Vogelhaupt, Nicolaus: Coelicum profligandae mortis Alexipharmacum. Guben, 1673.Himmlische Cur und Artzney jhm selbst zu helffen. rühmten Practici, dessen Seel. verblichener Leichnam allhiereingesarget für unsern Augen stehet/ bedürffen wir solcher Lamen- tirenden Toden-Kläger und Toden-Klägerinnen nicht/ bey de- nen Betrübten noch mehr Betrübnüß anzurichten. Hier sind so viel der Blutrinnenden Hertzen/ und Thränen- Wer wil bey dieser jammrigen Trauer-Versamblung die Viel Seufftzens und Weinens ist über unsern Sehl. Ver- re See- A 3
Him̃liſche Cur und Artzney jhm ſelbſt zu helffen. ruͤhmten Practici, deſſen Seel. verblichener Leichnam allhiereingeſarget fuͤr unſern Augen ſtehet/ beduͤrffen wir ſolcher Lamen- tirenden Toden-Klaͤger und Toden-Klaͤgerinnen nicht/ bey de- nen Betruͤbten noch mehr Betruͤbnuͤß anzurichten. Hier ſind ſo viel der Blutrinnenden Hertzen/ und Thraͤnen- Wer wil bey dieſer jam̃rigen Trauer-Verſamblung die Viel Seufftzens und Weinens iſt uͤber unſern Sehl. Ver- re See- A 3
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <p><pb facs="#f0005" n="[5]"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b">Him̃liſche Cur und Artzney jhm ſelbſt zu helffen.</hi></fw><lb/><hi rendition="#fr">ruͤhmten</hi><hi rendition="#aq">Practici,</hi> deſſen Seel. verblichener Leichnam allhier<lb/> eingeſarget fuͤr unſern Augen ſtehet/ beduͤrffen wir ſolcher <hi rendition="#aq">Lamen-<lb/> ti</hi>renden Toden-Klaͤger und Toden-Klaͤgerinnen nicht/ bey de-<lb/> nen Betruͤbten noch mehr Betruͤbnuͤß anzurichten.</p><lb/> <p>Hier ſind ſo viel der Blutrinnenden Hertzen/ und Thraͤnen-<lb/> ſtroͤhmender Augen/ daß es in Menſchlichen Vermoͤgen nicht ſte-<lb/> het/ daß aͤngſtliche Seufftzen/ und das klaͤgliche Weinen bey allen<lb/> zubeſaͤnfftigen/ und zuſtillen.</p><lb/> <p>Wer wil bey dieſer jam̃rigen Trauer-Verſamblung <hi rendition="#fr">die<lb/> muͤden Haͤnde recht ſtaͤrcken/ die ſtrauchelnden Knie<lb/> erquicken/ und denen verzagten Hertzen ſagen: Sie</hi><note place="right"><hi rendition="#aq">Eſa. 35.<lb/> v.</hi> 3. 4.</note><lb/><hi rendition="#fr">ſollen getroſt ſeyn/ ſich nicht fuͤrchten/ GOtt werde jh-<lb/> nen helffen.</hi> Aus den 35. Capitel des Propheten Eſai<hi rendition="#aq">æ/</hi> wo<lb/> nicht der Heilige Geiſt/ durch ſeine Goͤttliche Krafft in jhnen er-<lb/> fuͤllet/ was JEſus der Sohn GOttes von ſeinen Betruͤbten ge-<note place="right"><hi rendition="#aq">Matth. 5<lb/> v.</hi> 4.</note><lb/> redet und geſprochen hat: <hi rendition="#fr">Selig ſeynd die Leide tragen/ ſie<lb/> ſollen getroͤſtet werden.</hi> Im 5. Capitel Matth<hi rendition="#aq">æ</hi>i.</p><lb/> <p>Viel Seufftzens und Weinens iſt uͤber unſern Sehl. Ver-<lb/> ſtorbenen Herren <hi rendition="#aq">Doctorem,</hi> bey deſſen Hinterbliebenen/ und all-<lb/> hier Verlaſſenen Schmertz-Betruͤbten Frauen Witben/ der hat<lb/> der ewige GOtt recht laſſen/ <hi rendition="#fr">die Sonne im Mittag unter-</hi><note place="right"><hi rendition="#aq">Amos 8<lb/> v.</hi> 10.</note><lb/><hi rendition="#fr">gehen/ und es am hellen Tage gantz finſter umb ſie weꝛ-<lb/> den.</hi> Amos 8. Jn dem jhr hertzliebſter Ehe-Herꝛ in der aller-<lb/> ſchoͤnſten Bluͤthe ſeiner allerbeſten Jahre/ do er gleich der Sonnen<lb/> in ſeinen wol <hi rendition="#aq">meritiri</hi>ten Ehren-Stande kaum in die Hoͤhe geſtie-<lb/> gen war/ als ein helle ſcheinendes Licht/ im Tode hat muͤſſen verle-<lb/> ſchen/ und die Welt verlaſſen. Nun <hi rendition="#fr">iſt ſie eine Witbe/ ſie</hi><note place="right"><hi rendition="#aq">Thren. 1<lb/> v. 2. 11.<lb/> Pſal. 77.<lb/> v.</hi> 3.</note><lb/><hi rendition="#fr">weinet daß jhr die Thraͤnen uͤber die Backen lauffen/</hi><lb/> und <hi rendition="#fr">jhre Seele wil ſich nicht troͤſten laſſen:</hi> Nun <hi rendition="#fr">iſt kein<lb/> Schmertze wie jhr Schmertze/ der ſie troffen hat/ denn<lb/> der HErꝛ hat ſie voll Jammers gemacht:</hi> Nun <hi rendition="#fr">iſt jh-</hi><lb/> <fw place="bottom" type="sig">A 3</fw><fw place="bottom" type="catch"><hi rendition="#fr">re See-</hi></fw><lb/></p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [[5]/0005]
Him̃liſche Cur und Artzney jhm ſelbſt zu helffen.
ruͤhmten Practici, deſſen Seel. verblichener Leichnam allhier
eingeſarget fuͤr unſern Augen ſtehet/ beduͤrffen wir ſolcher Lamen-
tirenden Toden-Klaͤger und Toden-Klaͤgerinnen nicht/ bey de-
nen Betruͤbten noch mehr Betruͤbnuͤß anzurichten.
Hier ſind ſo viel der Blutrinnenden Hertzen/ und Thraͤnen-
ſtroͤhmender Augen/ daß es in Menſchlichen Vermoͤgen nicht ſte-
het/ daß aͤngſtliche Seufftzen/ und das klaͤgliche Weinen bey allen
zubeſaͤnfftigen/ und zuſtillen.
Wer wil bey dieſer jam̃rigen Trauer-Verſamblung die
muͤden Haͤnde recht ſtaͤrcken/ die ſtrauchelnden Knie
erquicken/ und denen verzagten Hertzen ſagen: Sie
ſollen getroſt ſeyn/ ſich nicht fuͤrchten/ GOtt werde jh-
nen helffen. Aus den 35. Capitel des Propheten Eſaiæ/ wo
nicht der Heilige Geiſt/ durch ſeine Goͤttliche Krafft in jhnen er-
fuͤllet/ was JEſus der Sohn GOttes von ſeinen Betruͤbten ge-
redet und geſprochen hat: Selig ſeynd die Leide tragen/ ſie
ſollen getroͤſtet werden. Im 5. Capitel Matthæi.
Eſa. 35.
v. 3. 4.
Matth. 5
v. 4.
Viel Seufftzens und Weinens iſt uͤber unſern Sehl. Ver-
ſtorbenen Herren Doctorem, bey deſſen Hinterbliebenen/ und all-
hier Verlaſſenen Schmertz-Betruͤbten Frauen Witben/ der hat
der ewige GOtt recht laſſen/ die Sonne im Mittag unter-
gehen/ und es am hellen Tage gantz finſter umb ſie weꝛ-
den. Amos 8. Jn dem jhr hertzliebſter Ehe-Herꝛ in der aller-
ſchoͤnſten Bluͤthe ſeiner allerbeſten Jahre/ do er gleich der Sonnen
in ſeinen wol meritiriten Ehren-Stande kaum in die Hoͤhe geſtie-
gen war/ als ein helle ſcheinendes Licht/ im Tode hat muͤſſen verle-
ſchen/ und die Welt verlaſſen. Nun iſt ſie eine Witbe/ ſie
weinet daß jhr die Thraͤnen uͤber die Backen lauffen/
und jhre Seele wil ſich nicht troͤſten laſſen: Nun iſt kein
Schmertze wie jhr Schmertze/ der ſie troffen hat/ denn
der HErꝛ hat ſie voll Jammers gemacht: Nun iſt jh-
re See-
Amos 8
v. 10.
Thren. 1
v. 2. 11.
Pſal. 77.
v. 3.
A 3
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |