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Kirsten, Johann: Cenotaphium Spirituale, exponens Sacerdotii TERRENA NUBILA, & SERENA cœli JUBILA. Liegnitz, 1683.

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den Kranckheiten in sich gesogen. Dahero nicht zuver-
wundern/ daß Er alsbald in seiner Jugend/ annoch in dem
väterlichen Hause sich auffhaltende/ mancherley Unpäßlig-
keiten unterworffen gewesen. Er auch GOtt zu dancken
gehabt/ daß er ausser Landes davon mehrentheils befreyet
bliben: Es haben aber solche/ da er wider in sein Vater-
land kommen/ nach Gottes Willen/ bey ihm sich wider ein-
gestellet. Allermassen/ er im Jahr 1661. im Novembr.
mit schmertzlicher/ und bis in den Januarium 1662. anhal-
tender/ auch/ 3. maliger recidiva, tödlich geschätzter Nie-
derlage anheim gesuchet worden. Worauff im Jahr 1663.
di stachliche- und schmertzliche Rosen-Flüsse in den Schen-
ckeln; Allermeist aber Anno 1667. Reissen in allen
Gliedern/ sich gefunden/ so daß er vom 1. Martij bis 9. Maji
gantzBettlägerig/ und bald in einem/ bald im andern Gli-
de gelähmet worden. Worvon er aber/ weil GOtt den
Gebrauch des Hirschbergischen warmen Bades seegnete/
glücklich genesen. So/ daß man gehoffet/ es würde be-
ständige Gesundheit folgen. Wier denn von solcher Zeit
an/ in di 7. Jahr ohne sonderbare Kranckheit leben/ und
das Seinige ohne Verhinderung verrichten können/ bis im
Jahr 1674. Ihn sehr grosse Unpäßligkeit/ welche/ auch mit
den allerbewehrtesten Medicamentis nicht zu ändern war/
überfallen; Da das malum Scorbuticum, cum Arthri-
tide vaga,
Ihn zu einem lebendig Todten in so fern ge-
macht/ in dem der äusserliche Brauch seiner Glider/ fast
gäntzlich verhindert worden/ und Er bis zu Ausgang des-
selben Jahres/ wenig gesunde Tage gehabt. Auch bald
im Anfang des 1675sten Jahres di vorige Kranckheit mit
grösser Hefftigkeit ihn angefallen/ Hände und Füsse ener-
vi
ret/ und Ihn durch unbeschreibliche Schmertzen/ in den
äussersten Grad des Elends/ versetzet. Dahero. er genö-

thiget

den Kranckheiten in ſich geſogen. Dahero nicht zuver-
wundern/ daß Er alsbald in ſeiner Jugend/ annoch in dem
vaͤterlichen Hauſe ſich auffhaltende/ mancherley Unpaͤßlig-
keiten unterworffen geweſen. Er auch GOtt zu dancken
gehabt/ daß er auſſer Landes davon mehrentheils befreyet
bliben: Es haben aber ſolche/ da er wider in ſein Vater-
land kommen/ nach Gottes Willen/ bey ihm ſich wider ein-
geſtellet. Allermaſſen/ er im Jahr 1661. im Novembr.
mit ſchmertzlicher/ und bis in den Januarium 1662. anhal-
tender/ auch/ 3. maliger recidiva, toͤdlich geſchaͤtzter Nie-
derlage anheim geſuchet worden. Worauff im Jahr 1663.
di ſtachliche- und ſchmertzliche Roſen-Fluͤſſe in den Schen-
ckeln; Allermeiſt aber Anno 1667. Reiſſen in allen
Gliedern/ ſich gefunden/ ſo daß er vom 1. Martij bis 9. Maji
gantzBettlaͤgerig/ und bald in einem/ bald im andern Gli-
de gelaͤhmet worden. Worvon er aber/ weil GOtt den
Gebrauch des Hirſchbergiſchen warmen Bades ſeegnete/
gluͤcklich geneſen. So/ daß man gehoffet/ es wuͤrde be-
ſtaͤndige Geſundheit folgen. Wier denn von ſolcher Zeit
an/ in di 7. Jahr ohne ſonderbare Kranckheit leben/ und
das Seinige ohne Verhinderung verrichten koͤnnen/ bis im
Jahr 1674. Ihn ſehr groſſe Unpaͤßligkeit/ welche/ auch mit
den allerbewehrteſten Medicamentis nicht zu aͤndern war/
uͤberfallen; Da das malum Scorbuticum, cum Arthri-
tide vagâ,
Ihn zu einem lebendig Todten in ſo fern ge-
macht/ in dem der aͤuſſerliche Brauch ſeiner Glider/ faſt
gaͤntzlich verhindert worden/ und Er bis zu Ausgang deſ-
ſelben Jahres/ wenig geſunde Tage gehabt. Auch bald
im Anfang des 1675ſten Jahres di vorige Kranckheit mit
groͤſſer Hefftigkeit ihn angefallen/ Haͤnde und Fuͤſſe ener-
vi
ret/ und Ihn durch unbeſchreibliche Schmertzen/ in den
aͤuſſerſten Grad des Elends/ verſetzet. Dahero. er genoͤ-

