Böttner, Kaspar Damian: Geistlicher Hirschen Zustand. Zittau, [1664].Stand-Predigt. rechtem Wollust-Nectar der Seelen nach vergnügethat/ daß Sie numehr auch mit dem Leibe von Ihren HochAdelichen liebstenBluts-Freunden und Geschwi- ster scheiden soll/ so nimmetSie hier mit von Ihnen aller- seits/ wie auch von allen noch auf der Welt Bleibenden/ diesen freundlichen Abschied: Gute Nacht/ O Welt/ sambt allen Die noch wallen Hie auf deinem trüben Meer: Schau/ ich bin nun aufgenommen zu den Frommen Und dem grossen Himmels-Heer. Wir aber/ die wir versichert sind/ daß Ihrer durch Chri- Ruhet frey von allen Jammer in der Kammer Die Gott selbst verriegeln wird/ Und Sie/ wenn Ihr solt erwachen auf erst machen Selbst des Lebens Thür und Hirt. Alßdenn solt Ihr eurer Seelen aus der Hölen anvertraut/ denHErren sehn/ Euch in seinen grossen Freuden ewig weiden/ Thun/ was hier nicht kan geschehn. Daß auch uns allen solches wiederfahre: Helff Jesus Christus unser Trost/ Der uns durch sein Blut hat erlöst V[on]s Teufels Gwalt und ewigr Pein/ Stand-Predigt. rechtem Wolluſt-Nectar der Seelen nach vergnuͤgethat/ daß Sie numehr auch mit dem Leibe von Ihren HochAdelichen liebſtenBluts-Freunden und Geſchwi- ſter ſcheiden ſoll/ ſo nim̃etSie hier mit von Ihnen aller- ſeits/ wie auch von allen noch auf der Welt Bleibenden/ dieſen freundlichen Abſchied: Gute Nacht/ O Welt/ ſambt allen Die noch wallen Hie auf deinem truͤben Meer: Schau/ ich bin nun aufgenommen zu den Frommen Und dem groſſen Himmels-Heer. Wir aber/ die wir verſichert ſind/ daß Ihrer durch Chri- Ruhet frey von allen Jammer in der Kammer Die Gott ſelbſt verriegeln wird/ Und Sie/ wenn Ihr ſolt erwachen auf erſt machen Selbſt des Lebens Thuͤr und Hirt. Alßdenn ſolt Ihr eurer Seelen aus der Hoͤlen anvertraut/ denHErren ſehn/ Euch in ſeinen groſſen Freuden ewig weiden/ Thun/ was hier nicht kan geſchehn. Daß auch uns allen ſolches wiederfahre: Helff Jeſus Chriſtus unſer Troſt/ Der uns durch ſein Blut hat erloͤſt V[on]s Teufels Gwalt und ewigr Pein/ <TEI> <text> <body> <div type="fsSermon" n="1"> <div type="fsMainPart" n="2"> <div n="3"> <p><pb facs="#f0028"/><fw type="header" place="top"><hi rendition="#b">Stand-Predigt.</hi></fw><lb/> rechtem Wolluſt-<hi rendition="#aq">Nectar</hi> der Seelen nach vergnuͤget<lb/> hat/ daß Sie numehr auch mit dem Leibe von Ihren<lb/> HochAdelichen liebſtenBluts-Freunden und Geſchwi-<lb/> ſter ſcheiden ſoll/ ſo nim̃etSie hier mit von Ihnen aller-<lb/> ſeits/ wie auch von allen noch auf der Welt Bleibenden/<lb/> dieſen freundlichen Abſchied:</p><lb/> <lg type="poem"> <l>Gute Nacht/ O Welt/ ſambt allen</l><lb/> <l> <hi rendition="#et">Die noch wallen</hi> </l><lb/> <l>Hie auf deinem truͤben Meer:</l><lb/> <l>Schau/ ich bin nun aufgenommen</l><lb/> <l> <hi rendition="#et">zu den Frommen</hi> </l><lb/> <l>Und dem groſſen Himmels-Heer.</l> </lg><lb/> <p>Wir aber/ die wir verſichert ſind/ daß Ihrer durch Chri-<lb/> ſtum geheiligten Seelen Ausgang aus dem Leibe geſe-<lb/> gnet/ und ein freudiger Eingang ins ewigeLeben gewe-<lb/> ſen/ wuͤntſchen/ daß auch IhrAuszug aus dieſem Ade-<lb/> lichen Hauſe und Hofe/ wie auch Ihr Eingang ins<lb/> SchlaffKaͤmmerlein zu einer gewuͤntſchten Ruhe/ bis<lb/> auf den Juͤngſten Tag/ geſegnet ſey/ und ſagen:</p><lb/> <lg type="poem"> <l>Ruhet frey von allen Jammer</l><lb/> <l> <hi rendition="#et">in der Kammer</hi> </l><lb/> <l>Die Gott ſelbſt verriegeln wird/</l><lb/> <l>Und Sie/ wenn Ihr ſolt erwachen</l><lb/> <l> <hi rendition="#et">auf erſt machen</hi> </l><lb/> <l>Selbſt des Lebens Thuͤr und Hirt.</l><lb/> <l>Alßdenn ſolt Ihr eurer Seelen</l><lb/> <l> <hi rendition="#et">aus der Hoͤlen</hi> </l><lb/> <l>anvertraut/ denHErren ſehn/</l><lb/> <l>Euch in ſeinen groſſen Freuden</l><lb/> <l> <hi rendition="#et">ewig weiden/</hi> </l><lb/> <l>Thun/ was hier nicht kan geſchehn.</l> </lg><lb/> <p>Daß auch uns allen ſolches wiederfahre:</p><lb/> <lg type="poem"> <l>Helff Jeſus Chriſtus unſer Troſt/</l><lb/> <l>Der uns durch ſein Blut hat erloͤſt</l><lb/> <l>V<supplied>on</supplied>s Teufels Gwalt und ewigr Pein/</l> </lg> </div> </div> </div><lb/> </body> </text> </TEI> [0028]
Stand-Predigt.
rechtem Wolluſt-Nectar der Seelen nach vergnuͤget
hat/ daß Sie numehr auch mit dem Leibe von Ihren
HochAdelichen liebſtenBluts-Freunden und Geſchwi-
ſter ſcheiden ſoll/ ſo nim̃etSie hier mit von Ihnen aller-
ſeits/ wie auch von allen noch auf der Welt Bleibenden/
dieſen freundlichen Abſchied:
Gute Nacht/ O Welt/ ſambt allen
Die noch wallen
Hie auf deinem truͤben Meer:
Schau/ ich bin nun aufgenommen
zu den Frommen
Und dem groſſen Himmels-Heer.
Wir aber/ die wir verſichert ſind/ daß Ihrer durch Chri-
ſtum geheiligten Seelen Ausgang aus dem Leibe geſe-
gnet/ und ein freudiger Eingang ins ewigeLeben gewe-
ſen/ wuͤntſchen/ daß auch IhrAuszug aus dieſem Ade-
lichen Hauſe und Hofe/ wie auch Ihr Eingang ins
SchlaffKaͤmmerlein zu einer gewuͤntſchten Ruhe/ bis
auf den Juͤngſten Tag/ geſegnet ſey/ und ſagen:
Ruhet frey von allen Jammer
in der Kammer
Die Gott ſelbſt verriegeln wird/
Und Sie/ wenn Ihr ſolt erwachen
auf erſt machen
Selbſt des Lebens Thuͤr und Hirt.
Alßdenn ſolt Ihr eurer Seelen
aus der Hoͤlen
anvertraut/ denHErren ſehn/
Euch in ſeinen groſſen Freuden
ewig weiden/
Thun/ was hier nicht kan geſchehn.
Daß auch uns allen ſolches wiederfahre:
Helff Jeſus Chriſtus unſer Troſt/
Der uns durch ſein Blut hat erloͤſt
Vons Teufels Gwalt und ewigr Pein/
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