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Böttner, Gottfried: Eine in Gott ruhende/ und also gantz ruhige Elisabeth. Zittau, 1686.

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der Auserwehlten.
Eine mit CHristo in der H. Tauffe Verlobte Seele hat
angeglobet mit frembden Buhlern nichts zu schaffen zu ha-
ben. Es finden Sich aber jhrer etliche/ welche jhr nach-
stellen und Sie von jhrem Bräutigam abwendig machen
wollen. Denen muß Sie sich

(1.) Wiedersetzen und Kämpfen. Welches
S. Paulus vor sich gethan hat/ und andere mit seinem
exempel auffmuntert/ wenn Er spricht: Jch hab einen
gutten Kampff gekämpffet. Er deutet an/ Er habe
sich durch des H. Geistes beystand wieder die Anfechtun-
gen und Anläuffe des Teufels/ der Welt und seines eig-
nen Fleisches im Glauben gewehret. Wie es S. Pau-
lo ergangen/ daß er Zukämpfen gehabt/ so gehet es auch
geistlichen Jungfrauen und CHristo vermählten Seelen.
Sie müssen Kämpfen. Es ist aber traun nicht ein Schertz-Christliebs
Abend ge-
spräch P, 1. p.
722.

Kampff/ wie einsmahls die Taurisani unter dem Com-
mando
des Petri Ziani angestellet haben/ da die Jungen
Gesellen mit denen Jungfrauen/ gleiches Alters mit jh-
nen/ an statt der Helme und Sturmhauben güldene Kro-
nen und Federbüsche getragen/ und da Sie die Festung/
welche aus allerhand Farben und Seiden zugerichteten Ta-
pezereyen bestanden/ erobern wollen/ mit wohlriechenden
Aepfeln-Mußcat Nüssen und köstlichen Specereyen auff
einander geschossen; sondern es ist ein Ernst-Kampff/

Es meinets ernstlich

(a) Der Teufel. Der ist der Verführische Buh-
ler/ welcher gläubige Seelen abzuhalten suchet. Ob er
sich gleich freundlich stellet/ so will er doch mit seinen Lieb-

ko-

der Auserwehlten.
Eine mit CHriſto in der H. Tauffe Verlobte Seele hat
angeglobet mit frembden Buhlern nichts zu ſchaffen zu ha-
ben. Es finden Sich aber jhrer etliche/ welche jhr nach-
ſtellen und Sie von jhrem Braͤutigam abwendig machen
wollen. Denen muß Sie ſich

(1.) Wiederſetzen und Kaͤmpfen. Welches
S. Paulus vor ſich gethan hat/ und andere mit ſeinem
exempel auffmuntert/ wenn Er ſpricht: Jch hab einen
gutten Kampff gekaͤmpffet. Er deutet an/ Er habe
ſich durch des H. Geiſtes beyſtand wieder die Anfechtun-
gen und Anlaͤuffe des Teufels/ der Welt und ſeines eig-
nen Fleiſches im Glauben gewehret. Wie es S. Pau-
lo ergangen/ daß er Zukaͤmpfen gehabt/ ſo gehet es auch
geiſtlichen Jungfrauen und CHriſto vermaͤhlten Seelen.
Sie muͤſſen Kaͤmpfen. Es iſt aber traun nicht ein Schertz-Chriſtliebs
Abend ge-
ſpraͤch P, 1. p.
722.

Kampff/ wie einsmahls die Tauriſani unter dem Com-
mando
des Petri Ziani angeſtellet haben/ da die Jungen
Geſellen mit denen Jungfrauen/ gleiches Alters mit jh-
nen/ an ſtatt der Helme und Sturmhauben guͤldene Kro-
nen und Federbuͤſche getragen/ und da Sie die Feſtung/
welche aus allerhand Farben und Seiden zugerichteten Ta-
pezereyen beſtanden/ erobern wollen/ mit wohlriechenden
Aepfeln-Mußcat Nuͤſſen und koͤſtlichen Specereyen auff
einander geſchoſſen; ſondern es iſt ein Ernſt-Kampff/

Es meinets ernſtlich

(a) Der Teufel. Der iſt der Verfuͤhriſche Buh-
ler/ welcher glaͤubige Seelen abzuhalten ſuchet. Ob er
ſich gleich freundlich ſtellet/ ſo will er doch mit ſeinen Lieb-

ko-
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[55/0055] der Auserwehlten. Eine mit CHriſto in der H. Tauffe Verlobte Seele hat angeglobet mit frembden Buhlern nichts zu ſchaffen zu ha- ben. Es finden Sich aber jhrer etliche/ welche jhr nach- ſtellen und Sie von jhrem Braͤutigam abwendig machen wollen. Denen muß Sie ſich (1.) Wiederſetzen und Kaͤmpfen. Welches S. Paulus vor ſich gethan hat/ und andere mit ſeinem exempel auffmuntert/ wenn Er ſpricht: Jch hab einen gutten Kampff gekaͤmpffet. Er deutet an/ Er habe ſich durch des H. Geiſtes beyſtand wieder die Anfechtun- gen und Anlaͤuffe des Teufels/ der Welt und ſeines eig- nen Fleiſches im Glauben gewehret. Wie es S. Pau- lo ergangen/ daß er Zukaͤmpfen gehabt/ ſo gehet es auch geiſtlichen Jungfrauen und CHriſto vermaͤhlten Seelen. Sie muͤſſen Kaͤmpfen. Es iſt aber traun nicht ein Schertz- Kampff/ wie einsmahls die Tauriſani unter dem Com- mando des Petri Ziani angeſtellet haben/ da die Jungen Geſellen mit denen Jungfrauen/ gleiches Alters mit jh- nen/ an ſtatt der Helme und Sturmhauben guͤldene Kro- nen und Federbuͤſche getragen/ und da Sie die Feſtung/ welche aus allerhand Farben und Seiden zugerichteten Ta- pezereyen beſtanden/ erobern wollen/ mit wohlriechenden Aepfeln-Mußcat Nuͤſſen und koͤſtlichen Specereyen auff einander geſchoſſen; ſondern es iſt ein Ernſt-Kampff/ Chriſtliebs Abend ge- ſpraͤch P, 1. p. 722. Es meinets ernſtlich (a) Der Teufel. Der iſt der Verfuͤhriſche Buh- ler/ welcher glaͤubige Seelen abzuhalten ſuchet. Ob er ſich gleich freundlich ſtellet/ ſo will er doch mit ſeinen Lieb- ko-

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Zitationshilfe: Böttner, Gottfried: Eine in Gott ruhende/ und also gantz ruhige Elisabeth. Zittau, 1686, S. 55. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/358833/55>, abgerufen am 23.11.2024.