Anmelden (DTAQ)

DWDS dlexDB CLARIN-D

Rollius, Johannes: Annulus Dei signatorius. Frankfurt (Oder), 1670.

Bild:

<< vorherige Seite

nächste Seite >>

Christliche Leichpredigt.

Salmuth in
Panciroll.
Part. 1. tit.
58, p. 315.
Alex. loc. citAugustus hatte im Pittschier-Ringe eine Sphyngen abgebildet/
und versiegelte damit die Decreta, aber da man seiner spottete
und vor gab; Seine Edicten und Befehle wären lauter AEnig-
mata oder Rätzel/ brauchte er hernach des Alexandri M. Bild-
nüß/ und endlich sein eignes. Der junge Scipio trug seines Va-
ters des Africani Bild im Ringe. Die Schüler Epicuri, das
VVolff.
Lect. Mem.
Tom. 1. p.
29.Bildnüß ihres Lehrmeisters. Lentulus, seines Großvatern. Der
Käyser Trajanus, eine gewapnete Venus. Commodus, eine
Amazonin. Plinius der jüngere/ einen Wagen mit vier Pfer-
den. Andere haben andere Inventiones und Erfindungen ge-
Plutarch. in
Sylla.
Idem in
Pompej.habt. Sylla hat geführet das Bild Jugurthae, den er überwun-
den hatte. Pompejus, einen Löwen mit einem Schwerdte. Das
Geschlecht der Macrinorum zu Rom/ hieltens gar für ein
Glückszeichen/ daß sie das Bild Alex. M. führeten. Ptolomae-
us III. König in Egypten/ das Bild Ulyssis. Der Aristome-
nes des Agathoclis, und so fort an. Unser Seeliger Herr Lu-
therus hat pflegen offters zu sagen:

D. VVeller.
Chursäch-
sische Eh-
ren-Kron/
p. 285.Der Christen Hertz auff Rosen geht/
Wenns mitten unterm Creutze steht.

Daher er ein Signet und Wapen gebraucht/ daß er ein Hertz/
in welchem ein Creutz und Rosen gebildet/ zu führen pflegen-
Welchen geführten Pittschafft-Ring noch der Seel: ChurFürst
zuSachsen JohannesGeorgius I. Hochlöbl: Andenckens/ als Er
alle andere Ringe abgeleget/ Jhm kurtz vor seinem Ende hat las-
sen anstecken/ ihn mit der andern Hand gedruckt/ und seine be-
ständige fürtreffliche Liebe zu der Lehre Gottes/ die durch den
theuren Werckzeug/ den Herren Lutherum, wiederumb ist ans
Liecht gebracht worden/ bezeuget hat. Was solte dieser edle
Pittschafft-Ring Gottes für ein besser Bildniß führen/ als ein
Hertz voller Glaubens an den geereutzigten HERRN JEsum
Christum? Denn/ Er hat uns angenehm gemacht
Eph. 1, 6.in seinem geliebten Sohne/ Eph. 1. Wer des-

sen

Chriſtliche Leichpredigt.

Salmuth in
Panciroll.
Part. 1. tit.
58, p. 315.
Alex. loc. citAuguſtus hatte im Pittſchier-Ringe eine Sphyngen abgebildet/
und verſiegelte damit die Decreta, aber da man ſeiner ſpottete
und vor gab; Seine Edicten und Befehle waͤren lauter Ænig-
mata oder Raͤtzel/ brauchte er hernach des Alexandri M. Bild-
nuͤß/ und endlich ſein eignes. Der junge Scipio trug ſeines Va-
ters des Africani Bild im Ringe. Die Schuͤler Epicuri, das
VVolff.
Lect. Mem.
Tom. 1. p.
29.Bildnuͤß ihres Lehrmeiſters. Lentulus, ſeines Großvatern. Der
Kaͤyſer Trajanus, eine gewapnete Venus. Commodus, eine
Amazonin. Plinius der juͤngere/ einen Wagen mit vier Pfer-
den. Andere haben andere Inventiones und Erfindungen ge-
Plutarch. in
Sylla.
Idem in
Pompej.habt. Sylla hat gefuͤhret das Bild Jugurthæ, den er uͤberwun-
den hatte. Pompejus, einen Loͤwen mit einem Schwerdte. Das
Geſchlecht der Macrinorum zu Rom/ hieltens gar fuͤr ein
Gluͤckszeichen/ daß ſie das Bild Alex. M. fuͤhreten. Ptolomæ-
us III. Koͤnig in Egypten/ das Bild Ulysſis. Der Ariſtome-
nes des Agathoclis, und ſo fort an. Unſer Seeliger Herr Lu-
therus hat pflegen offters zu ſagen:

