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Francke, Melchior: Kind- und Erbschafft der Gläubigen. Liegnitz, 1678.

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wie des Moses; versorgen euch/ wie den Joseph; bringt
euch zu Ehren/ wie die Esther; und lasse eurer Feinde und
Wiederwärtigen Gutt und Habe zerrinnen/ wie des La-
bans! Amen.

Mässiget eure Thränen/ ihr Ehren-wehrtes
Geschwister und Freundschafft/ die Jhr gleich (nach
menschlicher Empfindung) die unzeitige Asche beklagt: bey
GOtt ist ist nichts zu zeitig; nichts ohne gutte Dispositi-Tertull.
on und Anordnung.

Es schadet den seel. Herrn nicht der Schatten desMalach. 4.
Todes: Denn Jhm ist aufgegangen ein ewiges Lieht/ und
bestrahlet ihn die Sonne der Gerechtigkeit.

Nicht die Weise des Todes: Denn der im Blut
verscheidende ist abgeschieden im wahrem Glauben auf das
vergossene Versühn-Blut des geerentzigten JEsu/ dahe-Psal. 116.
ro sein Tod für ihm werth gehalten ist:

Nicht der Raub des Todes: Er ist sein GewinnPhil. 1.
worden. Er nehme nicht groß Gutt noch Geld/

Und käme wieder auf Erden. Er ist nicht uns/Ambr. Tom
3 Orat. de
Satyro de-
nato.

sondern nur der Gefahr entnommen.

Und Jhr/ seine liebgewesene Kirch-Kinder/
hohes und niedriges Standes/ ihr weinet ja billich ü-
ber dem Abschied Euers Seeligen Herrn Pfarrers/ der für
Euch unermüdet gearbeitet/ unablässig für Euer Wohl-
fahrt und Bekehrung gebetet/ Euch in heilsamer Lehre
auch mit mattem Leibe und hindansetzung der Gesundheit
unterwiesen/ und Euch nichts verhalten vom Reiche GOt-
tes: Ach thut Busse/ weil Eure Sünden zu diesem Riesse
Ursach gegeben/ und GOtt seinen Leuchter weggerucket
hat! gedencket an Jhn/ Euren treu-gewesenen Lehrer/ der
Euch das Wort GOttes verkündiget hat/ dessen Ende
schauet an/ und folget seinem Glauben nach: betet/ daß der

Ertz-
E

wie des Moſes; verſorgẽ euch/ wie den Joſeph; bringt
euch zu Ehren/ wie die Eſther; und laſſe eurer Feinde und
Wiederwaͤrtigen Gutt und Habe zerrinnen/ wie des La-
bans! Amen.

Maͤsſiget eure Thraͤnen/ ihr Ehren-wehrtes
Geſchwiſter und Freundſchafft/ die Jhr gleich (nach
menſchlicher Empfindung) die unzeitige Aſche beklagt: bey
GOtt iſt iſt nichts zu zeitig; nichts ohne gutte Diſpoſiti-Tertull.
on und Anordnung.

Es ſchadet den ſeel. Herrn nicht der Schatten desMalach. 4.
Todes: Denn Jhm iſt aufgegangen ein ewiges Lieht/ und
beſtrahlet ihn die Sonne der Gerechtigkeit.

Nicht die Weiſe des Todes: Denn der im Blut
verſcheidende iſt abgeſchieden im wahrem Glauben auf das
vergoſſene Verſuͤhn-Blut des geerentzigten JEſu/ dahe-Pſal. 116.
ro ſein Tod fuͤr ihm werth gehalten iſt:

Nicht der Raub des Todes: Er iſt ſein GewinnPhil. 1.
worden. Er nehme nicht groß Gutt noch Geld/

Und kaͤme wieder auf Erden. Er iſt nicht uns/Ambr. Tom
3 Orat. de
Satyro de-
nato.

ſondern nur der Gefahr entnommen.

Und Jhr/ ſeine liebgeweſene Kirch-Kinder/
hohes und niedriges Standes/ ihr weinet ja billich uͤ-
ber dem Abſchied Euers Seeligen Herrn Pfarrers/ der fuͤr
Euch unermuͤdet gearbeitet/ unablaͤsſig fuͤr Euer Wohl-
fahrt und Bekehrung gebetet/ Euch in heilſamer Lehre
auch mit mattem Leibe und hindanſetzung der Geſundheit
unterwieſen/ und Euch nichts verhalten vom Reiche GOt-
tes: Ach thut Buſſe/ weil Eure Sünden zu dieſem Rieſſe
Urſach gegeben/ und GOtt ſeinen Leuchter weggerůcket
hat! gedencket an Jhn/ Euren treu-geweſenen Lehrer/ der
Euch das Wort GOttes verkuͤndiget hat/ deſſen Ende
ſchauet an/ und folget ſeinem Glauben nach: betet/ daß der

Ertz-
E
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[[33]/0033] wie des Moſes; verſorgẽ euch/ wie den Joſeph; bringt euch zu Ehren/ wie die Eſther; und laſſe eurer Feinde und Wiederwaͤrtigen Gutt und Habe zerrinnen/ wie des La- bans! Amen. Maͤsſiget eure Thraͤnen/ ihr Ehren-wehrtes Geſchwiſter und Freundſchafft/ die Jhr gleich (nach menſchlicher Empfindung) die unzeitige Aſche beklagt: bey GOtt iſt iſt nichts zu zeitig; nichts ohne gutte Diſpoſiti- on und Anordnung. Tertull. Es ſchadet den ſeel. Herrn nicht der Schatten des Todes: Denn Jhm iſt aufgegangen ein ewiges Lieht/ und beſtrahlet ihn die Sonne der Gerechtigkeit. Malach. 4. Nicht die Weiſe des Todes: Denn der im Blut verſcheidende iſt abgeſchieden im wahrem Glauben auf das vergoſſene Verſuͤhn-Blut des geerentzigten JEſu/ dahe- ro ſein Tod fuͤr ihm werth gehalten iſt: Pſal. 116. Nicht der Raub des Todes: Er iſt ſein Gewinn worden. Er nehme nicht groß Gutt noch Geld/ Phil. 1. Und kaͤme wieder auf Erden. Er iſt nicht uns/ ſondern nur der Gefahr entnommen. Ambr. Tom 3 Orat. de Satyro de- nato. Und Jhr/ ſeine liebgeweſene Kirch-Kinder/ hohes und niedriges Standes/ ihr weinet ja billich uͤ- ber dem Abſchied Euers Seeligen Herrn Pfarrers/ der fuͤr Euch unermuͤdet gearbeitet/ unablaͤsſig fuͤr Euer Wohl- fahrt und Bekehrung gebetet/ Euch in heilſamer Lehre auch mit mattem Leibe und hindanſetzung der Geſundheit unterwieſen/ und Euch nichts verhalten vom Reiche GOt- tes: Ach thut Buſſe/ weil Eure Sünden zu dieſem Rieſſe Urſach gegeben/ und GOtt ſeinen Leuchter weggerůcket hat! gedencket an Jhn/ Euren treu-geweſenen Lehrer/ der Euch das Wort GOttes verkuͤndiget hat/ deſſen Ende ſchauet an/ und folget ſeinem Glauben nach: betet/ daß der Ertz- E

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Zitationshilfe: Francke, Melchior: Kind- und Erbschafft der Gläubigen. Liegnitz, 1678, S. [33]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/353338/33>, abgerufen am 03.12.2024.