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Albinus, Friedrich: Der Wackeren Christen und Kämpffer. Brieg, 1661.

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wisse/ das ist/ ich handel nicht unbedachtsam/ son-
dern richte meinen Lauff zu einem gewissen Ziel
nach dem Kleinot/ das uns fürhelt die Himmlische
beruffung GOttes in Christo Jesu/ drumb lauf-
fe ich immer fort/ daß ich immer näher dazu und
nicht weiter davon komme. Das thut ihr auch.
Diß Ziel und Kleinod ist die Himmlische Ehren
Crone/ darnach ihr euren Lauff richten solt: Aber
viel stehen stille/ kommen nicht fort im Christen-
thum/ werden Kräbsgängig/ verachten das Klei-
not und Lauffen den Gespänsten oder betrüglichen
lüsten der Welt nach. Viel werden im Lauff
auffgehalten durch grobe Bauerschue den Mam-
monsdienst/ denn so einer geld und gutt lieb gewinnt/
das hengt ihm wie Bley an den Füssen/ daß er
nicht kan über sich steigen und Himmlisch werden.
Viel lassen sich auffhalten durch der Welt Gesprä-
che und Gesellschafft/ hören lieber was die Welt
alß was GOtt sagt/ dadurch werden viel tau-
send Menschen von der Himmlischen Crone ab und
zurück gehalten/ daß mancher denckt/ was sol ich
mir alle Welt des Glaubens halben zum Feinde
machen/ schmach und verfolgung leiden/ von Haab
und Gutt ins elend stampffen/ ich wil einem andern
armutt/ spott und verachtung zu gewinn lassen/ es
hat ja auff der andern seiten auch Leute/ die nicht
Narren sein/ warumb solt ich nicht zu ihnen tre-

ten

wiſſe/ das iſt/ ich handel nicht unbedachtſam/ ſon-
dern richte meinen Lauff zu einem gewiſſen Ziel
nach dem Kleinot/ das uns fuͤrhelt die Himmliſche
beruffung GOttes in Chriſto Jeſu/ drumb lauf-
fe ich immer fort/ daß ich immer naͤher dazu und
nicht weiter davon komme. Das thut ihr auch.
Diß Ziel und Kleinod iſt die Himmliſche Ehren
Crone/ darnach ihr euren Lauff richten ſolt: Aber
viel ſtehen ſtille/ kommen nicht fort im Chriſten-
thum/ werden Kraͤbsgaͤngig/ verachten das Klei-
not und Lauffen den Geſpaͤnſten oder betruͤglichen
luͤſten der Welt nach. Viel werden im Lauff
auffgehalten durch grobe Bauerſchue den Mam-
monsdienſt/ denn ſo einer geld und gutt lieb gewiñt/
das hengt ihm wie Bley an den Fuͤſſen/ daß er
nicht kan uͤber ſich ſteigen und Himmliſch werden.
Viel laſſen ſich auffhalten durch der Welt Geſpraͤ-
che und Geſellſchafft/ hoͤren lieber was die Welt
alß was GOtt ſagt/ dadurch werden viel tau-
ſend Menſchen von der Him̃liſchen Crone ab und
zuruͤck gehalten/ daß mancher denckt/ was ſol ich
mir alle Welt des Glaubens halben zum Feinde
machen/ ſchmach und verfolgung leiden/ von Haab
und Gutt ins elend ſtampffen/ ich wil einem andern
armutt/ ſpott und verachtung zu gewinn laſſen/ es
hat ja auff der andern ſeiten auch Leute/ die nicht
Narren ſein/ warumb ſolt ich nicht zu ihnen tre-

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[0026] wiſſe/ das iſt/ ich handel nicht unbedachtſam/ ſon- dern richte meinen Lauff zu einem gewiſſen Ziel nach dem Kleinot/ das uns fuͤrhelt die Himmliſche beruffung GOttes in Chriſto Jeſu/ drumb lauf- fe ich immer fort/ daß ich immer naͤher dazu und nicht weiter davon komme. Das thut ihr auch. Diß Ziel und Kleinod iſt die Himmliſche Ehren Crone/ darnach ihr euren Lauff richten ſolt: Aber viel ſtehen ſtille/ kommen nicht fort im Chriſten- thum/ werden Kraͤbsgaͤngig/ verachten das Klei- not und Lauffen den Geſpaͤnſten oder betruͤglichen luͤſten der Welt nach. Viel werden im Lauff auffgehalten durch grobe Bauerſchue den Mam- monsdienſt/ denn ſo einer geld und gutt lieb gewiñt/ das hengt ihm wie Bley an den Fuͤſſen/ daß er nicht kan uͤber ſich ſteigen und Himmliſch werden. Viel laſſen ſich auffhalten durch der Welt Geſpraͤ- che und Geſellſchafft/ hoͤren lieber was die Welt alß was GOtt ſagt/ dadurch werden viel tau- ſend Menſchen von der Him̃liſchen Crone ab und zuruͤck gehalten/ daß mancher denckt/ was ſol ich mir alle Welt des Glaubens halben zum Feinde machen/ ſchmach und verfolgung leiden/ von Haab und Gutt ins elend ſtampffen/ ich wil einem andern armutt/ ſpott und verachtung zu gewinn laſſen/ es hat ja auff der andern ſeiten auch Leute/ die nicht Narren ſein/ warumb ſolt ich nicht zu ihnen tre- ten

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Zitationshilfe: Albinus, Friedrich: Der Wackeren Christen und Kämpffer. Brieg, 1661, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/354521/26>, abgerufen am 24.04.2024.