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Hübener, George: Epitaphium Zieglerianum Oder Zieglerisches Grab- und EhrenGedächtnüs. Tauchritz, 1666.

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Christliche Leich-Predigt.

tröste dich seines Willens frölich/ und laß Gott sein Recht anLutherus
Tom. XII.
VVitteb.
fol. m. 49.
dir/ gieb das Kind hernach/ thu darzu mit aller Macht;
stirbst du drüber/ so fahre hin/ du stirbst dahin/ in einem
solchen Wercke und Gehorsam Gottes, Ja wenn du kein
Weib wehrest/ so soltest du itzt umb dieses Wercks willen/
wüntschen ein Weib zu seyn/ und so köstlich in Gottes Werck
und Willen/ Noth leiden und sterben. Die 3. heisset SPERA,3.
Hoffe. Hält es bey dir hart/ und wird dir sauer/ daß du
meinest/ du könnest nicht mehr/ ey so befiehl nur dem Her-Psal. 37
v. [verlorenes Material - 1 Zeichen fehlt]
ren deine Wege/ und hoffe auf Jhn/ Er wirds wohl ma-
chen/ Psal. 37. Denn

Wer hofft in Gott/ und dem vertraut/
   Der wird nimmer zu schanden/
Und wer auf diesen Felsen baut
   Ob Jhm gleich geht zu handen:
Viel Unfalls hie/ hab ich doch nie/
   Den Menschen sehen fallen/
Der sich verläst auf Gottes Trost/
   Er hilfft seinen Gläubigen allen.

Werdet Jhr dieses practiciren/ wie es unsere sel. Frau
Zieglerin/ als eine Rittermäßige Heldin rechtschaffen ge-
than/ so werdet Jhr tapfer kämpfen/ und mit Jhr und
Paulo sagen können: Jch habe einen guten Kampf ge-
kampfet.

2. Des Lauffes Hurtigkeit. Cursum consummaviII.
Jch habe den Lauf vollendet/ spricht Paulus. Jn den vorher-
gehenden Worten hat er sich gestellet/ als einen muthigen
Krieger und Kämpfer/ hier aber beschreibet er sich als einen
geschwinden Läuffer. Es verstehet aber hierdurch Paulus
nicht allein seinen Lebens-Lauff/ daß Er solchen bald zu En-
de gebracht/ und numehr ie eher ie besser/ von seinem lieben

Gott

Chriſtliche Leich-Predigt.

troͤſte dich ſeines Willens froͤlich/ und laß Gott ſein Recht anLutherus
Tom. XII.
VVitteb.
fol. m. 49.
dir/ gieb das Kind hernach/ thu darzu mit aller Macht;
ſtirbſt du druͤber/ ſo fahre hin/ du ſtirbſt dahin/ in einem
ſolchen Wercke und Gehorſam Gottes, Ja wenn du kein
Weib wehreſt/ ſo ſolteſt du itzt umb dieſes Wercks willen/
wuͤntſchen ein Weib zu ſeyn/ und ſo koͤſtlich in Gottes Werck
und Willen/ Noth leiden und ſterben. Die 3. heiſſet SPERA,3.
Hoffe. Haͤlt es bey dir hart/ und wird dir ſauer/ daß du
meineſt/ du koͤnneſt nicht mehr/ ey ſo befiehl nur dem Her-Pſal. 37
v. [verlorenes Material – 1 Zeichen fehlt]
ren deine Wege/ und hoffe auf Jhn/ Er wirds wohl ma-
chen/ Pſal. 37. Denn

Wer hofft in Gott/ und dem vertraut/
   Der wird nimmer zu ſchanden/
Und wer auf dieſen Felſen baut
   Ob Jhm gleich geht zu handen:
Viel Unfalls hie/ hab ich doch nie/
   Den Menſchen ſehen fallen/
Der ſich verlaͤſt auf Gottes Troſt/
   Er hilfft ſeinen Glaͤubigen allen.

Werdet Jhr dieſes practiciren/ wie es unſere ſel. Frau
Zieglerin/ als eine Rittermaͤßige Heldin rechtſchaffen ge-
than/ ſo werdet Jhr tapfer kaͤmpfen/ und mit Jhr und
Paulo ſagen koͤnnen: Jch habe einen guten Kampf ge-
kampfet.

2. Des Lauffes Hurtigkeit. Curſum conſummaviII.
Jch habe den Lauf vollendet/ ſpricht Paulus. Jn den vorher-
gehenden Worten hat er ſich geſtellet/ als einen muthigen
Krieger und Kaͤmpfer/ hier aber beſchreibet er ſich als einen
geſchwinden Laͤuffer. Es verſtehet aber hierdurch Paulus
nicht allein ſeinen Lebens-Lauff/ daß Er ſolchen bald zu En-
de gebracht/ und numehr ie eher ie beſſer/ von ſeinem lieben

Gott

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[[31]/0031] Chriſtliche Leich-Predigt. troͤſte dich ſeines Willens froͤlich/ und laß Gott ſein Recht an dir/ gieb das Kind hernach/ thu darzu mit aller Macht; ſtirbſt du druͤber/ ſo fahre hin/ du ſtirbſt dahin/ in einem ſolchen Wercke und Gehorſam Gottes, Ja wenn du kein Weib wehreſt/ ſo ſolteſt du itzt umb dieſes Wercks willen/ wuͤntſchen ein Weib zu ſeyn/ und ſo koͤſtlich in Gottes Werck und Willen/ Noth leiden und ſterben. Die 3. heiſſet SPERA, Hoffe. Haͤlt es bey dir hart/ und wird dir ſauer/ daß du meineſt/ du koͤnneſt nicht mehr/ ey ſo befiehl nur dem Her- ren deine Wege/ und hoffe auf Jhn/ Er wirds wohl ma- chen/ Pſal. 37. Denn Wer hofft in Gott/ und dem vertraut/ Der wird nimmer zu ſchanden/ Und wer auf dieſen Felſen baut Ob Jhm gleich geht zu handen: Viel Unfalls hie/ hab ich doch nie/ Den Menſchen ſehen fallen/ Der ſich verlaͤſt auf Gottes Troſt/ Er hilfft ſeinen Glaͤubigen allen. Lutherus Tom. XII. VVitteb. fol. m. 49. 3. Pſal. 37 v. _ Werdet Jhr dieſes practiciren/ wie es unſere ſel. Frau Zieglerin/ als eine Rittermaͤßige Heldin rechtſchaffen ge- than/ ſo werdet Jhr tapfer kaͤmpfen/ und mit Jhr und Paulo ſagen koͤnnen: Jch habe einen guten Kampf ge- kampfet. 2. Des Lauffes Hurtigkeit. Curſum conſummavi Jch habe den Lauf vollendet/ ſpricht Paulus. Jn den vorher- gehenden Worten hat er ſich geſtellet/ als einen muthigen Krieger und Kaͤmpfer/ hier aber beſchreibet er ſich als einen geſchwinden Laͤuffer. Es verſtehet aber hierdurch Paulus nicht allein ſeinen Lebens-Lauff/ daß Er ſolchen bald zu En- de gebracht/ und numehr ie eher ie beſſer/ von ſeinem lieben Gott II.

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Zitationshilfe:	Hübener, George: Epitaphium Zieglerianum Oder Zieglerisches Grab- und EhrenGedächtnüs. Tauchritz, 1666, S. [31]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/354522/31>, abgerufen am 21.11.2024.

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