Holfeld, Johannes: Heilige Auffgabe der Seelen. Polnisch Lissa, 1645.Christliche Leich-Predigt. man meinen Jammer wöge/ vnd mein Leydenzusammen in eine Wage legte/ so würde es schwe- rer seyn/ denn Sand am Meer/ Hiob 6. cap. Aber/ GOtt lob/ durch fleissige Soege für die Jm Leben thut es GOtt/ vnd stillet die Vn- Jm Tode kommet Leib vnnd Seel zur Ruhe. O wer wolte nun für seinen Geist nicht sorgen/ Vnser lieber Seeliger Mitt-Bruder hat hie- Jhr seine hinterbliebene Fraw Wittib vnd lie- Troste
Chriſtliche Leich-Predigt. man meinen Jammer woͤge/ vnd mein Leydenzuſammen in eine Wage legte/ ſo wuͤrde es ſchwe- rer ſeyn/ denn Sand am Meer/ Hiob 6. cap. Aber/ GOtt lob/ durch fleiſſige Soege fuͤr die Jm Leben thut es GOtt/ vnd ſtillet die Vn- Jm Tode kommet Leib vnnd Seel zur Ruhe. O wer wolte nun fuͤr ſeinen Geiſt nicht ſorgen/ Vnſer lieber Seeliger Mitt-Bruder hat hie- Jhr ſeine hinterbliebene Fraw Wittib vnd lie- Troſte
<TEI> <text> <body> <div type="fsSermon" n="1"> <div type="fsMainPart" n="2"> <p><pb facs="#f0022" n="[22]"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b">Chriſtliche Leich-Predigt.</hi></fw><lb/> man meinen Jammer woͤge/ vnd mein Leyden<lb/> zuſammen in eine Wage legte/ ſo wuͤrde es ſchwe-<lb/> rer ſeyn/ denn Sand am Meer/ Hiob 6. cap.</p><lb/> <p>Aber/ GOtt lob/ durch fleiſſige Soege fuͤr die<lb/> Seele wird ſolcher Vnruhe guttes Theilß im Leben/<lb/> vnd endlich gaͤntzlich durch willige Auff- vnd Vberga-<lb/> be im Tode abgeholffen.</p><lb/> <p>Jm Leben thut es GOtt/ vnd ſtillet die Vn-<lb/> ruhe der Seelen durch ſeinen Troſt/ bey allen recht-<lb/> ſchaffenen Seelen-Sorgern/ daß ſie es mit Koͤnige<lb/> Hißkia noch muſſen ruͤhmen vnd ſagen: Sihe/ vmb<lb/><note place="left"><hi rendition="#aq">Eſa. 38. v.</hi> 17.</note>Troſt war mir ſehr bange/ du aber haſt dich<lb/> meiner Seelen hertzlich angenommen/ daß ſie<lb/> nicht verduͤrbe/ denn du wirffeſt alle meine Suͤn-<lb/> de hinter dich zu ruͤcke/ Eſai. 38.</p><lb/> <p>Jm Tode kommet Leib vnnd Seel zur Ruhe.<lb/><note place="left">Offenb Joh.<lb/> 14. <hi rendition="#aq">ꝟ.</hi> 13.</note>Der Leib ruhet von ſeiner Arbeit in der Erden;<lb/> Die Seele iſt in der Hand des <hi rendition="#g"><hi rendition="#k">HErren/</hi></hi> vnd<lb/><note place="left"><hi rendition="#aq">Sap. 3. v 1.<lb/> Luc. 16. v.</hi> 22.</note>wird getroͤſtet in Abrahams Schoß/ wie im Buche<lb/> der Weißheit am 3. vnd Luc. 16. cap. ſtehet.</p><lb/> <p>O wer wolte nun fuͤr ſeinen Geiſt nicht ſorgen/<lb/> vnnd nach GOttes Willen jhn gerne zu rechter Zeit<lb/> vnd Stunde auff- vnd vbergeben?</p><lb/> <p>Vnſer lieber Seeliger Mitt-Bruder hat hie-<lb/> rinnen die beſte Sorge gefuͤhret; darumb Er auch mit-<lb/> ten im Tode konte deſto getroſter ſeyn.</p><lb/> <p>Jhr ſeine hinterbliebene Fraw Wittib vnd lie-<lb/> be Kinder/ ſollet hiebey Euch verſichern zu beſtaͤndigem<lb/> <fw place="bottom" type="catch">Troſte</fw><lb/></p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [[22]/0022]
Chriſtliche Leich-Predigt.
man meinen Jammer woͤge/ vnd mein Leyden
zuſammen in eine Wage legte/ ſo wuͤrde es ſchwe-
rer ſeyn/ denn Sand am Meer/ Hiob 6. cap.
Aber/ GOtt lob/ durch fleiſſige Soege fuͤr die
Seele wird ſolcher Vnruhe guttes Theilß im Leben/
vnd endlich gaͤntzlich durch willige Auff- vnd Vberga-
be im Tode abgeholffen.
Jm Leben thut es GOtt/ vnd ſtillet die Vn-
ruhe der Seelen durch ſeinen Troſt/ bey allen recht-
ſchaffenen Seelen-Sorgern/ daß ſie es mit Koͤnige
Hißkia noch muſſen ruͤhmen vnd ſagen: Sihe/ vmb
Troſt war mir ſehr bange/ du aber haſt dich
meiner Seelen hertzlich angenommen/ daß ſie
nicht verduͤrbe/ denn du wirffeſt alle meine Suͤn-
de hinter dich zu ruͤcke/ Eſai. 38.
Eſa. 38. v. 17.
Jm Tode kommet Leib vnnd Seel zur Ruhe.
Der Leib ruhet von ſeiner Arbeit in der Erden;
Die Seele iſt in der Hand des HErren/ vnd
wird getroͤſtet in Abrahams Schoß/ wie im Buche
der Weißheit am 3. vnd Luc. 16. cap. ſtehet.
Offenb Joh.
14. ꝟ. 13.
Sap. 3. v 1.
Luc. 16. v. 22.
O wer wolte nun fuͤr ſeinen Geiſt nicht ſorgen/
vnnd nach GOttes Willen jhn gerne zu rechter Zeit
vnd Stunde auff- vnd vbergeben?
Vnſer lieber Seeliger Mitt-Bruder hat hie-
rinnen die beſte Sorge gefuͤhret; darumb Er auch mit-
ten im Tode konte deſto getroſter ſeyn.
Jhr ſeine hinterbliebene Fraw Wittib vnd lie-
be Kinder/ ſollet hiebey Euch verſichern zu beſtaͤndigem
Troſte
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |