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Rollius, Johannes: Letztes Ehren-Gedächtnis. Liegnitz, 1667.

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Kirchen-disciplin sol nicht schlaffen: Wie hierüber zu sehenV. Cons[unleserliches Material - 2 Zeichen fehlen].
Witteb.
Part. II.
p. 101.
Menger.
Scrut.
Consc.
Cap. 17.
p. 1291.
Act. 18.
v.
24.

des Sel. Hr. Lutheri treuer Rath/ und D. Mengerings
Bedencken.

Der Sel. Hr. Hoffman hat die Last dieser Krone zim-
lich gefühlet/ aber er ist löblich darbey bestanden. Denn sein
Lehren absonderlich betreffende/ war Er

(1.) Vir divinae Eloqventiae. Ein beredter
Appollo, ein tapfferer Prediger/ welcher konte reden ad cor,
er konte es einem ins Hertze sagen/ und der Zuhörer ihre Affe-
cten movi
ren/ denn man bey Jhm/ seiner Gaben halber/ et-
was Heroici vermerckete. Wie ofte war es ihm mit Freu-
den zuzuhören/ wenn er heilsam lehrete/ ernstlich vermahnete/
scharff straffete/ und lieblich tröstete. Es traff bey ihm einBernh.
Serm. 59.
in Cantic.
Hieron.
Ep. 22. ad
Eusto-
chium.
Aug. Lib.
IV. de
Doctr[unleserliches Material - 1 Zeichen fehlt]
Christ. c.
5.

was der H. Bernhardus saget: Illius Doctoris vocem li-
benter audio, qvi non sibi plausum, sed mihi plan-
ctum moveat.
Und Hieronymus: Dicentis laus est
in fletu audientium.
Solche Prediger sind wohl zuhören/
die nicht ihnen Ruhm/ sondern den Zuhörern Thränen erwe-
cken. Was Augustinus an einem Orthe meldet/ Qvi elo-
qventer dicunt, svaviter; qvi sapienter dicunt, salu-
briter audiuntur:
Das traf bey diesem Sel. Manne ein/
Er redte beredtsam/ und also lieblich/ und war ihm wohl
zuzuhören; Er lehrete weißlich/ und also war Er erbaulich:
Und solche Heroische Gaben sind nicht iedermans Ding/ son-
dern wir reden/ nach dem uns der H. Geist giebet außzu-Act. 2. v. 4.
sprechen.

Sein Amt bestellete Er mit allem Fleiße/ und dienete gern
iederman mit der Gabe/ die ihm GOtt der HErr dargereichet
hatte. Er war dabey der Sel. Hr. Primarius

(2.) Expediti Ingenii: Eines tapfferen Nach-
sinnen/ der aus seinem Schatze wuste altes und neues hervor-
zubringen/ und bey vorfallenden Amts-Verrichtungen konte

Er
F iij

Kirchen-diſciplin ſol nicht ſchlaffen: Wie hieruͤber zu ſehenV. Conſ[unleserliches Material – 2 Zeichen fehlen].
Witteb.
Part. II.
p. 101.
Menger.
Scrut.
Conſc.
Cap. 17.
p. 1291.
Act. 18.
v.
24.

des Sel. Hr. Lutheri treuer Rath/ und D. Mengerings
Bedencken.

Der Sel. Hr. Hoffman hat die Laſt dieſer Krone zim-
lich gefuͤhlet/ aber er iſt loͤblich darbey beſtanden. Denn ſein
Lehren abſonderlich betreffende/ war Er

(1.) Vir divinæ Eloqventiæ. Ein beredter
Appollo, ein tapfferer Prediger/ welcher konte reden ad cor,
er konte es einem ins Hertze ſagen/ und der Zuhoͤrer ihre Affe-
cten movi
ren/ denn man bey Jhm/ ſeiner Gaben halber/ et-
was Heroici vermerckete. Wie ofte war es ihm mit Freu-
den zuzuhoͤren/ wenn er heilſam lehrete/ ernſtlich vermahnete/
ſcharff ſtraffete/ und lieblich troͤſtete. Es traff bey ihm einBernh.
Serm. 59.
in Cantic.
Hieron.
Ep. 22. ad
Euſto-
chium.
Aug. Lib.
IV. de
Doctr[unleserliches Material – 1 Zeichen fehlt]
Chriſt. c.
5.