D. VVeller.
Churſaͤch-
ſiſche Eh-
ren-Kron/
p. 285.Der Chriſten Hertz auff Roſen geht/
Wenns mitten unterm Creutze ſteht.

Daher er ein Signet und Wapen gebraucht/ daß er ein Hertz/
in welchem ein Creutz und Roſen gebildet/ zu fuͤhren pflegen-
Welchen gefuͤhrten Pittſchafft-Ring noch der Seel: ChurFuͤrſt
zuSachſen JohannesGeorgius I. Hochloͤbl: Andenckens/ als Er
alle andere Ringe abgeleget/ Jhm kurtz vor ſeinem Ende hat laſ-
ſen anſtecken/ ihn mit der andern Hand gedruckt/ und ſeine be-
ſtaͤndige fuͤrtreffliche Liebe zu der Lehre Gottes/ die durch den
theuren Werckzeug/ den Herren Lutherum, wiederumb iſt ans
Liecht gebracht worden/ bezeuget hat. Was ſolte dieſer edle
Pittſchafft-Ring Gottes fuͤr ein beſſer Bildniß fuͤhren/ als ein
Hertz voller Glaubens an den geereutzigten HERRN JEſum
Chriſtum? Denn/ Er hat uns angenehm gemacht
Eph. 1, 6.in ſeinem geliebten Sohne/ Eph. 1. Wer deſ-

