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Böttner, Kaspar Damian: Spititualis nobilitatis insigna. Zittau, 1673.

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Christliche
und durch sonderliche Art auf dem Wege bekehret. O der
grossen Barmhertzigkeit!

Und [be]stellet sich der Apostel allen armen Sündern zum
Exempel für daß Sie sich an jhm spiegeln/ im Glauben stär-
cken und nicht zweiffeln sollen/ GOTT werde auch Sie zu
Gnaden annehmen.

Ut medicus, domum peste infectam ingrediens,
desperatissimum primum sanat, ut caeteri bono animo
sint: Si ille convalescit, se etiam convalituros.
Wie
ein Artzt/ welcher in ein angestecktes Pest-Haus kombt/ den
allerkränckesten am ersten heilet/ damit die andern getrost sern
und dencken: Wenn dieser todkrancke gesund worden/ so werden
Sie auch wol gesund werden/ sagt hierüber Theodoretus.

Und wir haben demnach das Hertz GOttes gegen die
Sünder zu erkennen/ wenn wir erwegen.

1. Der Barmhertzigkeit Erweisung. Wie
die verdienende Ursach unsers Heils und Seeligkeit ist CHristi
Blutiges Verdienst, also ist die mittheilende Ursach die Gött-
liche Barmhertzigkeit. GOTT der da reich ist von Barm-
Eph. 2, 4.hertzigkeit/ Eph. 2. hat eine hertzliche Barmhertzigkeit/ Luc. 1.
Luc. 1, 78.splagkhna eLeoms, es gehet jhm sein Erbarmen von Hertzen/
Jer. 31,
20.
sein Hertz bricht jhm/ wie Er redet/ Jer. 31. nach den Grund-
Text das inwendige des Hertzens beweget sich auß Liebe/ wie
1. Reg. 3,1. Reg. 3. das Mütterliche Hertz gegen dem Kinde entbrandte/
daß Sie es nicht wolte theilen lassen. Denn wir sind alle GOt-
tes Kinder wegen der Schöpfung/ sind wir jhm je gleich unge-
horsam/ so wil Er doch/ daß wir wieder kehren sollen/ und
wenn wir durch ernste Busse wiederkommen/ so nimmt Er uns
wieder an/ wie das Beyspiel und Exempel des verlohrnen
Luc. 15,
20.
Sohnes weiset/ Luc. 15. Er wil den wiederkehrenden Barm-

her-

Chriſtliche
und durch ſonderliche Art auf dem Wege bekehret. O der
groſſen Barmhertzigkeit!

Und [be]ſtellet ſich der Apoſtel allen armen Suͤndern zum
Exempel fuͤr daß Sie ſich an jhm ſpiegeln/ im Glauben ſtaͤr-
cken und nicht zweiffeln ſollen/ GOTT werde auch Sie zu
Gnaden annehmen.

Ut medicus, domum peſte infectam ingrediens,
deſperatiſſimum primum ſanat, ut cæteri bono animo
ſint: Si ille convaleſcit, ſe etiam convalituros.
Wie
ein Artzt/ welcher in ein angeſtecktes Peſt-Haus kombt/ den
allerkraͤnckeſten am erſten heilet/ damit die andern getroſt ſern
und dencken: Wenn dieſer todkrancke geſund worden/ ſo werden
Sie auch wol geſund werden/ ſagt hieruͤber Theodoretus.

Und wir haben demnach das Hertz GOttes gegen die
Suͤnder zu erkennen/ wenn wir erwegen.

1. Der Barmhertzigkeit Erweiſung. Wie
die verdienende Urſach unſers Heils und Seeligkeit iſt CHriſti
Blutiges Verdienſt, alſo iſt die mittheilende Urſach die Goͤtt-
liche Barmhertzigkeit. GOTT der da reich iſt von Barm-
Eph. 2, 4.hertzigkeit/ Eph. 2. hat eine hertzliche Barmhertzigkeit/ Luc. 1.
Luc. 1, 78.σϖλάγχνα ἐΛέομς, es gehet jhm ſein Erbarmen von Hertzen/
Jer. 31,
20.
ſein Hertz bricht jhm/ wie Er redet/ Jer. 31. nach den Grund-
Text das inwendige des Hertzens beweget ſich auß Liebe/ wie
1. Reg. 3,1. Reg. 3. das Muͤtterliche Hertz gegen dem Kinde entbrandte/
daß Sie es nicht wolte theilen laſſen. Denn wir ſind alle GOt-
tes Kinder wegen der Schoͤpfung/ ſind wir jhm je gleich unge-
horſam/ ſo wil Er doch/ daß wir wieder kehren ſollen/ und
wenn wir durch ernſte Buſſe wiederkommen/ ſo nimmt Er uns
wieder an/ wie das Beyſpiel und Exempel des verlohrnen
Luc. 15,
20.
Sohnes weiſet/ Luc. 15. Er wil den wiederkehrenden Barm-

her-
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[52/0024] Chriſtliche und durch ſonderliche Art auf dem Wege bekehret. O der groſſen Barmhertzigkeit! Und beſtellet ſich der Apoſtel allen armen Suͤndern zum Exempel fuͤr daß Sie ſich an jhm ſpiegeln/ im Glauben ſtaͤr- cken und nicht zweiffeln ſollen/ GOTT werde auch Sie zu Gnaden annehmen. Ut medicus, domum peſte infectam ingrediens, deſperatiſſimum primum ſanat, ut cæteri bono animo ſint: Si ille convaleſcit, ſe etiam convalituros. Wie ein Artzt/ welcher in ein angeſtecktes Peſt-Haus kombt/ den allerkraͤnckeſten am erſten heilet/ damit die andern getroſt ſern und dencken: Wenn dieſer todkrancke geſund worden/ ſo werden Sie auch wol geſund werden/ ſagt hieruͤber Theodoretus. Und wir haben demnach das Hertz GOttes gegen die Suͤnder zu erkennen/ wenn wir erwegen. 1. Der Barmhertzigkeit Erweiſung. Wie die verdienende Urſach unſers Heils und Seeligkeit iſt CHriſti Blutiges Verdienſt, alſo iſt die mittheilende Urſach die Goͤtt- liche Barmhertzigkeit. GOTT der da reich iſt von Barm- hertzigkeit/ Eph. 2. hat eine hertzliche Barmhertzigkeit/ Luc. 1. σϖλάγχνα ἐΛέομς, es gehet jhm ſein Erbarmen von Hertzen/ ſein Hertz bricht jhm/ wie Er redet/ Jer. 31. nach den Grund- Text das inwendige des Hertzens beweget ſich auß Liebe/ wie 1. Reg. 3. das Muͤtterliche Hertz gegen dem Kinde entbrandte/ daß Sie es nicht wolte theilen laſſen. Denn wir ſind alle GOt- tes Kinder wegen der Schoͤpfung/ ſind wir jhm je gleich unge- horſam/ ſo wil Er doch/ daß wir wieder kehren ſollen/ und wenn wir durch ernſte Buſſe wiederkommen/ ſo nimmt Er uns wieder an/ wie das Beyſpiel und Exempel des verlohrnen Sohnes weiſet/ Luc. 15. Er wil den wiederkehrenden Barm- her- Eph. 2, 4. Luc. 1, 78. Jer. 31, 20. 1. Reg. 3, Luc. 15, 20.

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Zitationshilfe: Böttner, Kaspar Damian: Spititualis nobilitatis insigna. Zittau, 1673, S. 52. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/354492a/24>, abgerufen am 23.11.2024.