Gerlach, Benjamin: Ein recht-Christlicher und vollkommener Ritters-Mann. Breslau, 1669.tet. Jhr befandet euch täglich in dem Königreiche deß eurem
tet. Jhr befandet euch taͤglich in dem Koͤnigreiche deß eurem
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tet. Jhr befandet euch taͤglich in dem Koͤnigreiche deß
Himmels bey GOTT/ und uͤbetet euch immer mehr
in der Erkaͤntnuͤß ſeines Willens und ſeiner Regierung.
Jhr durchwandertet taͤglich das Koͤnigreich eures guten
Gewiſſens/ um hierinnen vollkommen zu werden/ alles
nach deſſen erleuchteten Maßgeben fuͤrzunehmen. Jhr
waret allezeit in dem Reiche der Gemeinſchafft der Hei-
ligen gegenwaͤrtig. Jhr ſahet wie gekroͤnte Haupter/
eures gleichen/ und die geringſten alle aneinander als
Glieder in Chriſto hingen/ und jhr mit allen in Chriſto
einer/ und allen nach GOTTES/ mit gutem Ge-
wiſſen zu dienen verbunden waͤret. Tretet auff/ die jhr
koͤnnet/ wem hat er in ſeinen 56. Jaͤhrigen Landes-
Dienſten ſeines Rathes und ſeiner Huͤlffe benoͤthiget ge-
ſehen/ und nicht geleiſtet? Redet jhr Haͤuſer deß HErꝛn
und du geſam̃tes Kirchen-Weſen/ wie eifrig er ſich der
Ehre GOTTES und ſeiner Kirchen Heil angenom-
men. Bekennets jhr heiligen Stuͤle/ der Koͤnigliche
Mann und Ober-Gerichte/ wo war ein verwirꝛter
Fall/ den er nicht auffwickelte/ ein Kummer/ den er
nicht linderte/ ein Mittel der hoͤchſten Obrigkeit ſeine
gehorſamſte Treu und dem Vater-Lande einige Dienſte
zu erweiſen/ daß er nicht auch mit der hoͤchſten Gefahr
außgefuͤhret? Saget ein anders/ wers mit gutem Ge-
wiſſen thun kan/ oder ich bleibe/ wi es nicht anders ſeyn
kan/ dabey/ daß er ſeinen Lauff wol vollendet. Was
ſoll ich von eurer Glaubens-Treu und Auffrichtigkeit
ſagen? Das gantze Land weiß es/ daß jhr kein Heuchler
waret. Wie jhr glaubetet/ ſo redetet jhr. Es iſt zu we-
nig/ wenn ichſage/ jhr waret ein Alt-Teutſcher. Jch
muß ſagen/ jhr waret ein alter Chriſte. Jhr habt in
eurem
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