groͤſſere Noth/ als unter denGefangenen/ beſchrie-
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Aponii ſchreibet: (ε) Sicut frigus Aqvilonis, & calor
auſtri temperatum efficiunt äerem in Paradiſo; Sic
frigus tribulationum commiſtum cum æſtu conſo-
lationum temperiem juſtam parit in animâ, (The-
ologi] ut nec ſuperbiat in proſperis, nec animo con-
cidat in adverſis. Gleich wie die rauhe Kaͤlte des Nord-
windes/ und die liebliche Waͤrme des Sud-Windes mit ei-
nander vermiſcht/ einen Luſt-Garten mit einer temperirten/
fruchtbaren/ und geſunden Lufft erfuͤllen/ alſo ſchaffet auch
die Kaͤlte der Anfechtung/ mit der Hitze des Troſtes taͤglich
vereiniget/ in dem Geiſtlichen Paradies-Gaͤrtlein eines
Theologiſchen Hertzens/ ſo heylſames Gewitter/ daß die zu
allen gutten Wercken fruchtbare Seele bey gutten Tagen ſich
keines weges erhebet/ und der Welt gleich ſtellet/ in Creutz und
Wiederwaͤrtigkeit aber auch nicht den Muth ſincken laͤſſet/
und verzaget. Welches alles kein Theologus aus dem
Buche der Erfahrung gruͤndlicher erlernet hat/ als der Koͤ-
nigliche Prophet und Lehrer David; Drumb klaget derſelbe
in unſerem verleſenen Texte ſo beweglich/ daß Er inter bo-
realia flabra malorum, unter ſehr rauhen Winden
den Himmel muͤſſe finden: Wenn er ſpricht: DieAngſt
meines Hertzens iſt groß/ fuͤhre mich aus meinen Noͤ-
then. Er vergleicht ſich den Gefangenen/ die aufs aller-
grauſamſte gemartert werden. Denn wenn er klaget: Fuͤ-
re mich aus meinen Noͤthen: ſo lautet es in der heiligen
Sprache alſo: Fuͤhre mich (Mimmetzukothai) ex
torturis meis, aus meinen Martern. (ζ)
(ε)
v. Cornel.
à Lapid. in
Cantic. pag
215.
(ζ)
Metzu-
kah
Notat Tor-
turam,
Tormen-
tum; Ejus
ením Ra-
dix eſt
Tzok
Torſit, con-
torſit, com-
presſit. A-
ren.
Wo giebt es groͤſſere Noth/ als unter denGefangenen/
die biß auf den Todt gemartert werden. Wenn vorzeiten
die heiligen Maͤrterer/ wegen ihres beſtaͤndigen Glaubens
an Chriſtum/ zu dem/ unter den Heyden uͤblich geweſenen/
und von Polybio, Ariſtophane, Suidâ, Serario,
beſchrie-
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