Rollius, Johannes: Letztes Ehren-Gedächtnis. Liegnitz, 1667.nos retrahit ab ipsius tyrannide, & Christi acqvirit Unser Seliger hat diese Krone in seinem Leben auch Der Sel. Mann hat sein demensum auch gehabet/ und es
nos retrahit ab ipſius tyrannide, & Chriſti acqvirit Unſer Seliger hat dieſe Krone in ſeinem Leben auch Der Sel. Mann hat ſein demenſum auch gehabet/ und es
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nos retrahit ab ipſius tyrannide, & Chriſti acqvirit
ditioni. Der Satan ſetzt meiſtentheils am allerſchaͤrffſten
an die/ ſo ſein Reich zerſtoͤren helffen/ und Chriſto die See-
len zu fuͤhren.
Unſer Seliger hat dieſe Krone in ſeinem Leben auch
ziemlich gefuͤhlet. Er iſt auch als ein Diener Jeſu Chriſti,
nicht ohne Truͤbſal geweſen. Denn wenn man nur be-
dencket ſeine hefftige Schmertzen in ſeinen Kranckheiten/ hat
er wohl mit Hiob ſagen koͤnnen: Erbarmet euch mein/
erbarmet euch mein/ denn die Hand GOttes hat mich
beruͤhret: Und mit dem Hn. Morlino wohl klagen: Ach
du fromer GOtt/ bedencke doch/ daß ich kein Holtz oder Stein
bin/ ſondern arm Fleiſch und Blut/ und mache es doch linder;
Wie deſſen der Hr. Chemnitius gedencket uͤber den 103.
Pſalm. Daß er ihn darauf getroͤſtet habe mit den Wor-
Hiobs: Etiamſi hoc celes in corde tuo, tamen ſcio
qvòd horum memineris. Wiewohl du ſolches in
deinem Hertzen verbirgeſt/ ſo weiß ich doch/ daß du
des gedenckeſt. Was ſind ihm nicht hin und wieder von
Widerwertigkeiten von Zuhoͤrern/ von Feinden/ und derglei-
chen zu handen geſtoſſen? Da folgen denn auf hohe Gaben/
Anfechtungen/ Neid/ und Mißgunſt. Ungehorſam der Zu-
hoͤrer kraͤncket das Hertze ſehr/ und erfaͤhret man denn gnug-
ſam/ was der Hr. Lutherus ſaget: Wenn man GOttes
Wort recht hat/ und beyde die Lehr und Leben wohl angefan-
gen/ ſo kans nicht fehlen/ es findet ſich taͤglich nicht einerley/
ſondern tauſenderley Anfechtung/ &c.
Job. 19 v. 21
Chemn. in
Ps. 103.
Job. 10. 13.
Lutherus.
Tom. IV.
Wittenb. in
Matth. c. 7.
Der Sel. Mann hat ſein demenſum auch gehabet/ und
es faͤlt den viel vor/ das man nicht darff iedermann klagen:
wir muͤſſen alle Kreutz-Blumen tragen/ wir muſten viel ins
groſſe Buch ſchreiben/ welches heiſſet: Jch wil ſchweigen/
und meinen Mund nicht aufthun/ HERR/ du wirſt
es
Ps. 39. v. 11.
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