Gerlach, Benjamin: Ein recht-Christlicher und vollkommener Ritters-Mann. Breslau, 1669.galt/ in dem er dennoch das Evangelium zu predigen tig B
galt/ in dem er dennoch das Evangelium zu predigen tig B
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galt/ in dem er dennoch das Evangelium zu predigen
nicht nachließ/ oder mit hertzhafftiger Gedult ertruge/
was nicht zu aͤndern. Er fodert vielmehr die gantze
Welt/ und was genennet werden kan/ auff einmal zum
Kampff herauß. Wer wil uns ſcheiden vonder Lie-
be GOTTES? Truͤbſal oder Angſt? oder Ver-
folgung? oder Hunger? oder Bloͤſe? oder Fahr-
ligkeit? oder Schwerdt? Jch bin gewiß/ daß
weder Tod noch Leben/ weder Engel/ noch Fuͤr-
ſtenthum/ noch Gewalt/ weder Gegenwaͤrtiges
noch Zukuͤnfftiges/ weder Hohes noch Tiefes/ noch
keine andere Creatur mag uns ſcheiden von der Lie-
be GOTTES/ die in CHRJSTO JESU
iſt unſerm HERRN. Unter dieſem allen fand er
ſeinen ſchaͤdlichſten Feind im Buſen/ ſein verterbtes
Fleiſch und Blut. Seine eigne Glieder waffneten ſich
wider jhn durch die Luͤſte und Begierde der Ungerech-
tigkeit. Er hat gegen alle kaͤmpffende Theile ein hertz-
hafftiges Gemuͤthe blicken laſſen. Nur da er dieſen
Feind und Kampff recht anſahe/ ſchien es/ als er klein-
muͤtig wurde. Mich elenden/ ſeufftzet er/ wer wil
mich erloͤſen von dem Leibe dieſes Todes? Aber ſein
Hertze erholte ſich wieder/ und blieb bey dieſer ritterli-
chen Ubung: Jch beteube meinen Leib/ und zaͤme
jhn. Das war ſeine hertzhafftigkeit im Kaͤmpffen. Die
Guͤtigkeit deß Kampffes fleuſt auß ſeinem Beruff und
dem End-Zwecke her. GOTT hatte jhn darzu beruf-
fen. Es war jhm allein umb die Ehre ſeines GOttes
zu thun. Dieſes machte ſeinen Kampff gut. Die Kraͤff-
te darzu waren vom Himmel nicht auß ſeinem Vermoͤ-
gen. Jch vermag alles durch den/ der mich maͤch-
tig
Rom. VIII.
35.
38.
39.
VII.
1. Cor. IX. 27.
Phil. IV. 13.
B
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Zitationshilfe: | Gerlach, Benjamin: Ein recht-Christlicher und vollkommener Ritters-Mann. Breslau, 1669. , S. [9]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/354493/9>, abgerufen am 16.07.2024. |