Mauschwitz, Karl Siegmund von: Schuldiger/ Aber/ ach leider! Breslau, [1672].seyn? Ach leider! es erstummet fast mein Mund/ welcher Wie sehe ich doch/ hochschmertzlich betrübtester/ Hoch- deß
ſeyn? Ach leider! es erſtummet faſt mein Mund/ welcher Wie ſehe ich doch/ hochſchmertzlich betruͤbteſter/ Hoch- deß
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ſeyn? Ach leider! es erſtummet faſt mein Mund/ welcher
doch/ unwuͤrdiger maſſen/ bey gegenwaͤrtiger anſehnlichen
Verſammelung offentlich zu reden befehlichet iſt; Es zer-
brechen alle Worte auff meiner Zungen in Tauſend Stuͤ-
cke/ uñ verwandeln ſich in nichts als in Kindergleiches und
ſtammelendes Lallen! die jenigen Thraͤnen/ die ich billich
durch einige Erquickungs-Worte/ von den Augen der An-
weſenden Leidtragenden abzuwiſchen mich bemuͤhen ſolte/
kan ich ſelber nicht bemeiſtern/ daß ſie nicht als eine Quaͤl-
le/ anß dem innerſten Theile meines betruͤbten Hertzens/
durch die Augen hervor zufluͤſſen ſich unterſtehen.
Wie ſehe ich doch/ hochſchmertzlich betruͤbteſter/ Hoch-
wehrteſter Herꝛ Vater/ Herꝛ von Sommerfeld/
daß er ſeiner gelibteſten Jungfrau Tochter/ der Weiland/
ach leider Weiland! Hoch-Edel-Gebornen/ Tugend-voll-
kommenſten Jungfrauen/ Jungfrauen Barbara He-
lena/ Geborner von Sommerfeldin/ Jungfrauen
auff Ober-und Nieder-Grunau/ Arnßdorff und Altze-
nau/ das unverhoffte und letzte Geleite/ zu der kalten und
tunckelen Grufft/ mit naſſen Augen und traurigem Ge-
muͤtte geben muß/ welche er doch/ auff eben heutigen/ nu-
mehro in Thraͤnen und Seuffzen verwandelten Tag/ als
eine gezierte Braut/ vor dem Hohen Altar mit Vaͤterli-
cher Hand zufuͤhren reſolviret war: Wie ſehe ich/
Hochwehrteſter Herꝛ Bruder/ das durch einen
ſcharffen/ und vor unſeren Augen unheilſamen Schlag
deß
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