ſen

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div type="fsSermon" n="1">
        <div type="fsMainPart" n="2">
          <div n="3">
            <pb facs="#f0060" n="60.[60]"/>
            <fw place="top" type="header"> <hi rendition="#b">Chri&#x017F;tliche Leichpredigt.</hi> </fw><lb/>
            <p><note place="left"><hi rendition="#aq">Salmuth in<lb/>
Panciroll.<lb/>
Part. 1. tit.<lb/>
58, p. 315.<lb/>
Alex. loc. cit</hi></note><hi rendition="#aq">Augu&#x017F;tus</hi> hatte im Pitt&#x017F;chier-Ringe eine <hi rendition="#aq">Sphyngen</hi> abgebildet/<lb/>
und ver&#x017F;iegelte damit die <hi rendition="#aq">Decreta,</hi> aber da man &#x017F;einer &#x017F;pottete<lb/>
und vor gab; Seine <hi rendition="#aq">Edicten</hi> und Befehle wa&#x0364;ren lauter <hi rendition="#aq">Ænig-<lb/>
mata</hi> oder Ra&#x0364;tzel/ brauchte er hernach des <hi rendition="#aq">Alexandri M.</hi> Bild-<lb/>
nu&#x0364;ß/ und endlich &#x017F;ein eignes. Der junge <hi rendition="#aq">Scipio</hi> trug &#x017F;eines Va-<lb/>
ters des <hi rendition="#aq">Africani</hi> Bild im Ringe. Die Schu&#x0364;ler <hi rendition="#aq">Epicuri,</hi> das<lb/><note place="left"><hi rendition="#aq">VVolff.<lb/>
Lect. Mem.<lb/>
Tom. 1. p.</hi><lb/>
29.</note>Bildnu&#x0364;ß ihres Lehrmei&#x017F;ters. <hi rendition="#aq">Lentulus,</hi> &#x017F;eines Großvatern. Der<lb/>
Ka&#x0364;y&#x017F;er <hi rendition="#aq">Trajanus,</hi> eine gewapnete <hi rendition="#aq">Venus. Commodus,</hi> eine<lb/><hi rendition="#aq">Amazonin. Plinius</hi> der ju&#x0364;ngere/ einen Wagen mit vier Pfer-<lb/>
den. Andere haben andere <hi rendition="#aq">Inventiones</hi> und Erfindungen ge-<lb/><note place="left"><hi rendition="#aq">Plutarch. in<lb/>
Sylla.<lb/>
Idem in<lb/>
Pompej.</hi></note>habt. <hi rendition="#aq">Sylla</hi> hat gefu&#x0364;hret das Bild <hi rendition="#aq">Jugurthæ,</hi> den er u&#x0364;berwun-<lb/>
den hatte. <hi rendition="#aq">Pompejus,</hi> einen Lo&#x0364;wen mit einem Schwerdte. Das<lb/>
Ge&#x017F;chlecht der <hi rendition="#aq">Macrinorum</hi> zu Rom/ hieltens gar fu&#x0364;r ein<lb/>
Glu&#x0364;ckszeichen/ daß &#x017F;ie das Bild <hi rendition="#aq">Alex. M.</hi> fu&#x0364;hreten. <hi rendition="#aq">Ptolomæ-<lb/>
us III.</hi> Ko&#x0364;nig in Egypten/ das Bild <hi rendition="#aq">Ulys&#x017F;is.</hi> Der <hi rendition="#aq">Ari&#x017F;tome-<lb/>
nes</hi> des <hi rendition="#aq">Agathoclis,</hi> und &#x017F;o fort an. <hi rendition="#aq">U</hi>n&#x017F;er Seeliger Herr <hi rendition="#aq">Lu-<lb/>
therus</hi> hat pflegen offters zu &#x017F;agen:</p><lb/>
            <cit>
              <quote>
                <lg type="poem">
                  <l>
                    <note place="left"><hi rendition="#aq">D. VVeller.</hi><lb/>
Chur&#x017F;a&#x0364;ch-<lb/>
&#x017F;i&#x017F;che Eh-<lb/>
ren-Kron/<lb/><hi rendition="#aq">p.</hi> 285.</note> <hi rendition="#fr">Der Chri&#x017F;ten Hertz auff Ro&#x017F;en geht/</hi> </l><lb/>
                  <l> <hi rendition="#fr">Wenns mitten unterm Creutze &#x017F;teht.</hi> </l>
                </lg>
              </quote>
              <bibl/>
            </cit><lb/>
            <p>Daher er ein <hi rendition="#aq">Signet</hi> und Wapen gebraucht/ daß er ein Hertz/<lb/>
in welchem ein Creutz und Ro&#x017F;en gebildet/ zu fu&#x0364;hren pflegen-<lb/>
Welchen gefu&#x0364;hrten Pitt&#x017F;chafft-Ring noch der Seel: ChurFu&#x0364;r&#x017F;t<lb/>
zuSach&#x017F;en <hi rendition="#aq"><hi rendition="#k">JohannesGeorgius</hi> I.</hi> Hochlo&#x0364;bl: Andenckens/ als Er<lb/>
alle andere Ringe abgeleget/ Jhm kurtz vor &#x017F;einem Ende hat la&#x017F;-<lb/>
&#x017F;en an&#x017F;tecken/ ihn mit der andern Hand gedruckt/ und &#x017F;eine be-<lb/>
&#x017F;ta&#x0364;ndige fu&#x0364;rtreffliche Liebe zu der Lehre Gottes/ die durch den<lb/>
theuren Werckzeug/ den Herren <hi rendition="#aq">Lutherum,</hi> wiederumb i&#x017F;t ans<lb/>
Liecht gebracht worden/ bezeuget hat. Was &#x017F;olte die&#x017F;er edle<lb/>
Pitt&#x017F;chafft-Ring Gottes fu&#x0364;r ein be&#x017F;&#x017F;er Bildniß fu&#x0364;hren/ als ein<lb/>
Hertz voller Glaubens an den geereutzigten HERRN JE&#x017F;um<lb/>
Chri&#x017F;tum<hi rendition="#i">?</hi> Denn/ <hi rendition="#fr">Er hat uns angenehm gemacht</hi><lb/><note place="left"><hi rendition="#aq">Eph.</hi> 1, 6.</note><hi rendition="#fr">in &#x017F;einem geliebten Sohne/ Eph. 1. Wer de&#x017F;-</hi><lb/>
<fw place="bottom" type="catch"><hi rendition="#fr">&#x017F;en</hi></fw><lb/></p>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>

