Böttner, Kaspar Damian: Spititualis nobilitatis insigna. Zittau, 1673.Leich-Predigt. hertzigkeit beweisen/ wie Er verspricht Jer. 3 Kehre wiederJer. 3, 12.du abtrünniges Jsrael/ so wil ich mein Antlitz nicht gegen euch verstellen: Denn ich bin Barmhertzig/ spricht der HERR/ und wil nicht ewiglich zürnen Das preiset S. Paulus/ das es jhm wiederfahren. Es muß aber auch auf des Menschen Seite das Hertz 2. Jn der Barmhertzigkeit Ergreiffung. der G iij
Leich-Predigt. hertzigkeit beweiſen/ wie Er verſpricht Jer. 3 Kehre wiederJer. 3, 12.du abtruͤnniges Jſrael/ ſo wil ich mein Antlitz nicht gegen euch verſtellen: Denn ich bin Barmhertzig/ ſpricht der HERR/ und wil nicht ewiglich zuͤrnen Das preiſet S. Paulus/ das es jhm wiederfahren. Es muß aber auch auf des Menſchen Seite das Hertz 2. Jn der Barmhertzigkeit Ergreiffung. der G iij
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Leich-Predigt.
hertzigkeit beweiſen/ wie Er verſpricht Jer. 3 Kehre wieder
du abtruͤnniges Jſrael/ ſo wil ich mein Antlitz nicht gegen euch
verſtellen: Denn ich bin Barmhertzig/ ſpricht der HERR/
und wil nicht ewiglich zuͤrnen
Jer. 3, 12.
Das preiſet S. Paulus/ das es jhm wiederfahren.
GOTT hat zwar Paulo was ſonderliches erwieſen/ in dem
jhn ploͤtzlich ein Liecht umbleuchtet hat/ Act. Uns leuchtet
das Wort/ wenn wir uns durch daſſelbe erweichen laſſen/ daß
wir uns als arme Suͤnder erkennen/ und umb Barmhertzig-
keit bitten/ ſo moͤgen wir uns ſicherlich verlaſſen/ daß auch uns
Barmhertzigkeit wiederfahre. Deſſen verſichert David Pſ. 103.
Barmhertzig und Gnaͤdig iſt der HERR/ geduldig und von
groſſer Guͤtte. Und S. Paulus Rom. 5. Wo die Suͤn-
de maͤchtig iſt/ da iſt GOttes Gnade viel maͤchtiger worden.
Er iſt der Vater der Barmhertzigkeit/ 2 Cor. 1. Und alſo iſt
das Hertz des groſſen GOttes richtig gegen die armen Suͤnder
mit ſeiner Barmhertzigkeit erweiſung.
Act. 9, 3.
Pſ. 103, 8.
Rom. 5,
20.
2. Cor. 1,
3.
Es muß aber auch auf des Menſchen Seite das Hertz
richtig ſeyn.
2. Jn der Barmhertzigkeit Ergreiffung.
Ein ſolch Hertz hat nun S. Paulus gehabt/ welches er mit
dem Woͤrtlein MJR andeutet. Alſo ſtehet einen jeden Geiſt-
lich von GOTT geadelten und wahren Chriſten zu/ GOttes
Verheiſſungen auf ſich zu ziehen: Luth, Tom. V. Witteb.
Germ. ſchreibet nachdencklich: Jch habe oft geſaget: daß ei-
ner/ der wil ſeelig/ werden, ſoll alſo geſinnet ſeyn/ als ſey ſonſt
kein Menſch auf Erden/ denn er allein/ daß aller Troſt und
Zuſagung GOttes hin und wieder in der H. Schrift jhn al-
lein angehe/ ſey auch umb ſeinet willen geſchrieben allein. Das
iſt das Glaubens-Woͤrtelein/ daß man ſage MJR/ und aus
der
fol 2146
G iij
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