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Schröer, Friedrich : Wahre Christenthums-Bezeugung. Zittau, 1664.

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Abdanckung.

Eben darumb trägt sich mancher täglich:

Nicht mit einem Wasser-Eymer: Sondern mit einem
Bier- und Wein-Eymer. Ja ist selbst ein rechter Bier-
Rümpel und Wein-Schlauch/
wie der grosse Säuffer Bo-
nosus,
der darumb Amphora genennet ward/ und von Ih-Mich.
Sachs. in
Aureliane
p.
180.

me Käyser Aurelianus zu sagen pflegte: Eum, non ut vivat,
sed ut bibat, natum esse,
Er wehre nur zum Sauffen/ und
nicht zum Leben gebohren:

Ein Ander/ dem der allzu wackere/ und oft verdrießlich-
wachende Secretarius, das Gewissen/ die Protocolla seiner
Concepten, und die Chromken und Zeit Bücher seiner Lebens-
Händel und Wercke aufschläget/ und hierauff ex praemissis
universalibos ultro confessis & concessis,
Ihme/ per le-
gitimam & Justiss. conseqventiam,
den Schluß des Ewigen
Zornes Gottes/ und das Urthel der ewigen Leibes und Seelen-
Verdammung folgert und ankündiget/ der gebraucht sich nicht/
durch hochnöthige Busse und Glauben/ des ordentlichen/ wohl
approbirten/ und von vielen derer Leben nahe bey der Hellen
gewesen/ seligst-genützen Kühl und Lesche Wassers der Hellen
nemlich/ des theuren Verdienstes und Ewig-gültigen Versöh-
nung Jesu Christi: Sondern Er läufft zum Narren-Wasser
Lethe genant.

(Lethe heisset Vergiessung. Und wird von den Poeten
nicht ohne Sinnen-übende Bedeutung und Erbauung getich-
tet/ daß Lethe, Acheron, Phlegethon und Styx, hellische
Flüsse und Pfüle seyn sollen.) Da invitiret Er die nasse
Zunfft seiner Fünff Brüder zum freundlichsten/ disponiret
und ordnet alles an zum kostbarsten/ nicht/ was zu gebührender
Ausleschung: sondern nur/ was zu weniger/ und so lange der
Rausch-Keller wehret/ -wehrender Vergessung der hellischen
Pein dienet/ und saget

Holla
A iij
Abdanckung.

Eben darumb traͤgt ſich mancher taͤglich:

Nicht mit einem Waſſer-Eymer: Sondern mit einem
Bier- und Wein-Eymer. Ja iſt ſelbſt ein rechter Bier-
Ruͤmpel und Wein-Schlauch/
wie der groſſe Saͤuffer Bo-
noſus,
der darumb Amphora genennet ward/ und von Ih-Mich.
Sachs. in
Aureliane
p.
180.

me Kaͤyſer Aurelianus zu ſagen pflegte: Eum, non ut vivat,
ſed ut bibat, natum eſse,
Er wehre nur zum Sauffen/ und
nicht zum Leben gebohren:

Ein Ander/ dem der allzu wackere/ und oft verdrießlich-
wachende Secretarius, das Gewiſſen/ die Protocolla ſeiner
Concepten, und die Chromken und Zeit Buͤcher ſeiner Lebens-
Haͤndel und Wercke aufſchlaͤget/ und hierauff ex præmisſis
univerſalibos ultrò confesſis & concesſis,
Ihme/ per le-
gitimam & Juſtiſs. conſeqventiam,
den Schluß des Ewigen
Zornes Gottes/ und das Urthel der ewigen Leibes und Seelen-
Verdammung folgert und ankuͤndiget/ der gebraucht ſich nicht/
durch hochnoͤthige Buſſe und Glauben/ des ordentlichen/ wohl
approbirten/ und von vielen derer Leben nahe bey der Hellen
geweſen/ ſeligſt-genuͤtzen Kuͤhl und Leſche Waſſers der Hellen
nemlich/ des theuren Verdienſtes und Ewig-guͤltigen Verſoͤh-
nung Jeſu Chriſti: Sondern Er laͤufft zum Narren-Waſſer
Lethe genant.

(Lethe heiſſet Vergieſſung. Und wird von den Poeten
nicht ohne Sinnen-uͤbende Bedeutung und Erbauung getich-
tet/ daß Lethe, Acheron, Phlegethon und Styx, helliſche
Fluͤſſe und Pfuͤle ſeyn ſollen.) Da invitiret Er die naſſe
Zunfft ſeiner Fuͤnff Bruͤder zum freundlichſten/ disponiret
und ordnet alles an zum koſtbarſten/ nicht/ was zu gebuͤhrender
Ausleſchung: ſondern nur/ was zu weniger/ und ſo lange der
Rauſch-Keller wehret/ -wehrender Vergeſſung der helliſchen
Pein dienet/ und ſaget

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Zitationshilfe: Schröer, Friedrich : Wahre Christenthums-Bezeugung. Zittau, 1664, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/354533/5>, abgerufen am 23.11.2024.