Kirsten, Johann: Cenotaphium Spirituale, exponens Sacerdotii TERRENA NUBILA, & SERENA cœli JUBILA. Liegnitz, 1683.te dieser Worte billich/ als gläubige Christen/ sagende: Non Leitet auch diesen Trostbrunnen in euer Hertz/ alle/ die Ihr Non tot Achaemeniis armatur Susa sagittis, Es gab nicht so viel Pfeile in der Rüst-kammer zu Susis, als Pfeile/
te dieſer Worte billich/ als glaͤubige Chriſten/ ſagende: Non Leitet auch dieſen Troſtbrunnen in euer Hertz/ alle/ die Ihr Non tot Achæmeniis armatur Suſa ſagittis, Es gab nicht ſo viel Pfeile in der Ruͤſt-kammer zu Suſis, als Pfeile/
<TEI> <text> <body> <div type="fsSermon" n="1"> <div type="fsMainPart" n="2"> <div n="3"> <p><pb facs="#f0042"/> te dieſer Worte billich/ als glaͤubige Chriſten/ ſagende: <hi rendition="#aq">Non<lb/> eſt Orphanus, cujus obiit pater; ſed Orphanus eſt,<lb/> qvi Deum non habet providum Spudaſten:</hi> Der iſt<lb/> nicht verwaͤyſet/ deſſen Vater geſtorben/ ſondern der iſt ein<lb/> verlaſſenes Waͤyſen-Kind/ welcher keinen genaͤdigen GOtt<lb/> im Himmel hat. Fuͤhret dieſes zu <hi rendition="#k">e</hi>urem <hi rendition="#aq">Symbolo,</hi> be-<lb/> truͤbteſte <hi rendition="#fr">Prieſter-Waͤyſen/</hi> und befleisſiget <hi rendition="#k">e</hi>uch/ aus gott-<lb/> ſeeliger Erwegung deſſen/ nach dem ſchoͤnen Fuͤrbilde eures ſe-<lb/> ligen Herꝛn Vaters/ zu haben/ in dem Bunde des gutten Ge-<lb/> wiſſens/ einen <hi rendition="#fr">genaͤdigenGOtt imHimmel.</hi> So werdet<lb/> Ihr niemals ohne Vater ſeyn. GOtt ſelbſt wird ſich/ als ein<lb/> wolthaͤtiger Vater/ <hi rendition="#k">e</hi>urer hertzlich annehmen / <hi rendition="#k">e</hi>uch immer<lb/> wunderlich forthelffen/ und durch die Freuden-Sonne ſeines<lb/> Troſtes eure weinende Augen abtrocknen; daß Ihr werdet<lb/> in freudiger Zuverſicht mit David ſagen koͤnnen: Mein Va-<lb/> ter und meine Mutter verlaſſen mich / aber der <hi rendition="#k">H<hi rendition="#fr">E</hi>rr</hi> nim-<lb/> met mich auf/ <hi rendition="#aq">Pſal. 27. v.</hi> 10.</p><lb/> <p>Leitet auch dieſen Troſtbrunnen in euer Hertz/ alle/ die Ihr<lb/> in dieſem Berndorffiſchen Kirchen-Zion den H<hi rendition="#fr">E</hi>rren fuͤrch-<lb/> tet. Gedencket an euren treugeweſenen Lehrer / und lernet<lb/> aus glaͤubiger Behertzigung deſſen / was Ihm nach Gottes<lb/> Rath begegnet/ daß kein fromer Chriſt/ auch unter den aller-<lb/> rauheſten Winden der Truͤbſal und Angſt / an der Genade<lb/> ſeines Gottes zweifeln duͤrffe. Sind nicht immer der froͤm-<lb/> ſten/und allerliebſten/Kinder Gottes Augen/vor andern/wie<lb/> die <hi rendition="#fr">Teiche zu Heßbon/</hi><hi rendition="#aq">Cantic. 7. v.</hi> 4. und Ihre Hertzen<lb/> ein taͤgliches Bogen-Ziel des Allmaͤchtigen / <hi rendition="#aq">Job. 7. v. 4.<lb/> Thren. 3. v.</hi> 12. mit ſo vielen Creutz-Pfeilen durchboret /<lb/> daß Ihre Seele wol klagen moͤchte:</p><lb/> <cit> <quote> <hi rendition="#aq">Non tot Achæmeniis armatur Suſa ſagittis,<lb/> Pectora qvot telis noſtra Jehova ferit.</hi> </quote> <bibl/> </cit><lb/> <p>Es gab nicht ſo viel Pfeile in der Ruͤſt-kammer zu <hi rendition="#aq">Suſis,</hi> als<lb/> <fw place="bottom" type="catch">Pfeile/</fw><lb/></p> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [0042]
te dieſer Worte billich/ als glaͤubige Chriſten/ ſagende: Non
eſt Orphanus, cujus obiit pater; ſed Orphanus eſt,
qvi Deum non habet providum Spudaſten: Der iſt
nicht verwaͤyſet/ deſſen Vater geſtorben/ ſondern der iſt ein
verlaſſenes Waͤyſen-Kind/ welcher keinen genaͤdigen GOtt
im Himmel hat. Fuͤhret dieſes zu eurem Symbolo, be-
truͤbteſte Prieſter-Waͤyſen/ und befleisſiget euch/ aus gott-
ſeeliger Erwegung deſſen/ nach dem ſchoͤnen Fuͤrbilde eures ſe-
ligen Herꝛn Vaters/ zu haben/ in dem Bunde des gutten Ge-
wiſſens/ einen genaͤdigenGOtt imHimmel. So werdet
Ihr niemals ohne Vater ſeyn. GOtt ſelbſt wird ſich/ als ein
wolthaͤtiger Vater/ eurer hertzlich annehmen / euch immer
wunderlich forthelffen/ und durch die Freuden-Sonne ſeines
Troſtes eure weinende Augen abtrocknen; daß Ihr werdet
in freudiger Zuverſicht mit David ſagen koͤnnen: Mein Va-
ter und meine Mutter verlaſſen mich / aber der HErr nim-
met mich auf/ Pſal. 27. v. 10.
Leitet auch dieſen Troſtbrunnen in euer Hertz/ alle/ die Ihr
in dieſem Berndorffiſchen Kirchen-Zion den HErren fuͤrch-
tet. Gedencket an euren treugeweſenen Lehrer / und lernet
aus glaͤubiger Behertzigung deſſen / was Ihm nach Gottes
Rath begegnet/ daß kein fromer Chriſt/ auch unter den aller-
rauheſten Winden der Truͤbſal und Angſt / an der Genade
ſeines Gottes zweifeln duͤrffe. Sind nicht immer der froͤm-
ſten/und allerliebſten/Kinder Gottes Augen/vor andern/wie
die Teiche zu Heßbon/Cantic. 7. v. 4. und Ihre Hertzen
ein taͤgliches Bogen-Ziel des Allmaͤchtigen / Job. 7. v. 4.
Thren. 3. v. 12. mit ſo vielen Creutz-Pfeilen durchboret /
daß Ihre Seele wol klagen moͤchte:
Non tot Achæmeniis armatur Suſa ſagittis,
Pectora qvot telis noſtra Jehova ferit.
Es gab nicht ſo viel Pfeile in der Ruͤſt-kammer zu Suſis, als
Pfeile/
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