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Rollius, Johannes: Letztes Ehren-Gedächtnis. Liegnitz, 1667.

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Leben gegeben wird/ das es heisset Die Krone des Lebens;Sap. 5, v. 16.
17.

Diadema speciei nennets das Buch der Weißheit. Die
Gerechten werden ewiglich Leben/ und der HERR ist
ihr Lohn/ und der Höchste sorget für sie: Darumb
werden sie empfahen ein herrliches Reich/ und eine
schöne Krone von der Hand der HERREN.
Also
spricht Jacobus: Selig ist der Mann/ der die Anfech-Jac. 1. v. 12.
tung erduldet/ denn nach dem er bewehret ist/ wird er
die Krone des Lebens empfahen/ welche GOtt verheis-
sen hat/ dehnen die Jhn lieben.
Und diesen Nahmen
führet es (1.) Propter infinitam AEterni-
tatem:
Wege der unendlichen Ewigkeit. Denn gleich
wie eine Krone rund ist/ hat weder Anfang noch Ende: Also
ist das ewige Leben eine solche Gabe GOttes/ die da nicht auf-
höret/ sondern ein ewiges Erbe ist/ wie bald vergehet die Freu-Ps. 16. v. 11.
de dieser Welt? Aber dort ist Freude die Fülle/ und lieb-
liches Wesen zur Rechten GOttes immer und ewig-
lich.
Da wird alles vergehen/ und das neue anfangen/ da
wird uns nicht mehr Hungern noch dursten/ es wird
auch nicht auf uns fallen die Sonne/ oder irgend eine
Ap. 7. v. 16.
Hitze. Wir werden ohn aufhören bey dem Herren Christo
seyn/ niemand wird uns aus seiner Gnade reissen. Eine
Krone heisset es (2.) Propter Triumpha-
lem Dignitatem,
wegen der Triumphitlichen Wür-
de. Denn die Außerwehlten haben überwunden/ und ihre
Dies Militiae, oder Streittage wohl zugebracht: wie etwas
davon auch die Heyden verstanden haben. Denn da der
Keyser Hadrianus den Philosophum Epictetum fragte/Camerar.
Hor. succis.
Cent. II.
Cap.
52.

warumb man zu Rom die Todten mit Lorber-Kräntzen auß
trüge/ gab er zur Antwort: Qvia Labores & aerumnas,
seu molestiarum immensum pondus morte supera-
runt;
Weil sie Arbeit/ Ubel und Unglück/ und die beschwer-

liche
J.

Leben gegeben wird/ das es heiſſet Die Krone des Lebens;Sap. 5, v. 16.
17.

Diadema ſpeciei nennets das Buch der Weißheit. Die
Gerechten werden ewiglich Leben/ und der HERR iſt
ihr Lohn/ und der Hoͤchſte ſorget fuͤr ſie: Darumb
werden ſie empfahen ein herrliches Reich/ und eine
ſchoͤne Krone von der Hand der HERREN.
Alſo
ſpricht Jacobus: Selig iſt der Mann/ der die Anfech-Jac. 1. v. 12.
tung erduldet/ denn nach dem er bewehret iſt/ wird er
die Krone des Lebens empfahen/ welche GOtt verheiſ-
ſen hat/ dehnen die Jhn lieben.
Und dieſen Nahmen
fuͤhret es (1.) Propter infinitam Æterni-
tatem:
Wege der unendlichen Ewigkeit. Denn gleich
wie eine Krone rund iſt/ hat weder Anfang noch Ende: Alſo
iſt das ewige Leben eine ſolche Gabe GOttes/ die da nicht auf-
hoͤret/ ſondern ein ewiges Erbe iſt/ wie bald vergehet die Freu-Pſ. 16. v. 11.
de dieſer Welt? Aber dort iſt Freude die Fuͤlle/ und lieb-
liches Weſen zur Rechten GOttes immer und ewig-
lich.
Da wird alles vergehen/ und das neue anfangen/ da
wird uns nicht mehr Hungern noch durſten/ es wird
auch nicht auf uns fallen die Sonne/ oder irgend eine
Ap. 7. v. 16.
Hitze. Wir werden ohn aufhoͤren bey dem Herren Chriſto
ſeyn/ niemand wird uns aus ſeiner Gnade reiſſen. Eine
Krone heiſſet es (2.) Propter Triumpha-
lem Dignitatem,
wegen der Triumphitlichen Wuͤr-
de. Denn die Außerwehlten haben uͤberwunden/ und ihre
Dies Militiæ, oder Streittage wohl zugebracht: wie etwas
davon auch die Heyden verſtanden haben. Denn da der
Keyſer Hadrianus den Philoſophum Epictetum fragte/Camerar.
Hor. ſucciſ.
Cent. II.
Cap.
52.

