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Posselt, August: I. N. J. Den sich selbst/ und die ihn hören/ seelig zu machen bemüheten Schul-Lehrer. Bautzen, [1712].

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Lebens-Lauff.
weisen Raths der Churfürstlichen Sächsischen Sechs-Stadt Lau-
ban ein gantz neues Amt bekleiden/ und bey damahliger Restaurirung
der löblichen Stadt-Schule unter dem Herrn Rector Wenden das
Con-Rectorat übernehmen muste/ welches Amt er Mit Gottes Hülf-
fe sieben Jahr zu grossen Nutzen der studierenden Jugend verwaltet
hat. Mittlerweile und zwar 1689. den 24. Mäy trat er das erste
mahl in den Stand der Heiligen Ehe mit damahls Jungfer Mar-
tha Güntherin/
Tit. plen. Herrn Joachim Günthers/ hochver-
dienden Bürgermeisters in Lauban/ geliebten Jungfer Tochter/
welche Ehe Mit Gottes Hülffe sieben Jahr in höchster Vergnügung
geführet/ und von GOtt mit drey lieben Kindern erfreuet ward/
als einem Töchtergen/ die aber GOtt bald zu sich in sein Reich nahm/
und zwey Söhnen/ von welchen der älteste seine Studia juridica Mi/
Gottes Hülffe in Leipzig glücklich fortsetzet/ der jüngste aber seinem
seeligen Herrn Vater/ als eine Vater-und Mutterlose Wayse das
Geleite zu seiner Ruhe-Stäte/ unter vielen Thränen giebet. Es
schickte es aber Gott/ daß sein damahliger Rector der Herr M. Wen-
de die Vocation zum Rectorat in Thoren bekam/ und da fiel alsbald
die einhellige Wahl derer Herren Patronen auf ihn/ als sie wegen
des vocirenden Rectoris ihre Deliberationes vor sich nahmen. Jn
diesem hochwichtigen Amte nun/ welches er in der Stadt Lauban 13.
Jahr verwaltete/ hat er sich auch Mit Gottes Hülffe als ein kluger
Rector und vollkommener guter Schul-Mann aufgeführet/ so/
daß sein Ruhm weit ausgebreitet/ und er wegen seiner Frömmig-
keit/ geschickten und leichten Lehr-Arth/ wegen seines Eyfers in
der Disciplin, und guten Manier bey adelicher und unadelicher Ju-
gend/ Furcht und Liebe zu erhalten/ von Freunden und Feinden
geehret und geliebet wurde. Er hatte auch das Glücke/ daß ihm
von vornehmen Orthen Vocationes angebothen wurden/ welche Eh-
re er aber allemahl/ mit grosser Bescheidenheit und Demuth vor
GOtt declinirte. Von vielen Hauß-Creutze ward er verschonet/

doch

Lebens-Lauff.
weiſen Raths der Churfuͤrſtlichen Saͤchſiſchen Sechs-Stadt Lau-
ban ein gantz neues Amt bekleiden/ und bey damahliger Reſtaurirung
der loͤblichen Stadt-Schule unter dem Herrn Rector Wenden das
Con-Rectorat uͤbernehmen muſte/ welches Amt er Mit Gottes Huͤlf-
fe ſieben Jahr zu groſſen Nutzen der ſtudierenden Jugend verwaltet
hat. Mittlerweile und zwar 1689. den 24. Maͤy trat er das erſte
mahl in den Stand der Heiligen Ehe mit damahls Jungfer Mar-
tha Guͤntherin/
Tit. plen. Herrn Joachim Guͤnthers/ hochver-
dienden Buͤrgermeiſters in Lauban/ geliebten Jungfer Tochter/
welche Ehe Mit Gottes Huͤlffe ſieben Jahr in hoͤchſter Vergnuͤgung
gefuͤhret/ und von GOtt mit drey lieben Kindern erfreuet ward/
als einem Toͤchtergen/ die aber GOtt bald zu ſich in ſein Reich nahm/
und zwey Soͤhnen/ von welchen der aͤlteſte ſeine Studia juridica Mi/
Gottes Huͤlffe in Leipzig gluͤcklich fortſetzet/ der juͤngſte aber ſeinem
ſeeligen Herrn Vater/ als eine Vater-und Mutterloſe Wayſe das
Geleite zu ſeiner Ruhe-Staͤte/ unter vielen Thraͤnen giebet. Es
ſchickte es aber Gott/ daß ſein damahliger Rector der Herr M. Wen-
de die Vocation zum Rectorat in Thoren bekam/ und da fiel alsbald
die einhellige Wahl derer Herren Patronen auf ihn/ als ſie wegen
des vocirenden Rectoris ihre Deliberationes vor ſich nahmen. Jn
dieſem hochwichtigen Amte nun/ welches er in der Stadt Lauban 13.
Jahr verwaltete/ hat er ſich auch Mit Gottes Huͤlffe als ein kluger
Rector und vollkommener guter Schul-Mann aufgefuͤhret/ ſo/
daß ſein Ruhm weit ausgebreitet/ und er wegen ſeiner Froͤmmig-
keit/ geſchickten und leichten Lehr-Arth/ wegen ſeines Eyfers in
der Diſciplin, und guten Manier bey adelicher und unadelicher Ju-
gend/ Furcht und Liebe zu erhalten/ von Freunden und Feinden
geehret und geliebet wurde. Er hatte auch das Gluͤcke/ daß ihm
von vornehmen Orthen Vocationes angebothen wurden/ welche Eh-
re er aber allemahl/ mit groſſer Beſcheidenheit und Demuth vor
GOtt declinirte. Von vielen Hauß-Creutze ward er verſchonet/

