Böttner, Kaspar Damian: Spititualis nobilitatis insigna. Zittau, 1673.PERSONALIA. wierigen Niederlage nie aus den Augen gesetzet/ sondern durchallerhand Geist-reiche Meditationes, absonderlich Herrn Jo- achimi Beustl vom CHristlichen Leben und Seel. Sterben/ welche Er alle Tage nebenst den darinn befindlichen Gebeten fleissigst gelesen oder ja Lesen lassen/ sich zu ablegung der sterb- lichen Hütte geschick gemacht/ und hat Er auch so gar nicht allein seine Gruft Jhm bey Zeiten gebauet/ sondern sein Ster- be Geräthe nebenst denen Särgen sich auch vor seinem Ende verfertigen/ und/ wie Er es mit seinem Begräbnüß gehalten haben wollen/ die Seinen ofters wissen lassen. Es ist zu dem bekand wie der Seel. Herr bey beobachtung einer wol reglir- ten Hauß Disciplin mit unärgerlichem Christ-geziemenden Wandel jederzeit zum Exempel selbst vorgeleuchtet. Wiewol dabey nicht weniger/ als bey allen andern Adams-Kinder/ sich menschliche Schwachheit/ Fehler und Gebrechen mehrmahls ereignet, Welche Er aber also bald mit rechter Hertzens Reu erkennet/ Sie seinem GOtte in täglicher Bußfertigkeit abge- beten/ in solcher erwegung auch die Väterliche Züchtigung als zu seinem besten gemeinet/ angenommen/ und der Göttlichen Gnade sich hinwiederumb getröstet/ auch des Heilige Abend- mals mit eifriger Andacht sich Jährlich zu unterschiedenen mah- len gebrauchet/ welches auch erst 6. Wochen vor seinem Seel. Ende geschehen. Die Liebe zu GOttes Wort hat Er gnug- sam zu erkennen gegeben/ in dem Er nicht allein Selbiges desto öfters zu hören das Gutt Friedersdorff in Laußnitz erkauft und Seine Wohnung deßhalben dahin transferiret; Sondern auch die daselbst von vorigem Besitzer (titul.) Herrn Hanß Ernst von Warnsdorff/ auf Kuhna/ Tilitz und Windisch Os- fig erbauete Kirche bestens zu erhalten und mit Einkunften zu mehren sich bemühet/ Selbige auch zu besserem aufnehmen umb ein J iij
PERSONALIA. wierigen Niederlage nie aus den Augen geſetzet/ ſondern durchallerhand Geiſt-reiche Meditationes, abſonderlich Herrn Jo- achimi Beuſtl vom CHriſtlichen Leben und Seel. Sterben/ welche Er alle Tage nebenſt den darinn befindlichen Gebeten fleiſſigſt geleſen oder ja Leſen laſſen/ ſich zu ablegung der ſterb- lichen Huͤtte geſchick gemacht/ und hat Er auch ſo gar nicht allein ſeine Gruft Jhm bey Zeiten gebauet/ ſondern ſein Ster- be Geraͤthe nebenſt denen Saͤrgen ſich auch vor ſeinem Ende verfertigen/ und/ wie Er es mit ſeinem Begraͤbnuͤß gehalten haben wollen/ die Seinen ofters wiſſen laſſen. Es iſt zu dem bekand wie der Seel. Herr bey beobachtung einer wol reglir- ten Hauß Diſciplin mit unaͤrgerlichem Chriſt-geziemenden Wandel jederzeit zum Exempel ſelbſt vorgeleuchtet. Wiewol dabey nicht weniger/ als bey allen andern Adams-Kinder/ ſich menſchliche Schwachheit/ Fehler und Gebrechen mehrmahls ereignet, Welche Er aber alſo bald mit rechter Hertzens Reu erkennet/ Sie ſeinem GOtte in taͤglicher Bußfertigkeit abge- beten/ in ſolcher erwegung auch die Vaͤterliche Zuͤchtigung als zu ſeinem beſten gemeinet/ angenommen/ und der Goͤttlichen Gnade ſich hinwiederumb getroͤſtet/ auch des Heilige Abend- mals mit eifriger Andacht ſich Jaͤhrlich zu unterſchiedenen mah- len gebrauchet/ welches auch erſt 6. Wochen vor ſeinem Seel. Ende geſchehen. Die Liebe zu GOttes Wort hat Er gnug- ſam zu erkennen gegeben/ in dem Er nicht allein Selbiges deſto oͤfters zu hoͤren das Gutt Friedersdorff in Laußnitz erkauft und Seine Wohnung deßhalben dahin transferiret; Sondern auch die daſelbſt von vorigem Beſitzer (titul.) Herrn Hanß Ernſt von Warnsdorff/ auf Kuhna/ Tilitz und Windiſch Oſ- fig erbauete Kirche beſtens zu erhalten und mit Einkunften zu mehren ſich bemuͤhet/ Selbige auch zu beſſerem aufnehmen umb ein J iij
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PERSONALIA.
wierigen Niederlage nie aus den Augen geſetzet/ ſondern durch
allerhand Geiſt-reiche Meditationes, abſonderlich Herrn Jo-
achimi Beuſtl vom CHriſtlichen Leben und Seel. Sterben/
welche Er alle Tage nebenſt den darinn befindlichen Gebeten
fleiſſigſt geleſen oder ja Leſen laſſen/ ſich zu ablegung der ſterb-
lichen Huͤtte geſchick gemacht/ und hat Er auch ſo gar nicht
allein ſeine Gruft Jhm bey Zeiten gebauet/ ſondern ſein Ster-
be Geraͤthe nebenſt denen Saͤrgen ſich auch vor ſeinem Ende
verfertigen/ und/ wie Er es mit ſeinem Begraͤbnuͤß gehalten
haben wollen/ die Seinen ofters wiſſen laſſen. Es iſt zu dem
bekand wie der Seel. Herr bey beobachtung einer wol reglir-
ten Hauß Diſciplin mit unaͤrgerlichem Chriſt-geziemenden
Wandel jederzeit zum Exempel ſelbſt vorgeleuchtet. Wiewol
dabey nicht weniger/ als bey allen andern Adams-Kinder/ ſich
menſchliche Schwachheit/ Fehler und Gebrechen mehrmahls
ereignet, Welche Er aber alſo bald mit rechter Hertzens Reu
erkennet/ Sie ſeinem GOtte in taͤglicher Bußfertigkeit abge-
beten/ in ſolcher erwegung auch die Vaͤterliche Zuͤchtigung als
zu ſeinem beſten gemeinet/ angenommen/ und der Goͤttlichen
Gnade ſich hinwiederumb getroͤſtet/ auch des Heilige Abend-
mals mit eifriger Andacht ſich Jaͤhrlich zu unterſchiedenen mah-
len gebrauchet/ welches auch erſt 6. Wochen vor ſeinem Seel.
Ende geſchehen. Die Liebe zu GOttes Wort hat Er gnug-
ſam zu erkennen gegeben/ in dem Er nicht allein Selbiges deſto
oͤfters zu hoͤren das Gutt Friedersdorff in Laußnitz erkauft und
Seine Wohnung deßhalben dahin transferiret; Sondern
auch die daſelbſt von vorigem Beſitzer (titul.) Herrn Hanß
Ernſt von Warnsdorff/ auf Kuhna/ Tilitz und Windiſch Oſ-
fig erbauete Kirche beſtens zu erhalten und mit Einkunften zu
mehren ſich bemuͤhet/ Selbige auch zu beſſerem aufnehmen umb
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