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Adolph, Christian: Himmlischer Hochzeit-Schatz/ und geistlicher Braut-Schmuck der gläubigen und seligen Kinder Gottes. Zittau, 1664.

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LebensLauff.

Ob nun wohl die liebe Jungfr. Beschlichen solcher Zu-
versicht und Mütterlichen Treu/ was zeitlichen durch den Tod
beraubet worden/ ist sie doch nichts desto weniger bey ihrem
Hochgeehretem Herren Vatern geblieben/ sich seines väterlichen
Willens gern gehalten: und wiewohlen Sie dazumalen noch
in minderen Jahren gewesen/ hat Sie dennoch an stat der seligen
Fr. Mutter; demselbigen die Wirthschafft/ bester Mögligkeit
nach versorget/ und geführet gantzer Neun Jahr/ wobey Sie
alsobalden Wirthschafft und Haushaltung in ihrer Jugend
wohlbestellen lernen.

2
Jn Müh-
samkeit.
2. Hierauff und vors Andere hat Sie auch Jhr Müh-
sames Leben
angetreten. Denn nach dem Jhr lieber Herr
Vater seinen Witwerstand Anno 1625. geendert/ und sich wie-
derumb mit einer EheWirthin versehen/ ist die sel. Jungfr.
Beschle
bey unterschiedenen ihren Freunden und Frauen
Schwester geblieben/ bis Sie auch endlichen auf öfteres Be-
gehren/ (nach dem Jhr Herr Vater auch Anno 1641. Todes-
verfahren) zu ihrem Nahe Anverwanten lieben BlutsFreunde/
dem HochEdelgebohrnen/ Gestrengen/ und Wohlbenahmten
Herrn Hansen Sigmunden von Festenberg/ Pakisch genant/ etc.
nach Wiesenthal kommen/ allwo sie auch gleich an Kindes stat
lieb und werth gehalten worden.

Und weilen Sie/ nach selbst eigenem ihrem Belieben/ in
denen Acht Jahren als sie sich daselbst befunden/ die Wirth-
schafft treulich und fleißig bestellen helffen; als ist Sie auch
freundlich ersucht und bittlich vermocht worden/ hiesiger Frie-
dersdorffischer Hoffstadt/ Haushaltung auf sich zu nehmen/
welches Sie auch frey willig gethan/ und der gantzen Haus-
Wirthschafft in die Vier Jahr lang/ treulich fürgestanden.
Unter dem Gesinde und aller Orthen gute Inspection gehal-
ten/ sich keine Mühe zu Tag und Nacht tauren lassen/ in alle ih-
ren Sachen gute Ordnung und Richtigkeit befödert/ und durch

fleißige
E
LebensLauff.

Ob nun wohl die liebe Jungfr. Beſchlichen ſolcher Zu-
verſicht und Muͤtterlichen Treu/ was zeitlichen durch den Tod
beraubet worden/ iſt ſie doch nichts deſto weniger bey ihrem
Hochgeehretem Herren Vatern geblieben/ ſich ſeines vaͤterlichen
Willens gern gehalten: und wiewohlen Sie dazumalen noch
in minderen Jahren geweſen/ hat Sie dennoch an ſtat der ſeligen
Fr. Mutter; demſelbigen die Wirthſchafft/ beſter Moͤgligkeit
nach verſorget/ und gefuͤhret gantzer Neun Jahr/ wobey Sie
alſobalden Wirthſchafft und Haushaltung in ihrer Jugend
wohlbeſtellen lernen.

2
Jn Muͤh-
ſamkeit.
2. Hierauff und vors Andere hat Sie auch Jhr Muͤh-
ſames Leben
angetreten. Denn nach dem Jhr lieber Herr
Vater ſeinen Witwerſtand Anno 1625. geendert/ und ſich wie-
derumb mit einer EheWirthin verſehen/ iſt die ſel. Jungfr.
Beſchle
bey unterſchiedenen ihren Freunden und Frauen
Schweſter geblieben/ bis Sie auch endlichen auf oͤfteres Be-
gehren/ (nach dem Jhr Herr Vater auch Anno 1641. Todes-
verfahren) zu ihrem Nahe Anverwanten lieben BlutsFreunde/
dem HochEdelgebohrnen/ Geſtrengen/ und Wohlbenahmten
Herrn Hanſen Sigmunden von Feſtenberg/ Pakiſch genant/ ꝛc.
nach Wieſenthal kommen/ allwo ſie auch gleich an Kindes ſtat
lieb und werth gehalten worden.

