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Kirsten, Johann: Cenotaphium Spirituale, exponens Sacerdotii TERRENA NUBILA, & SERENA cœli JUBILA. Liegnitz, 1683.

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tes Werckzeug des heiligen Geistes/ und seiner Kirchen/ an
dehm sich täglich außwiese/ was etwa unsere Wittenbergi-
sche Lehr-Sonne/ Calovius, schreibet: (n) Tentatio &(n)
Calovius in
Paedia The-
ologica de
Methode
Studii The-
ologici pag.

74.

mentem informat, & voluntatem perficit. An-
fechtung macht erleuchtete Augen des Verstandes/ und hält
den Willen in den Schrancken der Tugend; Denn die
Züchtigungen des Höchsten lehrten Ihn auffs Wort mer-
cken/ Esa. 28. v. 19. und darinnen fleissig nach Trost
und Freude des heiligen Geistes forschen. Wodurch denn
sein Glaube also täglich bewehret wurde/ daß er seinem JEsu/
auch in den grösten Torturen und Martern des Creutzes/ mit
gantz gelassener Seelen/ in stiller Geduld/ und Hoffnung/
nachfolgete/ und von seiner Liebe weder Tod noch Leben sich
scheiden ließ/ Rom. 8. v. 38. Wie es demnach im Hertzen
Pauli hieß/ nach Cornelii a Lapide darstellung/ (x) also(x)
Cornel: [a]
Lap. in E-
pist: ad
Rom. c.
8.
versum 38.
pag.
119.

hieß es auch im Hertzen dieses seligen Theologi: Nemlich:
Veni inedia! Veni dolor! Veni crux! Venite Le-
ones! vos ambio, ut amorem meum in Christum
ostendam, ut amorem amori rependam: Vobis
gaudeo: Vobis glorior: Vobis exulto.
Komm her
Hunger! Komm Schmertz! Komm Creutz! kommt alle
her/ ihr wüttende Löwen/ und Feinde des Creutzes Christi!
Mich verlanget nach euch/ unter euch Christo meine Liebe dar-
zuthun/ und seine Liebe mit treuer Gegen-liebe zu erwiedern:
Ich freue mich eurer/ ich rühme mich eurer/ mein Hertz jauch-
tzet über euch. Die Züchtigung des Allerhöchsten heiligte
nicht weniger seinen Willen/ daß er die Begierden nach der
Welt/ und ihren sündlichen Eitelkeiten/ aus dem Hertzen
fliessen ließ/ seinen Wandel mit Pauloim Himmel hatte/
und nirgends ein ruhiger/ sanffter/ Haupt-küssen/ für seine
Seele/ fand/ als in den Wunden JESU Christi/ wenn er
darinnen seinem GOtte/ durch Seuffzen und Beten/ als sei-

nem
Dij

tes Werckzeug des heiligen Geiſtes/ und ſeiner Kirchen/ an
dehm ſich taͤglich außwieſe/ was etwa unſere Wittenbergi-
ſche Lehr-Sonne/ Calovius, ſchreibet: (ν) Tentatio &(ν)
Calovius in
Pædiâ The-
ologicâ de
Methode
Studii The-
ologici pag.

74.

mentem informat, & voluntatem perficit. An-
fechtung macht erleuchtete Augen des Verſtandes/ und haͤlt
den Willen in den Schrancken der Tugend; Denn die
Zuͤchtigungen des Hoͤchſten lehrten Ihn auffs Wort mer-
cken/ Eſa. 28. v. 19. und darinnen fleisſig nach Troſt
und Freude des heiligen Geiſtes forſchen. Wodurch denn
ſein Glaube alſo taͤglich bewehret wurde/ daß er ſeinem JEſu/
auch in den groͤſten Torturen und Martern des Creutzes/ mit
gantz gelaſſener Seelen/ in ſtiller Geduld/ und Hoffnung/
nachfolgete/ und von ſeiner Liebe weder Tod noch Leben ſich
ſcheiden ließ/ Rom. 8. v. 38. Wie es demnach im Hertzen
Pauli hieß/ nach Cornelii à Lapide darſtellung/ (ξ) alſo(ξ)
Cornel: [à]
Lap. in E-
piſt: ad
Rom. c.
8.
verſum 38.
pag.
119.

hieß es auch im Hertzen dieſes ſeligen Theologi: Nemlich:
Veni inedia! Veni dolor! Veni crux! Venite Le-
ones! vos ambio, ut amorem meum in Chriſtum
oſtendam, ut amorem amori rependam: Vobis
gaudeo: Vobis glorior: Vobis exulto.
Komm her
Hunger! Komm Schmertz! Komm Creutz! kommt alle
her/ ihr wuͤttende Loͤwen/ und Feinde des Creutzes Chriſti!
Mich verlanget nach euch/ unter euch Chriſto meine Liebe dar-
zuthun/ und ſeine Liebe mit treuer Gegen-liebe zu erwiedern:
Ich freue mich eurer/ ich ruͤhme mich eurer/ mein Hertz jauch-
tzet uͤber euch. Die Zuͤchtigung des Allerhoͤchſten heiligte
nicht weniger ſeinen Willen/ daß er die Begierden nach der
Welt/ und ihren ſuͤndlichen Eitelkeiten/ aus dem Hertzen
flieſſen ließ/ ſeinen Wandel mit Pauloim Himmel hatte/
und nirgends ein ruhiger/ ſanffter/ Haupt-kuͤſſen/ fuͤr ſeine
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Zitationshilfe: Kirsten, Johann: Cenotaphium Spirituale, exponens Sacerdotii TERRENA NUBILA, & SERENA cœli JUBILA. Liegnitz, 1683, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/353337/27>, abgerufen am 09.11.2024.