warumb man zu Rom die Todten mit Lorber-Kraͤntzen auß
truͤge/ gab er zur Antwort: Qvia Labores & ærumnas,
ſeu moleſtiarum immenſum pondus morte ſuperâ-
runt;
Weil ſie Arbeit/ Ubel und Ungluͤck/ und die beſchwer-

liche
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[0065] Leben gegeben wird/ das es heiſſet Die Krone des Lebens; Diadema ſpeciei nennets das Buch der Weißheit. Die Gerechten werden ewiglich Leben/ und der HERR iſt ihr Lohn/ und der Hoͤchſte ſorget fuͤr ſie: Darumb werden ſie empfahen ein herrliches Reich/ und eine ſchoͤne Krone von der Hand der HERREN. Alſo ſpricht Jacobus: Selig iſt der Mann/ der die Anfech- tung erduldet/ denn nach dem er bewehret iſt/ wird er die Krone des Lebens empfahen/ welche GOtt verheiſ- ſen hat/ dehnen die Jhn lieben. Und dieſen Nahmen fuͤhret es (1.) Propter infinitam Æterni- tatem: Wege der unendlichen Ewigkeit. Denn gleich wie eine Krone rund iſt/ hat weder Anfang noch Ende: Alſo iſt das ewige Leben eine ſolche Gabe GOttes/ die da nicht auf- hoͤret/ ſondern ein ewiges Erbe iſt/ wie bald vergehet die Freu- de dieſer Welt? Aber dort iſt Freude die Fuͤlle/ und lieb- liches Weſen zur Rechten GOttes immer und ewig- lich. Da wird alles vergehen/ und das neue anfangen/ da wird uns nicht mehr Hungern noch durſten/ es wird auch nicht auf uns fallen die Sonne/ oder irgend eine Hitze. Wir werden ohn aufhoͤren bey dem Herren Chriſto ſeyn/ niemand wird uns aus ſeiner Gnade reiſſen. Eine Krone heiſſet es (2.) Propter Triumpha- lem Dignitatem, wegen der Triumphitlichen Wuͤr- de. Denn die Außerwehlten haben uͤberwunden/ und ihre Dies Militiæ, oder Streittage wohl zugebracht: wie etwas davon auch die Heyden verſtanden haben. Denn da der Keyſer Hadrianus den Philoſophum Epictetum fragte/ warumb man zu Rom die Todten mit Lorber-Kraͤntzen auß truͤge/ gab er zur Antwort: Qvia Labores & ærumnas, ſeu moleſtiarum immenſum pondus morte ſuperâ- runt; Weil ſie Arbeit/ Ubel und Ungluͤck/ und die beſchwer- liche Sap. 5, v. 16. 17. Jac. 1. v. 12. Pſ. 16. v. 11. Ap. 7. v. 16. Camerar. Hor. ſucciſ. Cent. II. Cap. 52. J.

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Zitationshilfe: Rollius, Johannes: Letztes Ehren-Gedächtnis. Liegnitz, 1667, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/360155/65>, abgerufen am 21.11.2024.