Posselt, August: I. N. J. Den sich selbst/ und die ihn hören/ seelig zu machen bemüheten Schul-Lehrer. Bautzen, [1712].Lebens-Lauff. Leibes-Verpflegung reichte ihm gleich beym Eintritte in dieseStadt die nunmehro seelige Frau Mayerin/ welcher Er off- ter mahls allen Seegen angewünschet. Doch durch seine gute Aufführung und geschickte Specimina erweckte er den seeligen Herrn Rector Weisen zu solcher Gunst gegen seine Person/ daß er ihn in kur- tzer Zeit zu seinem Amanuensem machte/ und ihm die Hand-Grieffe vortheilhafftig zu informiren und eine Schule zu dirigiren/ in vielen Regeln/ und durch sein lebendiges Exempel zeigete. Er kam auch durch diese öffentliche und Privat-Information in allen Wissenschaff- ten und Sprachen so weit/ daß er 1685. den 17. April unter dem Prae- sidio seines theuresten Praeceptoris loco Speciminis Valedictorii eine Disputation de Elegantiis realibus halten/ und Mit GOttes Hülffe auf die Universität Leipzig ziehen konte/ als auff welcher er sie augenschein- lich verspüret hat. Denn GOtt seegnete seine Studia welche er unter der treuen Anführung seiner Herren Professorum, als Herrn L. Otto Nauckens in Moralibus, Herrn Professor Fellers in Litterariis, Herrn D. Rechenbergs und Franckensteins in Historicis, Herrn D. Carpzovii, Olearii, Ittigii in Theologicis mit so glücklichem Successe trieb/ daß er 1688. den 26. Januar. den Gradum Magisterialem erhielt. Uber dieses warff ihm der Versorger und Erhalter seines Lebens auch so viel Mittel zu/ als zu seiner nothdürfftigen Verpfle- gung erfordert ward/ und zwar genoß er diesen Seegen vor die treue Information, so er theils an den jungen Herrn Grafen von Worm- brand/ theils an die liebe Jugend des Herrn D. Baudisii wandte. Und wie er auf Schulen seine meiste Zeit mit informiren zubrachte; also wiese ihm GOtt noch dasselbe Jahr/ daß er seine gantze Lebens- Zeit auff die Unterweisung der auffwachsenden Jugend wenden sol- te. Denn als er sich pro honoribus Academicis den Drey- und Zwantzigsten May durch eine Disputation de Artificio E- pistolarum habilitiret hatte/ wiederfuhr ihm die Ehre/ daß Er nach einer ordentlich erhaltenen Vocation eines Edlen/ Wohl- weisen F 2
Lebens-Lauff. Leibes-Verpflegung reichte ihm gleich beym Eintritte in dieſeStadt die nunmehro ſeelige Frau Mayerin/ welcher Er off- ter mahls allen Seegen angewuͤnſchet. Doch durch ſeine gute Auffuͤhrung und geſchickte Specimina erweckte er den ſeeligen Herrn Rector Weiſen zu ſolcher Gunſt gegen ſeine Perſon/ daß er ihn in kur- tzer Zeit zu ſeinem Amanuenſem machte/ und ihm die Hand-Grieffe vortheilhafftig zu informiren und eine Schule zu dirigiren/ in vielen Regeln/ und durch ſein lebendiges Exempel zeigete. Er kam auch durch dieſe oͤffentliche und Privat-Information in allen Wiſſenſchaff- ten und Sprachen ſo weit/ daß er 1685. den 17. April unter dem Præ- ſidio ſeines theureſten Præceptoris loco Speciminis Valedictorii eine Diſputation de Elegantiis realibus halten/ und Mit GOttes Huͤlffe auf die Univerſitaͤt Leipzig ziehen konte/ als auff welcher er ſie augenſchein- lich verſpuͤret hat. Denn GOtt ſeegnete ſeine Studia welche er unter der treuen Anfuͤhrung ſeiner Herren Profeſſorum, als Herrn