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Henel, Christoph: Die itzt abfallende und wandernde Blätter Als Ein Bilde des Lebens und Außganges. Schlichtingsheim, [1692].

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und wandernde Blätter.
ren-Ruhme und verbindlichstem Dancke; Sondern (wenn
Sie anitzo letzlich durch meine Wenigkeit nur noch demütig/
Dienst- und Ehren-freundlich angesuchet/ daß Sie in conti-
nuiren
der und beharrlicher Gunst-Gewogenheit ferner ge-
ruhen wollen/ den annoch übrigen Ceremonien dieser Fu-
neraillen
dero Ansehnlich- und tröstlichen Praesentz noch wei-
ter zu gönnen und diese wandernde Blätter mit Liebes-vol-
ler Folge biß zum Letzten Jhrer Ehre zu begleiten;) So ver-
pflichten sich auch hievor der Hochbetrübte Leidtragen-
de Wittwer/
Sambt der gantzen Hoch-Adel. Freund-
schafft/
daß Sie dieses vor die höchste Marqve ihrer Gunst
und geneigten Wohlwollens Danckerkenntlichst annehmen
und zu keiner Zeit ermangeln wollen/ dieselbte mit unauß-
setzlichen Gehorsam unveränderter Treue und aller Erge-
benheit euserst wieder zu bedienen und zu demeriren. Wünt-
schen nur darbey von treuster Seelen/ daß der Höchste Sie
und ihre Häuser und Familien vor dergleichen Trauer-Fäl-
len und Leidens-Gängen in Gnaden bewahren/ allermeist
aber dieses von Jhnen abwenden und verhütten wolle/ daß
Sie noch lange Zeit nicht wandernde Blätter werden dörf-
fen/ vielmehr in steter und immerwährender Grüne stehen
bleiben/ und grünen wie ein Blatt/ wie ein Palm-Baum
und wie die Cedern auf Libanon Psal. 92, 13. Ja solche Blät-
ter selber abgeben/ seyn und bleiben mögen/

Qvae seram seris factura Nepotibus umbram,

Die lange Zeit den Jhr'gen Schatten geben/
Darunter Sie erfreuet können leben.

Sie getrauen von Jhrem GOtte zu erbitten/ daß Sie und

Ihre
G 2

und wandernde Blaͤtter.
ren-Ruhme und verbindlichſtem Dancke; Sondern (weñ
Sie anitzo letzlich durch meine Wenigkeit nuꝛ noch demuͤtig/
Dienſt- und Ehren-freundlich angeſuchet/ daß Sie in conti-
nuiren
der und beharꝛlicher Gunſt-Gewogenheit ferner ge-
ruhen wollen/ den annoch uͤbrigen Ceremonien dieſer Fu-
neraillen
dero Anſehnlich- und troͤſtlichen Præſentz noch wei-
ter zu goͤnnen und dieſe wandernde Blaͤtter mit Liebes-vol-
ler Folge biß zum Letzten Jhrer Ehre zu begleiten;) So ver-
pflichten ſich auch hievor der Hochbetruͤbte Leidtragen-
de Wittwer/
Sambt der gantzen Hoch-Adel. Freund-
ſchafft/
daß Sie dieſes vor die hoͤchſte Marqve ihrer Gunſt
und geneigten Wohlwollens Danckerkeñtlichſt annehmen
und zu keiner Zeit ermangeln wollen/ dieſelbte mit unauß-
ſetzlichen Gehorſam unveraͤnderter Treue und aller Erge-
benheit euſerſt wieder zu bedienen und zu demeriren. Wuͤnt-
ſchen nur darbey von treuſter Seelen/ daß der Hoͤchſte Sie
und ihre Haͤuſer und Familien vor dergleichen Trauer-Faͤl-
len und Leidens-Gaͤngen in Gnaden bewahren/ allermeiſt
aber dieſes von Jhnen abwenden und verhuͤtten wolle/ daß
Sie noch lange Zeit nicht wandernde Blaͤtter werden doͤrf-
fen/ vielmehr in ſteter und immerwaͤhrender Gruͤne ſtehen
bleiben/ und gruͤnen wie ein Blatt/ wie ein Palm-Baum
und wie die Cedern auf Libanon Pſal. 92, 13. Ja ſolche Blaͤt-
ter ſelber abgeben/ ſeyn und bleiben moͤgen/

Qvæ ſeram ſeris factura Nepotibus umbram,

Die lange Zeit den Jhr’gen Schatten geben/
Darunter Sie erfreuet koͤnnen leben.

Sie getrauen von Jhrem GOtte zu erbitten/ daß Sie und

Ihre
G 2
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[51/0051] und wandernde Blaͤtter. ren-Ruhme und verbindlichſtem Dancke; Sondern (weñ Sie anitzo letzlich durch meine Wenigkeit nuꝛ noch demuͤtig/ Dienſt- und Ehren-freundlich angeſuchet/ daß Sie in conti- nuiren der und beharꝛlicher Gunſt-Gewogenheit ferner ge- ruhen wollen/ den annoch uͤbrigen Ceremonien dieſer Fu- neraillen dero Anſehnlich- und troͤſtlichen Præſentz noch wei- ter zu goͤnnen und dieſe wandernde Blaͤtter mit Liebes-vol- ler Folge biß zum Letzten Jhrer Ehre zu begleiten;) So ver- pflichten ſich auch hievor der Hochbetruͤbte Leidtragen- de Wittwer/ Sambt der gantzen Hoch-Adel. Freund- ſchafft/ daß Sie dieſes vor die hoͤchſte Marqve ihrer Gunſt und geneigten Wohlwollens Danckerkeñtlichſt annehmen und zu keiner Zeit ermangeln wollen/ dieſelbte mit unauß- ſetzlichen Gehorſam unveraͤnderter Treue und aller Erge- benheit euſerſt wieder zu bedienen und zu demeriren. Wuͤnt- ſchen nur darbey von treuſter Seelen/ daß der Hoͤchſte Sie und ihre Haͤuſer und Familien vor dergleichen Trauer-Faͤl- len und Leidens-Gaͤngen in Gnaden bewahren/ allermeiſt aber dieſes von Jhnen abwenden und verhuͤtten wolle/ daß Sie noch lange Zeit nicht wandernde Blaͤtter werden doͤrf- fen/ vielmehr in ſteter und immerwaͤhrender Gruͤne ſtehen bleiben/ und gruͤnen wie ein Blatt/ wie ein Palm-Baum und wie die Cedern auf Libanon Pſal. 92, 13. Ja ſolche Blaͤt- ter ſelber abgeben/ ſeyn und bleiben moͤgen/ Qvæ ſeram ſeris factura Nepotibus umbram, Die lange Zeit den Jhr’gen Schatten geben/ Darunter Sie erfreuet koͤnnen leben. Sie getrauen von Jhrem GOtte zu erbitten/ daß Sie und Ihre G 2

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Zitationshilfe: Henel, Christoph: Die itzt abfallende und wandernde Blätter Als Ein Bilde des Lebens und Außganges. Schlichtingsheim, [1692], S. 51. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/359521/51>, abgerufen am 21.11.2024.