[60.[60]/0060] Chriſtliche Leichpredigt. Auguſtus hatte im Pittſchier-Ringe eine Sphyngen abgebildet/ und verſiegelte damit die Decreta, aber da man ſeiner ſpottete und vor gab; Seine Edicten und Befehle waͤren lauter Ænig- mata oder Raͤtzel/ brauchte er hernach des Alexandri M. Bild- nuͤß/ und endlich ſein eignes. Der junge Scipio trug ſeines Va- ters des Africani Bild im Ringe. Die Schuͤler Epicuri, das Bildnuͤß ihres Lehrmeiſters. Lentulus, ſeines Großvatern. Der Kaͤyſer Trajanus, eine gewapnete Venus. Commodus, eine Amazonin. Plinius der juͤngere/ einen Wagen mit vier Pfer- den. Andere haben andere Inventiones und Erfindungen ge- habt. Sylla hat gefuͤhret das Bild Jugurthæ, den er uͤberwun- den hatte. Pompejus, einen Loͤwen mit einem Schwerdte. Das Geſchlecht der Macrinorum zu Rom/ hieltens gar fuͤr ein Gluͤckszeichen/ daß ſie das Bild Alex. M. fuͤhreten. Ptolomæ- us III. Koͤnig in Egypten/ das Bild Ulysſis. Der Ariſtome- nes des Agathoclis, und ſo fort an. Unſer Seeliger Herr Lu- therus hat pflegen offters zu ſagen: Salmuth in Panciroll. Part. 1. tit. 58, p. 315. Alex. loc. cit VVolff. Lect. Mem. Tom. 1. p. 29. Plutarch. in Sylla. Idem in Pompej. Der Chriſten Hertz auff Roſen geht/ Wenns mitten unterm Creutze ſteht. Daher er ein Signet und Wapen gebraucht/ daß er ein Hertz/ in welchem ein Creutz und Roſen gebildet/ zu fuͤhren pflegen- Welchen gefuͤhrten Pittſchafft-Ring noch der Seel: ChurFuͤrſt zuSachſen JohannesGeorgius I. Hochloͤbl: Andenckens/ als Er alle andere Ringe abgeleget/ Jhm kurtz vor ſeinem Ende hat laſ- ſen anſtecken/ ihn mit der andern Hand gedruckt/ und ſeine be- ſtaͤndige fuͤrtreffliche Liebe zu der Lehre Gottes/ die durch den theuren Werckzeug/ den Herren Lutherum, wiederumb iſt ans Liecht gebracht worden/ bezeuget hat. Was ſolte dieſer edle Pittſchafft-Ring Gottes fuͤr ein beſſer Bildniß fuͤhren/ als ein Hertz voller Glaubens an den geereutzigten HERRN JEſum Chriſtum? Denn/ Er hat uns angenehm gemacht in ſeinem geliebten Sohne/ Eph. 1. Wer deſ- ſen Eph. 1, 6.

Suche im Werk

Informationen zum Werk

Titeldaten
Verfügbarkeit Text (TEI-XML-, HTML-, TCF-, E-Book-Fassung): Dieses Werk steht unter der „Creative Commons Namensnennung-Weitergabe unter gleichen Bedingungen 3.0 Deutschland Lizenz“ (CC BY-SA).
Nutzungsbedingungen

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ^?

Language Resource Switchboard^?

Resource/URL übermitteln

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk:	https://www.deutschestextarchiv.de/360156
URL zu dieser Seite:	https://www.deutschestextarchiv.de/360156/60
Zitationshilfe:	Rollius, Johannes: Annulus Dei signatorius. Frankfurt (Oder), 1670, S. 60.[60]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/360156/60>, abgerufen am 11.05.2024.

Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer Creative-Commons-Lizenz. Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken. Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.

Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.

2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften. Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de.

Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.