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[44/0046] Lebens-Lauff. weiſen Raths der Churfuͤrſtlichen Saͤchſiſchen Sechs-Stadt Lau- ban ein gantz neues Amt bekleiden/ und bey damahliger Reſtaurirung der loͤblichen Stadt-Schule unter dem Herrn Rector Wenden das Con-Rectorat uͤbernehmen muſte/ welches Amt er Mit Gottes Huͤlf- fe ſieben Jahr zu groſſen Nutzen der ſtudierenden Jugend verwaltet hat. Mittlerweile und zwar 1689. den 24. Maͤy trat er das erſte mahl in den Stand der Heiligen Ehe mit damahls Jungfer Mar- tha Guͤntherin/ Tit. plen. Herrn Joachim Guͤnthers/ hochver- dienden Buͤrgermeiſters in Lauban/ geliebten Jungfer Tochter/ welche Ehe Mit Gottes Huͤlffe ſieben Jahr in hoͤchſter Vergnuͤgung gefuͤhret/ und von GOtt mit drey lieben Kindern erfreuet ward/ als einem Toͤchtergen/ die aber GOtt bald zu ſich in ſein Reich nahm/ und zwey Soͤhnen/ von welchen der aͤlteſte ſeine Studia juridica Mi/ Gottes Huͤlffe in Leipzig gluͤcklich fortſetzet/ der juͤngſte aber ſeinem ſeeligen Herrn Vater/ als eine Vater-und Mutterloſe Wayſe das Geleite zu ſeiner Ruhe-Staͤte/ unter vielen Thraͤnen giebet. Es ſchickte es aber Gott/ daß ſein damahliger Rector der Herr M. Wen- de die Vocation zum Rectorat in Thoren bekam/ und da fiel alsbald die einhellige Wahl derer Herren Patronen auf ihn/ als ſie wegen des vocirenden Rectoris ihre Deliberationes vor ſich nahmen. Jn dieſem hochwichtigen Amte nun/ welches er in der Stadt Lauban 13. Jahr verwaltete/ hat er ſich auch Mit Gottes Huͤlffe als ein kluger Rector und vollkommener guter Schul-Mann aufgefuͤhret/ ſo/ daß ſein Ruhm weit ausgebreitet/ und er wegen ſeiner Froͤmmig- keit/ geſchickten und leichten Lehr-Arth/ wegen ſeines Eyfers in der Diſciplin, und guten Manier bey adelicher und unadelicher Ju- gend/ Furcht und Liebe zu erhalten/ von Freunden und Feinden geehret und geliebet wurde. Er hatte auch das Gluͤcke/ daß ihm von vornehmen Orthen Vocationes angebothen wurden/ welche Eh- re er aber allemahl/ mit groſſer Beſcheidenheit und Demuth vor GOtt declinirte. Von vielen Hauß-Creutze ward er verſchonet/ doch

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Zitationshilfe: Posselt, August: I. N. J. Den sich selbst/ und die ihn hören/ seelig zu machen bemüheten Schul-Lehrer. Bautzen, [1712]. , S. 44. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/360149/46>, abgerufen am 21.11.2024.