was der H. Bernhardus ſaget: Illius Doctoris vocem li-
bentèr audio, qvi non ſibi plauſum, ſed mihi plan-
ctum moveat.
Und Hieronymus: Dicentis laus eſt
in fletu audientium.
Solche Prediger ſind wohl zuhoͤren/
die nicht ihnen Ruhm/ ſondern den Zuhoͤrern Thraͤnen erwe-
cken. Was Auguſtinus an einem Orthe meldet/ Qvi elo-
qventèr dicunt, ſvaviter; qvi ſapienter dicunt, ſalu-
briter audiuntur:
Das traf bey dieſem Sel. Manne ein/
Er redte beredtſam/ und alſo lieblich/ und war ihm wohl
zuzuhoͤren; Er lehrete weißlich/ und alſo war Er erbaulich:
Und ſolche Heroiſche Gaben ſind nicht iedermans Ding/ ſon-
dern wir reden/ nach dem uns der H. Geiſt giebet außzu-Act. 2. v. 4.
ſprechen.

Sein Amt beſtellete Er mit allem Fleiße/ und dienete gern
iederman mit der Gabe/ die ihm GOtt der HErr dargereichet
hatte. Er war dabey der Sel. Hr. Primarius

(2.) Expediti Ingenii: Eines tapfferen Nach-
ſinnen/ der aus ſeinem Schatze wuſte altes und neues hervor-
zubringen/ und bey vorfallenden Amts-Verrichtungen konte

Er
F iij
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[0045] Kirchen-diſciplin ſol nicht ſchlaffen: Wie hieruͤber zu ſehen des Sel. Hr. Lutheri treuer Rath/ und D. Mengerings Bedencken. V. Conſ__. Witteb. Part. II. p. 101. Menger. Scrut. Conſc. Cap. 17. p. 1291. Act. 18. v. 24. Der Sel. Hr. Hoffman hat die Laſt dieſer Krone zim- lich gefuͤhlet/ aber er iſt loͤblich darbey beſtanden. Denn ſein Lehren abſonderlich betreffende/ war Er (1.) Vir divinæ Eloqventiæ. Ein beredter Appollo, ein tapfferer Prediger/ welcher konte reden ad cor, er konte es einem ins Hertze ſagen/ und der Zuhoͤrer ihre Affe- cten moviren/ denn man bey Jhm/ ſeiner Gaben halber/ et- was Heroici vermerckete. Wie ofte war es ihm mit Freu- den zuzuhoͤren/ wenn er heilſam lehrete/ ernſtlich vermahnete/ ſcharff ſtraffete/ und lieblich troͤſtete. Es traff bey ihm ein was der H. Bernhardus ſaget: Illius Doctoris vocem li- bentèr audio, qvi non ſibi plauſum, ſed mihi plan- ctum moveat. Und Hieronymus: Dicentis laus eſt in fletu audientium. Solche Prediger ſind wohl zuhoͤren/ die nicht ihnen Ruhm/ ſondern den Zuhoͤrern Thraͤnen erwe- cken. Was Auguſtinus an einem Orthe meldet/ Qvi elo- qventèr dicunt, ſvaviter; qvi ſapienter dicunt, ſalu- briter audiuntur: Das traf bey dieſem Sel. Manne ein/ Er redte beredtſam/ und alſo lieblich/ und war ihm wohl zuzuhoͤren; Er lehrete weißlich/ und alſo war Er erbaulich: Und ſolche Heroiſche Gaben ſind nicht iedermans Ding/ ſon- dern wir reden/ nach dem uns der H. Geiſt giebet außzu- ſprechen. Bernh. Serm. 59. in Cantic. Hieron. Ep. 22. ad Euſto- chium. Aug. Lib. IV. de Doctr_ Chriſt. c. 5. Act. 2. v. 4. Sein Amt beſtellete Er mit allem Fleiße/ und dienete gern iederman mit der Gabe/ die ihm GOtt der HErr dargereichet hatte. Er war dabey der Sel. Hr. Primarius (2.) Expediti Ingenii: Eines tapfferen Nach- ſinnen/ der aus ſeinem Schatze wuſte altes und neues hervor- zubringen/ und bey vorfallenden Amts-Verrichtungen konte Er F iij

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Zitationshilfe: Rollius, Johannes: Letztes Ehren-Gedächtnis. Liegnitz, 1667, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/360155/45>, abgerufen am 24.11.2024.