Gosky, Esaias: Ehren-Trost und Lebens-Baum. Oels, 1659.Ehren-Trost- und Lebens-Baum. 1 Passio.lichen/ als auf einem stehet das wörtlein Passio, seinschmertzliches Leiden/ daß Er über sich ergehen lassen/ beydes an seinem Leibe/ und an seiner Seelen/ welches Matth. XXVI, 1.mit mehren zu lesen stehet in der gar tröstlichen Geschicht und Historia von seinem bittern Leiden und Sterben. Marc. XIVMeine Seele ist betrübet biß in den Todt. Mein Gott/ Luc. XXIIMein Gott! warumb hastu mich verlassen/ darauß du Joh. XVIIIChristlich Hertz kanst schliessen/ daß dir GOtt numehr gram nicht könne sein/ weil Er zu ehren seiner Majestät/ das aller gröst im Himmel und Erden auff uns gewen- det hat/ nemlich/ seinen geliebten Sohn Christum. Der ist nicht allein vom Heiligen Geist empfangen/ gebohren von der Jungfrauen Maria/ gelitten; sondern wir sehen auch ein anders dabey hängendes Täfflichen/ und auff demselbten angeschrieben Crucifixio Num. XXI v. 8. 2 Crucifixio, seine schmertzliche Creutzigung/ dehrer exhalatio. Auff dem dritten Täfflichen stehet animae exhalatio, Der Täfflichen sind noch etzliche/ da denn auff dem Vierd-
Ehren-Troſt- und Lebens-Baum. 1 Paſſio.lichen/ als auf einem ſtehet das woͤrtlein Paſſio, ſeinſchmertzliches Leiden/ daß Er uͤber ſich ergehen laſſen/ beydes an ſeinem Leibe/ und an ſeiner Seelen/ welches Matth. XXVI, 1.mit mehren zu leſen ſtehet in der gar troͤſtlichen Geſchicht und Hiſtoria von ſeinem bittern Leiden und Sterben. Marc. XIVMeine Seele iſt betruͤbet biß in den Todt. Mein Gott/ Luc. XXIIMein Gott! warumb haſtu mich verlaſſen/ darauß du Joh. XVIIIChriſtlich Hertz kanſt ſchlieſſen/ daß dir GOtt numehr gram nicht koͤnne ſein/ weil Er zu ehren ſeiner Majeſtaͤt/ das aller groͤſt im Himmel und Erden auff uns gewen- det hat/ nemlich/ ſeinen geliebten Sohn Chriſtum. Der iſt nicht allein vom Heiligen Geiſt empfangen/ gebohren von der Jungfrauen Maria/ gelitten; ſondern wir ſehen auch ein anders dabey haͤngendes Taͤfflichen/ und auff demſelbten angeſchrieben Crucifixio Num. XXI v. 8. 2 Crucifixio, ſeine ſchmertzliche Creutzigung/ dehrer exhalatio. Auff dem dritten Taͤfflichen ſtehet animæ exhalatio, Der Taͤfflichen ſind noch etzliche/ da denn auff dem Vierd-
<TEI> <text> <body> <div type="fsSermon" n="1"> <div type="fsMainPart" n="2"> <div n="3"> <p><pb facs="#f0022"/><fw type="header" place="top"><hi rendition="#b">Ehren-Troſt- und Lebens-Baum.</hi></fw><lb/><note place="left">1 <hi rendition="#aq">Paſſio.</hi></note>lichen/ als auf einem ſtehet das woͤrtlein <hi rendition="#aq">Paſſio,</hi> ſein<lb/> ſchmertzliches Leiden/ daß Er uͤber ſich ergehen laſſen/<lb/> beydes an ſeinem <hi rendition="#fr">Leibe/</hi> und an ſeiner <hi rendition="#fr">Seelen/</hi> welches<lb/><note place="left"><hi rendition="#i"><hi rendition="#aq">Matth.<lb/> XXVI,</hi> 1.</hi></note>mit mehren zu leſen ſtehet in der gar troͤſtlichen Geſchicht<lb/> und Hiſtoria von ſeinem bittern Leiden und Sterben.<lb/><note place="left"><hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">Marc. XIV</hi></hi></note>Meine Seele iſt betruͤbet biß in den Todt. Mein Gott/<lb/><note place="left"><hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">Luc. XXII</hi></hi></note>Mein Gott! warumb haſtu mich verlaſſen/ darauß du<lb/><note place="left"><hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">Joh. XVIII</hi></hi></note>Chriſtlich Hertz kanſt ſchlieſſen/ daß dir GOtt numehr<lb/> gram nicht koͤnne ſein/ weil Er zu ehren ſeiner Majeſtaͤt/<lb/> das aller groͤſt im Himmel und Erden auff uns gewen-<lb/> det hat/ nemlich/ ſeinen geliebten Sohn Chriſtum. Der<lb/> iſt nicht allein vom Heiligen Geiſt empfangen/ gebohren<lb/> von der Jungfrauen Maria/ gelitten; ſondern wir ſehen<lb/> auch ein anders dabey haͤngendes Taͤfflichen/ und auff<lb/> demſelbten angeſchrieben</p><lb/> <note place="left">2<lb/><hi rendition="#aq">Crucifixio<lb/><hi rendition="#i">Num. XXI<lb/> v.