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Kleiner, Johann Georg: Die doppelte Glückseligkeit der Gerechten. Brieg, 1722.

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Die doppelte Glückseligkeit
am Himmel unzehlich werden würde/ aus dem auch derjenige
Jer. 23. v. 6.
1. Cor. 1.
v. 30.
2. Cor. 5.
v.
21.
hernach/ als die einige Gerechtigkeit aller Menschen/ nach
dem Fleische hervor spriessen würde/ in welchem er und alle
seine Nachkommen in ewigem Segen grünen und blühen wür-
den. Gesetzt/ daß ihm dieses irrdische Canaan nicht gantz
und gar eigenthümlich zufallen würde/ so würde es doch künff-
tig nach ihm/ sein Saame statt einer Gnaden-Belohnung/
und er davor das himmlische Canaan einnehmen nnd besitzen.
Genes. 15.
v. 6.
Jac. 2. v.
20.
Hierauf glaubte er dem HErrn/ und der rechnete es ihm zur
Gerechtigkeit; Ja Jacobus saget: Daß es ihm nicht nur zur
Gerechtigkeit gerechnet/ sondern er auch ein Freund GOttes
geheissen worden.

Aus allen diesen angeführten Umständen von Abraham
erhellet nun so viel/ daß sich ein Jeder/ wie er/ durch seinen
Glauben bey GOtt zu einem Gerechten/ und zu seinem Freun-
de machen/ ja sich aller zeitlichen und ewigen Glückseligkeit,
sowol hier auf Erden/ als dort im Himmel von ihm gantz ge-
wiß versichern kan. Wie wir bald mit mehrerm/ aus unsern
vorhin abgelesenen Text-Worten/ nach unserer im HErrn se-
ligst verschiedenen Abrahamitin/ und wahren Freundin GOt-
tes/ unserer Wohlseligsten Frau Baroneßin geschehenen se-
ligen Hintritt/ und in der darauf zu Jhrer letzten Ehre heute
angestellten Gedächtniß-Rede an dieser heiligen Stäte in der
Furcht des HErrn vernehmen wollen/ wenn wir uns zur Be-
trachtung vorstellen:
Die doppelte Glückseligkeit der Gerech-
ten, oder wahren Freunde GOttes,

Die ihnen

I. Jn diesem zeitlichen, und dann
II. Jn dem ewigen Freuden-Leben wiederfäh-
ret.
Zu-

Die doppelte Gluͤckſeligkeit
am Himmel unzehlich werden wuͤrde/ aus dem auch derjenige
Jer. 23. v. 6.
1. Cor. 1.
v. 30.
2. Cor. 5.
v.
21.
hernach/ als die einige Gerechtigkeit aller Menſchen/ nach
dem Fleiſche hervor ſprieſſen wuͤrde/ in welchem er und alle
ſeine Nachkommen in ewigem Segen gruͤnen und bluͤhen wuͤr-
den. Geſetzt/ daß ihm dieſes irrdiſche Canaan nicht gantz
und gar eigenthuͤmlich zufallen wuͤrde/ ſo wuͤrde es doch kuͤnff-
tig nach ihm/ ſein Saame ſtatt einer Gnaden-Belohnung/
und er davor das himmliſche Canaan einnehmen nnd beſitzen.
Geneſ. 15.
v. 6.
Jac. 2. v.
20.
Hierauf glaubte er dem HErrn/ und der rechnete es ihm zur
Gerechtigkeit; Ja Jacobus ſaget: Daß es ihm nicht nur zur
Gerechtigkeit gerechnet/ ſondern er auch ein Freund GOttes
geheiſſen worden.

Aus allen dieſen angefuͤhrten Umſtaͤnden von Abraham
erhellet nun ſo viel/ daß ſich ein Jeder/ wie er/ durch ſeinen
Glauben bey GOtt zu einem Gerechten/ und zu ſeinem Freun-
de machen/ ja ſich aller zeitlichen und ewigen Gluͤckſeligkeit,
ſowol hier auf Erden/ als dort im Himmel von ihm gantz ge-
wiß verſichern kan. Wie wir bald mit mehrerm/ aus unſern
vorhin abgeleſenen Text-Worten/ nach unſerer im HErrn ſe-
ligſt verſchiedenen Abrahamitin/ und wahren Freundin GOt-
tes/ unſerer Wohlſeligſten Frau Baroneßin geſchehenen ſe-
ligen Hintritt/ und in der darauf zu Jhrer letzten Ehre heute
angeſtellten Gedaͤchtniß-Rede an dieſer heiligen Staͤte in der
Furcht des HErrn vernehmen wollen/ wenn wir uns zur Be-
trachtung vorſtellen:
Die doppelte Gluͤckſeligkeit der Gerech-
ten, oder wahren Freunde GOttes,

Die ihnen

I. Jn dieſem zeitlichen, und dann
II. Jn dem ewigen Freuden-Leben wiederfaͤh-
ret.
Zu-
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[16/0016] Die doppelte Gluͤckſeligkeit am Himmel unzehlich werden wuͤrde/ aus dem auch derjenige hernach/ als die einige Gerechtigkeit aller Menſchen/ nach dem Fleiſche hervor ſprieſſen wuͤrde/ in welchem er und alle ſeine Nachkommen in ewigem Segen gruͤnen und bluͤhen wuͤr- den. Geſetzt/ daß ihm dieſes irrdiſche Canaan nicht gantz und gar eigenthuͤmlich zufallen wuͤrde/ ſo wuͤrde es doch kuͤnff- tig nach ihm/ ſein Saame ſtatt einer Gnaden-Belohnung/ und er davor das himmliſche Canaan einnehmen nnd beſitzen. Hierauf glaubte er dem HErrn/ und der rechnete es ihm zur Gerechtigkeit; Ja Jacobus ſaget: Daß es ihm nicht nur zur Gerechtigkeit gerechnet/ ſondern er auch ein Freund GOttes geheiſſen worden. Jer. 23. v. 6. 1. Cor. 1. v. 30. 2. Cor. 5. v. 21. Geneſ. 15. v. 6. Jac. 2. v. 20. Aus allen dieſen angefuͤhrten Umſtaͤnden von Abraham erhellet nun ſo viel/ daß ſich ein Jeder/ wie er/ durch ſeinen Glauben bey GOtt zu einem Gerechten/ und zu ſeinem Freun- de machen/ ja ſich aller zeitlichen und ewigen Gluͤckſeligkeit, ſowol hier auf Erden/ als dort im Himmel von ihm gantz ge- wiß verſichern kan. Wie wir bald mit mehrerm/ aus unſern vorhin abgeleſenen Text-Worten/ nach unſerer im HErrn ſe- ligſt verſchiedenen Abrahamitin/ und wahren Freundin GOt- tes/ unſerer Wohlſeligſten Frau Baroneßin geſchehenen ſe- ligen Hintritt/ und in der darauf zu Jhrer letzten Ehre heute angeſtellten Gedaͤchtniß-Rede an dieſer heiligen Staͤte in der Furcht des HErrn vernehmen wollen/ wenn wir uns zur Be- trachtung vorſtellen: Die doppelte Gluͤckſeligkeit der Gerech- ten, oder wahren Freunde GOttes, Die ihnen I. Jn dieſem zeitlichen, und dann II. Jn dem ewigen Freuden-Leben wiederfaͤh- ret. Zu-

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Zitationshilfe: Kleiner, Johann Georg: Die doppelte Glückseligkeit der Gerechten. Brieg, 1722, S. 16. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/358654/16>, abgerufen am 21.11.2024.