Rollius, Johannes: Letztes Ehren-Gedächtnis. Liegnitz, 1667.Darumb mäßiget billich die Hochbetrübte hinterlassene Das
Darumb maͤßiget billich die Hochbetruͤbte hinterlaſſene Das
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Darumb maͤßiget billich die Hochbetruͤbte hinterlaſſene
Frau Wittib ihre Thraͤnen. Jſt ihrem Sel. Herren ſo
wohl/ wie Er allbereit vor ſeinem Abſchiede geſaget: Jch
fuͤrchte mich nicht vor dem Tode: Deñ freylich iſt Chri-
ſtus die Auferſtehung und das Leben/ wer an ihn gleu-
bet/ der wird Leben/ ob er gleich ſtuͤrbe/ und wer da le-
bet und gleubet an ihn/ der wird nim̃ermehr ſterben:
So muͤßgoͤnne Sie nicht mit uͤbrigem graͤmen Jhm ſeine er-
langte Krone/ und gewuͤntſchte Ruhe. Die moͤgen trauren/
ſaget der Meylaͤndiſche Biſchoff Ambroſius, die ihre Tod-
ten fuͤr todt halten: Ubi Reſurrectionis fides eſt, non
mors, ſed ſpecies qvietis eſt. Wo der Glaube der Auf-
erſtehung iſt/ da iſt kein Todt/ ſondern eine Art der Ruhe.
Siehet Sie an ihre Verlaſſenheit/ ſo wende Sie/ naͤchſt
GOTT/ ihre Augen auf Jhre bereit erzogene Libſte Kinder/
und Hn. Eydemaͤnnern: Denn Sie ja von GOTT ge-
wuͤrdiget worden/ dieſelben noch bey Lebenszeiten ihres Sel.
Ehe-Herren/ alle zuverſorgen/ welches auch eine ſonderbahre
Gnade GOttes iſt. Der GOTT und HERR/ der
ihrem Sel. Herren die Lebens Krone aufſetzet/ wird auch ihr
Schatten und Schirm/ ja Jhr Schutz und EhrenKrone
ſeyn. Wie lange iſts/ ſo wird da ſeyn der Tag/ der Uns
alle wieder zuſammen bringet/ da die Lebens-Krone allen
Außerwehlten wird ausgetheilet werden! Wie alſo Grego-
rius Nazianzenus ſeine Mutter/ die Nonnam troͤſtete/
da ſie ſich uͤber dem Abſchiede ihres Ehe Herren des Grego-
rii, Biſchoffs zu Nazianz, betruͤbete: Das kraͤncket
euch ſehr/ daß ihr von eurem liebſten Freunde (Ehe-Herren)
geſchieden ſeyd? Wolan/ mit der Hoffnung der froͤlichen
zuſammenkunfft ſolt ihr euch beluſtigen und erqvicken. Ja/
ſaget ihr/ es iſt ein herber bitterer Tranck der Witwen Kelch:
Das
Joh. 11.
v. 25. 26.
Ambroſ.
Act. 3. v. 21.
Gregor.
Nazianz.
Orat. 28.
de funere
Patris.
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