L. Otto Nauckens in Moralibus, Herrn Profeſſor Fellers in Litterariis, Herrn D. Rechenbergs und Franckenſteins in Hiſtoricis, Herrn D. Carpzovii, Olearii, Ittigii in Theologicis mit ſo gluͤcklichem Succeſſe trieb/ daß er 1688. den 26. Januar. den Gradum Magiſterialem erhielt. Uber dieſes warff ihm der Verſorger und Erhalter ſeines Lebens auch ſo viel Mittel zu/ als zu ſeiner nothduͤrfftigen Verpfle- gung erfordert ward/ und zwar genoß er dieſen Seegen vor die treue Information, ſo er theils an den jungen Herrn Grafen von Worm- brand/ theils an die liebe Jugend des Herrn D. Baudiſii wandte. Und wie er auf Schulen ſeine meiſte Zeit mit informiren zubrachte; alſo wieſe ihm GOtt noch daſſelbe Jahr/ daß er ſeine gantze Lebens- Zeit auff die Unterweiſung der auffwachſenden Jugend wenden ſol- te. Denn als er ſich pro honoribus Academicis den Drey- und Zwantzigſten May durch eine Diſputation de Artificio E- piſtolarum habilitiret hatte/ wiederfuhr ihm die Ehre/ daß Er nach einer ordentlich erhaltenen Vocation eines Edlen/ Wohl- weiſen F 2
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Leibes-Verpflegung reichte ihm gleich beym Eintritte in dieſe
Stadt die nunmehro ſeelige Frau Mayerin/ welcher Er off-
ter mahls allen Seegen angewuͤnſchet. Doch durch ſeine gute
Auffuͤhrung und geſchickte Specimina erweckte er den ſeeligen Herrn
Rector Weiſen zu ſolcher Gunſt gegen ſeine Perſon/ daß er ihn in kur-
tzer Zeit zu ſeinem Amanuenſem machte/ und ihm die Hand-Grieffe
vortheilhafftig zu informiren und eine Schule zu dirigiren/ in vielen
Regeln/ und durch ſein lebendiges Exempel zeigete. Er kam auch
durch dieſe oͤffentliche und Privat-Information in allen Wiſſenſchaff-
ten und Sprachen ſo weit/ daß er 1685. den 17. April unter dem Præ-
ſidio ſeines theureſten Præceptoris loco Speciminis Valedictorii eine
Diſputation de Elegantiis realibus halten/ und Mit GOttes Huͤlffe auf
die Univerſitaͤt Leipzig ziehen konte/ als auff welcher er ſie augenſchein-
lich verſpuͤret hat. Denn GOtt ſeegnete ſeine Studia welche er unter
der treuen Anfuͤhrung ſeiner Herren Profeſſorum, als Herrn L.
Otto Nauckens in Moralibus, Herrn Profeſſor Fellers in Litterariis,
Herrn D. Rechenbergs und Franckenſteins in Hiſtoricis, Herrn D.
Carpzovii, Olearii, Ittigii in Theologicis mit ſo gluͤcklichem Succeſſe
trieb/ daß er 1688. den 26. Januar. den Gradum Magiſterialem
erhielt. Uber dieſes warff ihm der Verſorger und Erhalter ſeines
Lebens auch ſo viel Mittel zu/ als zu ſeiner nothduͤrfftigen Verpfle-
gung erfordert ward/ und zwar genoß er dieſen Seegen vor die treue
Information, ſo er theils an den jungen Herrn Grafen von Worm-
brand/ theils an die liebe Jugend des Herrn D. Baudiſii wandte.
Und wie er auf Schulen ſeine meiſte Zeit mit informiren zubrachte;
alſo wieſe ihm GOtt noch daſſelbe Jahr/ daß er ſeine gantze Lebens-
Zeit auff die Unterweiſung der auffwachſenden Jugend wenden ſol-
te. Denn als er ſich pro honoribus Academicis den Drey-
und Zwantzigſten May durch eine Diſputation de Artificio E-
piſtolarum habilitiret hatte/ wiederfuhr ihm die Ehre/ daß
Er nach einer ordentlich erhaltenen Vocation eines Edlen/ Wohl-
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