Hahnen, Gottfried: Das Abgewogene Leiden Gott-seliger Christen in der Welt. Breslau, [1669].Serm. 4. in Jsts leichte? Beklaget jhr euch ferner. Waren es dem
Serm. 4. in Jſts leichte? Beklaget jhr euch ferner. Waren es dem
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bet: O modicum & modicum! ô nimis longum
modicum! Salvum ſit verbum DOMINI mei. Sed
hoc modicum nimis longum, & tamen verum eſt,
eſſe modicum. O du kleines/ und abermal kleines!
O du gar zu langes kleines! Das Wort meines
HERRN JESU muß dennoch feſte ſtehen/ und
wahr ſeyn. Dieſes kleine iſt zwar lang/ dennoch aber
iſts wahr/ daß es ein kleines ſey. Nach der Meinung
deß frommen Athanaſii iſts nur ein Woͤlcklein/ das
bald voruͤber zeucht und vergehet. Stuͤrbt der Menſch/
ſo ſtuͤrbet zugleich alles Leiden/ und wird mit jhm begra-
ben. Hierauff gehet erſt das lange Leben und die ewige
Seligkeit mit jhm an. Hingegen iſt das Leiden der Ver-
dam̃ten in der Hoͤlle ein rechtes langes Leiden. Der
Wurm/ der ſie naget/ iſt unſterblich/ das ſie brennet/
iſt unaußloͤſchlich/ Eſ. 66. v. 24. Und die Pein/ in wel-
che ſie gehen werden/ iſt ewig/ Matth. 25. v. 46.
Serm. 4. in
Cant.
Jſts leichte? Beklaget jhr euch ferner. Waren es
nicht rauſchende Fluthen/ Waſſer-Wogen und Wellen/
die uͤber den David giengen? Pſ. 42. v. 8. Die ſchwere
Hand GOTTES/ die jhn druͤckte/ und die Pfeile/
die in jhm ſteckten? Pſ. 32. v. 4. und 38. v. 3. Ein taͤgli-
ches Erwuͤrgen/ wie der Schlacht-Schafe/ Pſ. 44. v. 23.
Das Waſſer gieng jhm ja biß an die Seele; Er ver-
ſanck im tieffen Schlam/ da kein Grund war/ er war
im tieffen Waſſer/ und die Fluth wolt jhn erſaͤuffen/
Pſ. 69. v. 2. Und ſo druͤckets noch die Frommen/ daß
ſie ſie ſich uͤber die Schwere jhres Creutzes jederzeit be-
ſchweret. Aber bedencket doch/ was Paulus ſagt: Es
iſt nicht werth; Es hat keine Schwere und Wuͤrde.
Leget all euer Creutz auff die Waage/ und wiegets gegen
dem
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