Und weilen Sie/ nach ſelbſt eigenem ihrem Belieben/ in
denen Acht Jahren als ſie ſich daſelbſt befunden/ die Wirth-
ſchafft treulich und fleißig beſtellen helffen; als iſt Sie auch
freundlich erſucht und bittlich vermocht worden/ hieſiger Frie-
dersdorffiſcher Hoffſtadt/ Haushaltung auf ſich zu nehmen/
welches Sie auch frey willig gethan/ und der gantzen Haus-
Wirthſchafft in die Vier Jahr lang/ treulich fuͤrgeſtanden.
Unter dem Geſinde und aller Orthen gute Inſpection gehal-
ten/ ſich keine Muͤhe zu Tag und Nacht tauren laſſen/ in alle ih-
ren Sachen gute Ordnung und Richtigkeit befoͤdert/ und durch

fleißige
E
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[0033] LebensLauff. Ob nun wohl die liebe Jungfr. Beſchlichen ſolcher Zu- verſicht und Muͤtterlichen Treu/ was zeitlichen durch den Tod beraubet worden/ iſt ſie doch nichts deſto weniger bey ihrem Hochgeehretem Herren Vatern geblieben/ ſich ſeines vaͤterlichen Willens gern gehalten: und wiewohlen Sie dazumalen noch in minderen Jahren geweſen/ hat Sie dennoch an ſtat der ſeligen Fr. Mutter; demſelbigen die Wirthſchafft/ beſter Moͤgligkeit nach verſorget/ und gefuͤhret gantzer Neun Jahr/ wobey Sie alſobalden Wirthſchafft und Haushaltung in ihrer Jugend wohlbeſtellen lernen. 2. Hierauff und vors Andere hat Sie auch Jhr Muͤh- ſames Leben angetreten. Denn nach dem Jhr lieber Herr Vater ſeinen Witwerſtand Anno 1625. geendert/ und ſich wie- derumb mit einer EheWirthin verſehen/ iſt die ſel. Jungfr. Beſchle bey unterſchiedenen ihren Freunden und Frauen Schweſter geblieben/ bis Sie auch endlichen auf oͤfteres Be- gehren/ (nach dem Jhr Herr Vater auch Anno 1641. Todes- verfahren) zu ihrem Nahe Anverwanten lieben BlutsFreunde/ dem HochEdelgebohrnen/ Geſtrengen/ und Wohlbenahmten Herrn Hanſen Sigmunden von Feſtenberg/ Pakiſch genant/ ꝛc. nach Wieſenthal kommen/ allwo ſie auch gleich an Kindes ſtat lieb und werth gehalten worden. 2 Jn Muͤh- ſamkeit. Und weilen Sie/ nach ſelbſt eigenem ihrem Belieben/ in denen Acht Jahren als ſie ſich daſelbſt befunden/ die Wirth- ſchafft treulich und fleißig beſtellen helffen; als iſt Sie auch freundlich erſucht und bittlich vermocht worden/ hieſiger Frie- dersdorffiſcher Hoffſtadt/ Haushaltung auf ſich zu nehmen/ welches Sie auch frey willig gethan/ und der gantzen Haus- Wirthſchafft in die Vier Jahr lang/ treulich fuͤrgeſtanden. Unter dem Geſinde und aller Orthen gute Inſpection gehal- ten/ ſich keine Muͤhe zu Tag und Nacht tauren laſſen/ in alle ih- ren Sachen gute Ordnung und Richtigkeit befoͤdert/ und durch fleißige E

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Zitationshilfe: Adolph, Christian: Himmlischer Hochzeit-Schatz/ und geistlicher Braut-Schmuck der gläubigen und seligen Kinder Gottes. Zittau, 1664, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/354532/33>, abgerufen am 28.03.2024.