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Hayn, Johann: Officina mystica Oder Geistliche Creutz- und Trost-Apotecke. Polnisch Lissa, 1645.

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Geistliche Apotecke.
Apoc. 12, 3, 4.
Act. 7, 60.
Matth.
2, 16.
jhr Kind wil fressen unnd verschlingen/ nemblich die
New- und wider-gebohrnen Christen/ die jhr Blutt ver-
giessen müssen/ wie Stephanus unnd die Kinder zu
Bethlehem.

5. Resina & Te-
rebinthma.
5. Hartz und Terpenthin/ das klebet wie Pech.
Sap. 3, 12.Das sind böse ärgerliche Exempel/ die einem verfüh-
ren und verterben das Gutte/ und verkehren unschul-
Syr. 13, 1.dige Hertzen. Denn Wer Pech angreifft/ der be-
sudelt sich darmit/ und wer sich gesellet zum Hof-

Hebr. 12, 1.fertigen/ der lernet Hoffarth/ wie Syrach redet.
Es sind die anklebenden sündlichen Lüsten/ die uns
träge machen in dem Kampff und Lauff der Gottsee-
1. Cor. 9, 24.
b & Fluidae.
ligkeit/ daß jhr viel das Kleinod nicht ergreiffen.

b Es sind aber auch weiche fliessende Thränen
und Tropffen/ derer hat man in Apotecken vielerley:
1. Gebrandte Wasser. 2. Oele. 3. Spiritus oder
Hic
1. Aqvae de-
stillatae, sim-
plices & con-
positae.
Geister. 4. Säffter. 5. Eßig. 6. Und Galle/ etc.

1. Gebrandte oder destillirte Wasser hat man
in Apotecken gemeine und köstliche/ und müssen alle
durch die Hitze des Fewers in deni Brenne- oder Di-
stillir-Ofen bereitet/ und Tropffen weise/ oder thrä-
Esai. 48, 10.nende gesamlet werden. Also/ weil ein Christ selber
hier in der Welt/ als im Ofen des Elendes sitzet und
schwitzet/ werden vielerley Wasser gebrennet/ die jhm
zu theil werden/ als da sind

2 Senecionis.
Exod.
15, 23.
a Bitter Wasser/ oder Creutz-Wasser/ wenn es
jhnen gehet wie den Jsraeliten zu Mara/ daß sie kein/
oder ja gar bitter Wasser finden/ sollen hungern und

dürsten

Geiſtliche Apotecke.
Apoc. 12, 3, 4.
Act. 7, 60.
Matth.
2, 16.
jhr Kind wil freſſen unnd verſchlingen/ nemblich die
New- und wider-gebohrnen Chriſten/ die jhr Blutt ver-
gieſſen muͤſſen/ wie Stephanus unnd die Kinder zu
Bethlehem.

5. Reſina & Te-
rebinthma.
5. Hartz und Terpenthin/ das klebet wie Pech.
Sap. 3, 12.Das ſind boͤſe aͤrgerliche Exempel/ die einem verfuͤh-
ren und verterben das Gutte/ und verkehren unſchul-
Syr. 13, 1.dige Hertzen. Denn Wer Pech angreifft/ der be-
ſudelt ſich darmit/ und wer ſich geſellet zum Hof-

Hebr. 12, 1.fertigen/ der lernet Hoffarth/ wie Syrach redet.
Es ſind die anklebenden ſuͤndlichen Luͤſten/ die uns
traͤge machen in dem Kampff und Lauff der Gottſee-
1. Cor. 9, 24.
β & Fluidæ.
ligkeit/ daß jhr viel das Kleinod nicht ergreiffen.

β Es ſind aber auch weiche flieſſende Thraͤnen
und Tropffen/ derer hat man in Apotecken vielerley:
1. Gebrandte Waſſer. 2. Oele. 3. Spiritus oder
Hic
1. Aqvæ de-
ſtillatæ, ſim-
plices & cõ-
poſitæ.
Geiſter. 4. Saͤffter. 5. Eßig. 6. Und Galle/ ꝛc.

1. Gebrandte oder deſtillirte Waſſer hat man
in Apotecken gemeine und koͤſtliche/ und muͤſſen alle
durch die Hitze des Fewers in deni Brenne- oder Di-
ſtillir-Ofen bereitet/ und Tropffen weiſe/ oder thraͤ-
Eſai. 48, 10.nende geſamlet werden. Alſo/ weil ein Chriſt ſelber
hier in der Welt/ als im Ofen des Elendes ſitzet und
ſchwitzet/ werden vielerley Waſſer gebrennet/ die jhm
zu theil werden/ als da ſind

2 Senecionis.
Exod.
15, 23.
a Bitter Waſſer/ oder Creutz-Waſſer/ wenn es
jhnen gehet wie den Jſraeliten zu Mara/ daß ſie kein/
oder ja gar bitter Waſſer finden/ ſollen hungern und

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Zitationshilfe: Hayn, Johann: Officina mystica Oder Geistliche Creutz- und Trost-Apotecke. Polnisch Lissa, 1645, S. [14]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/360001/14>, abgerufen am 03.05.2024.