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Böttner, Gottfried: Eine in Gott ruhende/ und also gantz ruhige Elisabeth. Zittau, 1686.

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Himmlischer Braut-Krantz
lichen Jungfrauen anzuschauen/ und unsere Andacht
zu richten.

I. Auff die Braut und jhre Beschaffen-
heit.
S. Paulus weiset solches an seinem Exempel/
wenn Er schreibet! Jch habe einen gutten Kampff
gekämpffet/ Jch hab den Lauff vollendet/ Jch hab
Glauben behalten. Zwar schicken sich Jungfrauen und
Frauen-Zimmer nicht in den Kampff/ es geschehe solches
im Kriege oder auf der Fecht-Schule/ auch können Sie
Jud. 4.
Judith. 13.
Val. Max. lib
9. c. 3, p,
407.
sich ins Wett-Lauffen nicht wohl finden. Aber man fin-
det doch wohl Heldinnen/ die sonderbahren Ruhm einge-
leget in und ausser der H. Schrifft. Wer wahr Jael
und Judith? Weibes-Bilder wahrens/ aber wir wissen von
jhren Helden thaten/ wie jene den Sissera Judith. c. 42.
und diese den Holofernes erleget Judith. am 13. Semi-
de his vid:
Natal. comi-
tis
Mytholo[unleserliches Material - 1 Zeichen fehlt]:
lib. 7. cap. 9.
p.
741.
ramis die Königin der Assyrer ist so heroisch gewesen/ daß
Sie/ da Sie jhre Hare flechten lassen und vernommen/
wie die Babylonier von jhr abgefallen/ die eine helffte
ungeflochten gelassen/ biß Sie wieder zum Gehorsam bracht
worden. So sind auch die Amazones in Scythia jhrer
thaten halben berühmt: anderer zu geschweigen. Doch ist
auch hier nicht die Rede von dergleichen Leiblichen Streit-
barkeit/ sondern von solchen Thaten/ da auch Weibes-
Personen das jhrige durch Göttlichen beystand thun kön-
nen. So muß demnach eine Braut CHristi/ welche
den Himmlischen Braut-Krantz erwartet/ Kämpffen/
Lauffen und Glauben halten.

Jungfrauen/ die Verlobet sind/ lassen sich ande-
re/ die um Sie Buhlen wollen/ nicht abwendig machen.

Eine

Him̃liſcher Braut-Krantz
lichen Jungfrauen anzuſchauen/ und unſere Andacht
zu richten.

I. Auff die Braut und jhre Beſchaffen-
heit.
S. Paulus weiſet ſolches an ſeinem Exempel/
wenn Er ſchreibet! Jch habe einen gutten Kampff
gekaͤmpffet/ Jch hab den Lauff vollendet/ Jch hab
Glauben behalten. Zwar ſchicken ſich Jungfrauen und
Frauen-Zimmer nicht in den Kampff/ es geſchehe ſolches
im Kriege oder auf der Fecht-Schule/ auch koͤnnen Sie
Jud. 4.
Judith. 13.
Val. Max. lib
9. c. 3, p,
407.
ſich ins Wett-Lauffen nicht wohl finden. Aber man fin-
det doch wohl Heldinnen/ die ſonderbahren Ruhm einge-
leget in und auſſer der H. Schrifft. Wer wahr Jaël
und Judith? Weibes-Bilder wahrens/ aber wir wiſſen von
jhren Helden thaten/ wie jene den Siſſera Judith. c. 42.
und dieſe den Holofernes erleget Judith. am 13. Semi-
de his vid:
Natal. comi-
tis
Mytholo[unleserliches Material – 1 Zeichen fehlt]:
lib. 7. cap. 9.
p.
741.
ramis die Koͤnigin der Aſſyrer iſt ſo heroiſch geweſen/ daß
Sie/ da Sie jhre Hare flechten laſſen und vernommen/
wie die Babylonier von jhr abgefallen/ die eine helffte
ungeflochten gelaſſen/ biß Sie wieder zum Gehorſam bracht
worden. So ſind auch die Amazones in Scythia jhrer
thaten halben beruͤhmt: anderer zu geſchweigen. Doch iſt
auch hier nicht die Rede von dergleichen Leiblichen Streit-
barkeit/ ſondern von ſolchen Thaten/ da auch Weibes-
Perſonen das jhrige durch Goͤttlichen beyſtand thun koͤn-
nen. So muß demnach eine Braut CHriſti/ welche
den Himmliſchen Braut-Krantz erwartet/ Kaͤmpffen/
Lauffen und Glauben halten.

Jungfrauen/ die Verlobet ſind/ laſſen ſich ande-
re/ die um Sie Buhlen wollen/ nicht abwendig machen.

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[54/0054] Him̃liſcher Braut-Krantz lichen Jungfrauen anzuſchauen/ und unſere Andacht zu richten. I. Auff die Braut und jhre Beſchaffen- heit. S. Paulus weiſet ſolches an ſeinem Exempel/ wenn Er ſchreibet! Jch habe einen gutten Kampff gekaͤmpffet/ Jch hab den Lauff vollendet/ Jch hab Glauben behalten. Zwar ſchicken ſich Jungfrauen und Frauen-Zimmer nicht in den Kampff/ es geſchehe ſolches im Kriege oder auf der Fecht-Schule/ auch koͤnnen Sie ſich ins Wett-Lauffen nicht wohl finden. Aber man fin- det doch wohl Heldinnen/ die ſonderbahren Ruhm einge- leget in und auſſer der H. Schrifft. Wer wahr Jaël und Judith? Weibes-Bilder wahrens/ aber wir wiſſen von jhren Helden thaten/ wie jene den Siſſera Judith. c. 42. und dieſe den Holofernes erleget Judith. am 13. Semi- ramis die Koͤnigin der Aſſyrer iſt ſo heroiſch geweſen/ daß Sie/ da Sie jhre Hare flechten laſſen und vernommen/ wie die Babylonier von jhr abgefallen/ die eine helffte ungeflochten gelaſſen/ biß Sie wieder zum Gehorſam bracht worden. So ſind auch die Amazones in Scythia jhrer thaten halben beruͤhmt: anderer zu geſchweigen. Doch iſt auch hier nicht die Rede von dergleichen Leiblichen Streit- barkeit/ ſondern von ſolchen Thaten/ da auch Weibes- Perſonen das jhrige durch Goͤttlichen beyſtand thun koͤn- nen. So muß demnach eine Braut CHriſti/ welche den Himmliſchen Braut-Krantz erwartet/ Kaͤmpffen/ Lauffen und Glauben halten. Jud. 4. Judith. 13. Val. Max. lib 9. c. 3, p, 407. de his vid: Natal. comi- tis Mytholo_: lib. 7. cap. 9. p. 741. Jungfrauen/ die Verlobet ſind/ laſſen ſich ande- re/ die um Sie Buhlen wollen/ nicht abwendig machen. Eine

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Zitationshilfe: Böttner, Gottfried: Eine in Gott ruhende/ und also gantz ruhige Elisabeth. Zittau, 1686, S. 54. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/358833/54>, abgerufen am 23.11.2024.