Güssau, Carol Friedrich: Geistliche Schiff-Fahrt der gläubigen Kinder Gottes/ auß den worten S. Pauli. Oels, 1659.Geistliche Schiff-fahrt. im Kasten/ darinnen er/ alß in einem Kercker auf demWasser herumb schwimmen muste/ so lange die Sündfluth wehrete? (a) Und Wie ist es andern Gottes Heiligen ergangen? Mus- Waß sol ich sagen von der flucht und Threnen Ja- 37. & 43. Waß sol ich melden von dem Todkrancken Könige 3 Die Todes-Last. Mit der wir unß allezeit ben/ * tacentes, sive loqventes, per momenta temporum qvotidie ad finem tendimus. C
Geiſtliche Schiff-fahrt. im Kaſten/ darinnen er/ alß in einem Kercker auf demWaſſer herumb ſchwim̃en muſte/ ſo lange die Suͤndfluth wehrete? (a) Und Wie iſt es andern Gottes Heiligen ergangen? Muſ- Waß ſol ich ſagen von der flucht und Threnen Ja- 37. & 43. Waß ſol ich melden von dem Todkrancken Koͤnige 3 Die Todes-Laſt. Mit der wir unß allezeit ben/ * tacentes, ſive loqventes, per momenta temporum qvotidie ad finem tendimus. C
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Geiſtliche Schiff-fahrt.
im Kaſten/ darinnen er/ alß in einem Kercker auf dem
Waſſer herumb ſchwim̃en muſte/ ſo lange die Suͤndfluth
wehrete? (a) Und
Wie iſt es andern Gottes Heiligen ergangen? Muſ-
nicht Abraham ſein Vatterland verlaſſen/ manchen
ſauren Wind ihm laſſen unter die Augen gehen/ und ein
Frembdling ſeyn? (b) Schwebet nicht Loth in Todes-
gefahr? (c)
b Gen. 13.
ꝟ. 6, 7.
Waß ſol ich ſagen von der flucht und Threnen Ja-
cobs? uͤber den alles ging/ wie er ſelber klaget/ und hier
von weitleuftiger bericht zu finden (d) Gen. 27/37. & 43.
Waß ſol ich melden von dem Todkrancken Koͤnige
Hiskia? ſpricht er nicht ſelber/ Gott habe ihn duͤrr auß-
geſogen/ daß er weder Krafft noch Safft deß Lebens be-
halten/ Gott habe alle ſeine Gebeine zubrochen/ wie ein
Loͤwe/ daß er gewinſelt wie ein Kranich und Schwalbe/
und gegirret wie eine Taube. (e) Jn ſumma ein jeder
wird mit Nazianzeno bekennen muͤſſen/ daß war ſey:
Neminem eſſe Mortaliũ, qvi gloriari poſſit, ſe vitæ hujus
laborum & ærumnarum expertem ê vitâ diſceſſiſſe. Es
ſey keiner unter allen ſterblichen Menſchen/ welcher ſich
ruͤhmen koͤndte/ daß er ohne vielfaͤltige Muͤhe und Elend
auß dieſem Leben geſchieden ſey. So iſt auch ſchwer
e Eſ. 38. ꝟ.
12, 13, 14.
Greg. Naz.
de hum. na.
Tom. 2. p.
944.
Greg. l. 6.
Ep. 26.
Is qvi navi-
gat, ſtat,
ſedet jacet,
vadit, qvia
impullu
navis du-
citur: Ita &
nos, qvi, ſi-
ve vigilan-
tes, ſive dor
mientes,
ſive *
3 Die Todes-Laſt. Mit der wir unß allezeit
ſchleppen muͤſſen. Wie der/ der auf dem Meer zu Schiffe
faͤhrt/ er mag gehen/ ſitzen/ ligen/ oder ſtehen/ ſo wird er
doch im̃er fort getrieben/ und kombt im̃er naͤher nach dem
Port: Alſo/ wir ſchlaffen oder wachen/ wir thun was wir
wollen/ ſo kommen wir alle tage/ ja alle augenblick dem
Tode naͤher. Es iſt dem Menſchen geſetzt einmal zu ſter-
ben/
* tacentes, ſive loqventes, per momenta temporum qvotidie ad finem tendimus.
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