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[0056] den Kranckheiten in ſich geſogen. Dahero nicht zuver- wundern/ daß Er alsbald in ſeiner Jugend/ annoch in dem vaͤterlichen Hauſe ſich auffhaltende/ mancherley Unpaͤßlig- keiten unterworffen geweſen. Er auch GOtt zu dancken gehabt/ daß er auſſer Landes davon mehrentheils befreyet bliben: Es haben aber ſolche/ da er wider in ſein Vater- land kommen/ nach Gottes Willen/ bey ihm ſich wider ein- geſtellet. Allermaſſen/ er im Jahr 1661. im Novembr. mit ſchmertzlicher/ und bis in den Januarium 1662. anhal- tender/ auch/ 3. maliger recidiva, toͤdlich geſchaͤtzter Nie- derlage anheim geſuchet worden. Worauff im Jahr 1663. di ſtachliche- und ſchmertzliche Roſen-Fluͤſſe in den Schen- ckeln; Allermeiſt aber Anno 1667. Reiſſen in allen Gliedern/ ſich gefunden/ ſo daß er vom 1. Martij bis 9. Maji gantzBettlaͤgerig/ und bald in einem/ bald im andern Gli- de gelaͤhmet worden. Worvon er aber/ weil GOtt den Gebrauch des Hirſchbergiſchen warmen Bades ſeegnete/ gluͤcklich geneſen. So/ daß man gehoffet/ es wuͤrde be- ſtaͤndige Geſundheit folgen. Wier denn von ſolcher Zeit an/ in di 7. Jahr ohne ſonderbare Kranckheit leben/ und das Seinige ohne Verhinderung verrichten koͤnnen/ bis im Jahr 1674. Ihn ſehr groſſe Unpaͤßligkeit/ welche/ auch mit den allerbewehrteſten Medicamentis nicht zu aͤndern war/ uͤberfallen; Da das malum Scorbuticum, cum Arthri- tide vagâ, Ihn zu einem lebendig Todten in ſo fern ge- macht/ in dem der aͤuſſerliche Brauch ſeiner Glider/ faſt gaͤntzlich verhindert worden/ und Er bis zu Ausgang deſ- ſelben Jahres/ wenig geſunde Tage gehabt. Auch bald im Anfang des 1675ſten Jahres di vorige Kranckheit mit groͤſſer Hefftigkeit ihn angefallen/ Haͤnde und Fuͤſſe ener- viret/ und Ihn durch unbeſchreibliche Schmertzen/ in den aͤuſſerſten Grad des Elends/ verſetzet. Dahero. er genoͤ- thiget

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Zitationshilfe: Kirsten, Johann: Cenotaphium Spirituale, exponens Sacerdotii TERRENA NUBILA, & SERENA cœli JUBILA. Liegnitz, 1683, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/353337/56>, abgerufen am 21.11.2024.