</hi></hi> <hi rendition="#i">8.</hi></note> <p>2 <hi rendition="#aq">Crucifixio,</hi> ſeine ſchmertzliche Creutzigung/ dehrer<lb/> die Ehrne Schlange ein Vorbild geweſen/ welche Er<lb/> darumb willig auff ſich genommen/ damit Er am Holtze<lb/><note place="left"><hi rendition="#i">1. <hi rendition="#aq">Petr. II.<lb/> v.</hi> 24.</hi></note>buͤſſete/ was unſere erſte Eltern am Holtze geſuͤndiget<lb/> hatten/ und eben darumb iſt Er ein Fluch fuͤr uns wor-<lb/><note place="left"><hi rendition="#i"><hi rendition="#aq">Gal. III,</hi> 5.</hi></note>den/ damit Er uns vom Fluch des Geſetzes erloͤſete.</p><lb/> <note place="left">3 <hi rendition="#aq">Animæ<lb/> exhalatio.</hi></note> <p>Auff dem dritten Taͤfflichen ſtehet <hi rendition="#aq">animæ exhalatio,</hi><lb/> daran Er am Stamm des Creutzes verſchieden/ ſeinen<lb/> Geiſt auffgegeben/ dadurch Er uns nicht alleine von dem<lb/><note place="left"><hi rendition="#i"><hi rendition="#aq">Oſ. XIII.<lb/> v.</hi> 14.</hi></note>ewigen Todt erloͤſet/ nach den worten/ Du haſt meine<lb/> Seele aus dem Tode geriſſen; ſondern auch den zeitlichen<lb/> Todt in einen lieblichen Schlaff verwandelt/ ja uns auch<lb/> lehren wollen/ wie wir auff ein ſeeliges Ende bedacht ſein/<lb/> und unſer Leben alſo ſchlieſſen ſollen/ damit wir wol fah-<lb/> ren.</p><lb/> <note place="left">4 <hi rendition="#aq">Corporis</hi></note> <p>Der Taͤfflichen ſind noch etzliche/ da denn auff dem<lb/> <fw type="catch" place="bottom">Vierd-</fw><lb/></p> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [0022]
Ehren-Troſt- und Lebens-Baum.
lichen/ als auf einem ſtehet das woͤrtlein Paſſio, ſein
ſchmertzliches Leiden/ daß Er uͤber ſich ergehen laſſen/
beydes an ſeinem Leibe/ und an ſeiner Seelen/ welches
mit mehren zu leſen ſtehet in der gar troͤſtlichen Geſchicht
und Hiſtoria von ſeinem bittern Leiden und Sterben.
Meine Seele iſt betruͤbet biß in den Todt. Mein Gott/
Mein Gott! warumb haſtu mich verlaſſen/ darauß du
Chriſtlich Hertz kanſt ſchlieſſen/ daß dir GOtt numehr
gram nicht koͤnne ſein/ weil Er zu ehren ſeiner Majeſtaͤt/
das aller groͤſt im Himmel und Erden auff uns gewen-
det hat/ nemlich/ ſeinen geliebten Sohn Chriſtum. Der
iſt nicht allein vom Heiligen Geiſt empfangen/ gebohren
von der Jungfrauen Maria/ gelitten; ſondern wir ſehen
auch ein anders dabey haͤngendes Taͤfflichen/ und auff
demſelbten angeſchrieben
1 Paſſio.
Matth.
XXVI, 1.
Marc. XIV
Luc. XXII
Joh. XVIII
2 Crucifixio, ſeine ſchmertzliche Creutzigung/ dehrer
die Ehrne Schlange ein Vorbild geweſen/ welche Er
darumb willig auff ſich genommen/ damit Er am Holtze
buͤſſete/ was unſere erſte Eltern am Holtze geſuͤndiget
hatten/ und eben darumb iſt Er ein Fluch fuͤr uns wor-
den/ damit Er uns vom Fluch des Geſetzes erloͤſete.
1. Petr. II.
v. 24.
Gal. III, 5.
Auff dem dritten Taͤfflichen ſtehet animæ exhalatio,
daran Er am Stamm des Creutzes verſchieden/ ſeinen
Geiſt auffgegeben/ dadurch Er uns nicht alleine von dem
ewigen Todt erloͤſet/ nach den worten/ Du haſt meine
Seele aus dem Tode geriſſen; ſondern auch den zeitlichen
Todt in einen lieblichen Schlaff verwandelt/ ja uns auch
lehren wollen/ wie wir auff ein ſeeliges Ende bedacht ſein/
und unſer Leben alſo ſchlieſſen ſollen/ damit wir wol fah-
ren.
Oſ. XIII.
v. 14.
Der Taͤfflichen ſind noch etzliche/ da denn auff dem
Vierd-
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |