Adolph, Christian: Himmlischer Hochzeit-Schatz/ und geistlicher Braut-Schmuck der gläubigen und seligen Kinder Gottes. Zittau, 1664.Christliche Leich Predigt. deln. Denn wenn mans recht Christlich betrachtet/ so ist es jasehr anmuthig und tröstlich/ beydes bey den Sterbenden/ und auch bey den Verstorbenen/ von der himmlischen Hoch- zeit-Freude zu reden und predigen: Damit die Sterbende in ihrer Todes Noth animiret, zum Sterben freudig/ und begier- lich gemacht werden/ ihrem Jesu und Bräutigam nur balden in der himmlischen Glori und Herrligkeit beyzuwohnen. Die Leidtra- gende aber den Trost daraus erlangen/ daß ihre Verstorbene aus dem Leid zur Freud/ aus der Beschwer zur Ehr/ und aus dem Trübsal kommen sind/ in den himmlischen Fried-und Freuden- Saal. Jn solcher Betrachtung werden wir nicht unförmlich hand- Anreichend nun den abgelesenen Text/ so ist derselbige so Erstlich nun last uns betrachten/ Nuptiarum coe- dem
Chriſtliche Leich Predigt. deln. Denn wenn mans recht Chriſtlich betrachtet/ ſo iſt es jaſehr anmuthig und troͤſtlich/ beydes bey den Sterbenden/ und auch bey den Verſtorbenen/ von der him̃liſchen Hoch- zeit-Freude zu reden und predigen: Damit die Sterbende in ihrer Todes Noth animiret, zum Sterben freudig/ und begier- lich gemacht werden/ ihrem Jeſu und Braͤutigam nur balden in der him̃liſchen Glori und Herrligkeit beyzuwohnen. Die Leidtra- gende aber den Troſt daraus erlangen/ daß ihre Verſtorbene aus dem Leid zur Freud/ aus der Beſchwer zur Ehr/ und aus dem Truͤbſal kommen ſind/ in den him̃liſchen Fried-und Freuden- Saal. Jn ſolcher Betrachtung werden wir nicht unfoͤrmlich hand- Anreichend nun den abgeleſenen Text/ ſo iſt derſelbige ſo Erſtlich nun laſt uns betrachten/ Nuptiarum cœ- dem
<TEI> <text> <body> <div type="fsSermon" n="1"> <div type="fsMainPart" n="2"> <p><pb facs="#f0012"/><fw type="header" place="top"><hi rendition="#b">Chriſtliche Leich Predigt.</hi></fw><lb/><hi rendition="#fr">deln.</hi> Denn wenn mans recht Chriſtlich betrachtet/ ſo iſt es ja<lb/> ſehr anmuthig und troͤſtlich/ <hi rendition="#fr">beydes bey den Sterbenden/<lb/> und auch bey den Verſtorbenen</hi>/ von der him̃liſchen Hoch-<lb/> zeit-Freude zu reden und predigen: Damit die <hi rendition="#fr">Sterbende</hi> in<lb/> ihrer Todes Noth <hi rendition="#aq">animiret,</hi> zum Sterben freudig/ und begier-<lb/> lich gemacht werden/ ihrem <hi rendition="#fr">Jeſu</hi> und Braͤutigam nur balden in<lb/> der him̃liſchen Glori und Herrligkeit beyzuwohnen. Die Leidtra-<lb/> gende aber den Troſt daraus erlangen/ daß ihre <hi rendition="#fr">Verſtorbene</hi><lb/> aus dem <hi rendition="#fr">Leid</hi> zur <hi rendition="#fr">Freud</hi>/ aus der <hi rendition="#fr">Beſchwer</hi> zur <hi rendition="#fr">Ehr</hi>/ und aus<lb/> dem Truͤbſal kommen ſind/ in den him̃liſchen Fried-und Freuden-<lb/><hi rendition="#fr">Saal.</hi></p><lb/> <p>Jn ſolcher Betrachtung werden wir nicht unfoͤrmlich hand-<lb/> len/ ob wir gleich bey dieſem Adelichen Leich-und Trauer Be-<lb/> gaͤngnuͤs/ von der him̃liſchen Hochzeit-Freud und Herrligkeit re-<lb/> den und handlen. Wie denn die ſelige Jungfrau Axloͤwin von<lb/> ſolcher Troſtreichen <hi rendition="#aq">materia</hi> zu Predigen/ an die Hand gegeben/<lb/><hi rendition="#fr">theils</hi> durch Jhre Adeliche Perſon und Chriſtlich gefuͤhreten<lb/> Jungfrauen-Stand: <hi rendition="#fr">Theils</hi> auch durch ihren letzten Willen und<lb/> Begehren.</p><lb/> <p>Anreichend nun den abgeleſenen Text/ ſo iſt derſelbige ſo<lb/> Lehr und Troſtreich/ daß wir ihn in unterſchiedenen Predigten<lb/> nicht wohl zur Genuͤge wuͤrden ausfuͤhren koͤnnen. Wollen<lb/> aber anitzo/ wie vorgenommen allein reden/ von der geiſtlichen<lb/> Jungfrauen und heiliger Braut Chriſti/ him̃liſchen Glori/ Herr-<lb/> ligkeit und HochzeitKleid/ und ſolches kuͤrtzlich in zwey Punct<lb/> faſſen.</p><lb/> <p><hi rendition="#fr">Erſtlich nun laſt uns betrachten</hi>/ <hi rendition="#aq">Nuptiarum cœ-<lb/> leſtium ſtatum,</hi><hi rendition="#fr">Was es fuͤr einen Zuſtand in der him̃-<lb/> liſchen Hochzeit haben werde.</hi> Solches wird uns nun uͤm-<lb/> ſtaͤndiglich gewieſen/ und im Text beſchrieben: <hi rendition="#fr">Zum Erſten/<lb/> der HochzeitVater</hi>/ der ſitzt auf dem <hi rendition="#fr">groſſen Stuel</hi>/ und<lb/> fuͤr Jhm erſcheinet die geſam̃te Schaar/ an allen he<supplied>il</supplied>igen Engeln<lb/> und Auserwehleten ſingen und ſagen: <hi rendition="#fr">Heil ſey deme/ der auf</hi><lb/> <fw type="catch" place="bottom"><hi rendition="#fr">dem</hi></fw><lb/></p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [0012]
Chriſtliche Leich Predigt.
deln. Denn wenn mans recht Chriſtlich betrachtet/ ſo iſt es ja
ſehr anmuthig und troͤſtlich/ beydes bey den Sterbenden/
und auch bey den Verſtorbenen/ von der him̃liſchen Hoch-
zeit-Freude zu reden und predigen: Damit die Sterbende in
ihrer Todes Noth animiret, zum Sterben freudig/ und begier-
lich gemacht werden/ ihrem Jeſu und Braͤutigam nur balden in
der him̃liſchen Glori und Herrligkeit beyzuwohnen. Die Leidtra-
gende aber den Troſt daraus erlangen/ daß ihre Verſtorbene
aus dem Leid zur Freud/ aus der Beſchwer zur Ehr/ und aus
dem Truͤbſal kommen ſind/ in den him̃liſchen Fried-und Freuden-
Saal.
Jn ſolcher Betrachtung werden wir nicht unfoͤrmlich hand-
len/ ob wir gleich bey dieſem Adelichen Leich-und Trauer Be-
gaͤngnuͤs/ von der him̃liſchen Hochzeit-Freud und Herrligkeit re-
den und handlen. Wie denn die ſelige Jungfrau Axloͤwin von
ſolcher Troſtreichen materia zu Predigen/ an die Hand gegeben/
theils durch Jhre Adeliche Perſon und Chriſtlich gefuͤhreten
Jungfrauen-Stand: Theils auch durch ihren letzten Willen und
Begehren.
Anreichend nun den abgeleſenen Text/ ſo iſt derſelbige ſo
Lehr und Troſtreich/ daß wir ihn in unterſchiedenen Predigten
nicht wohl zur Genuͤge wuͤrden ausfuͤhren koͤnnen. Wollen
aber anitzo/ wie vorgenommen allein reden/ von der geiſtlichen
Jungfrauen und heiliger Braut Chriſti/ him̃liſchen Glori/ Herr-
ligkeit und HochzeitKleid/ und ſolches kuͤrtzlich in zwey Punct
faſſen.
Erſtlich nun laſt uns betrachten/ Nuptiarum cœ-
leſtium ſtatum, Was es fuͤr einen Zuſtand in der him̃-
liſchen Hochzeit haben werde. Solches wird uns nun uͤm-
ſtaͤndiglich gewieſen/ und im Text beſchrieben: Zum Erſten/
der HochzeitVater/ der ſitzt auf dem groſſen Stuel/ und
fuͤr Jhm erſcheinet die geſam̃te Schaar/ an allen heiligen Engeln
und Auserwehleten ſingen und ſagen: Heil ſey deme/ der auf
dem
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |