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Herr, Johannes: Desiderium sanctorum. Frankfurt (Oder), 1659.

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Abdanckung
Stroph. 4. 5.
pag. m. 124.
& Carmin.
lib. 2. Od: 13.
Stroph. pe-
nult pag. m.
85.
Cicer. Tus-
cul. qq. lib. 1.
Tom. 3. fol.
m. 246. B.
Tibull. lib.
3.
Eleg. 4. vers. 18. Lit. D. b. Hesiod. in Theogon. vers. 301. I sacius apud Natal. Comit. Mytholog.
lib. 3. cap. 5. pag. m. 199. subfin. Perott. Cornucop. column. m. 547. num. 3. Becman. de Orig.
Latin. Ling. pag. m.
345
Ita nos ho-
stes nostri im-
pugnant ut
nostris ipso-
rum deside-
riis, jaculorun
vice, adver-
sus nos utan-
tur & perpe-
tuo ex nobis
ipsis vires su-
mant, quib.
nos laedant.
Basil.
Homil. 23.
citante Pe-
larg. Comm.
in Matth. 4.
fol. m. 49. a.
Nacht für der Höllen und warte auff die hinunter fahren-
den Seelen. Vnd wie wol er gegen selbige/ wenn sie
ankommen/ sich der Hunde art nach/ sehr freundlich und
schmeichelnde stelle; je dennoch aber/ wenn eine oder die
ander wieder herauß und davon lauffen wolle/ so erha-
sche/ zerbeiße und zerreisse/ ja fresse und verschlinge Er sie
gantz und gar. Drümb er auch Cerberus genennet
wird/ gleichsa[m] als kreoboros, ein Fleisch-fressender
Hund.

Fürwar diese unsere Feinde/ der Teuffel/ die Welt
und unser Fleisch und Blut sind eben auch also geartet;
Sie liegen auch da Tag und Nacht und warten auff un-
sere arme Seele; Sie speyen auch nichts als erschreckli-
ches Gifft gegen und wieder uns auß/ Sie haben auch
nichts als lauter grausame und erschreckliche Schlan-
gen/ die Sie wieder uns außlassen. Vnd ob Sie wol
sich über alle masse lieblich/ freundlich und holdseelig ge-
gen uns stellen: So ist doch endlich nichts als der ge-
wisseste Tod und das eusserste verderben zubefürchten.

Auß welchem wenigen klärlich genung zusehen/ wie
alle und jede rechtschaffne Christ-Ritter/ mehr denn gnung
zustreiten und zukämpffen haben. Hat sich demnach ein
jedweder wol in acht zunehmen/ damit Er wenns nu zum
Kampffe kömmet/ also fechte/ nicht als der in die
1. Cor. 9, 28.Lufft streichet/ sondern daß er wiederstand thun
2. Tim. 4, 7.alles wol außrichten/ das Feld behalten/ und
mit S. Paulo sagen möge: ton agona ton kalon egonismaa,

Jch

Abdanckung
Stroph. 4. 5.
pag. m. 124.
& Carmin.
lib. 2. Od: 13.
Stroph. pe-
nult pag. m.
85.
Cicer. Tuſ-
cul. qq. lib. 1.
Tom. 3. fol.
m. 246. B.
Tibull. lib.
3.
Eleg. 4. verſ. 18. Lit. D. b. Heſiod. in Theogon. verſ. 301. I ſacius apud Natal. Comit. Mytholog.
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Latin. Ling. pag. m.
345
Ita nos ho-
ſtes noſtri im-
pugnant ut
noſtris ipſo-
rum deſide-
riis, jaculorũ
vice, adver-
ſus nos utan-
tur & perpe-
tuo ex nobis
ipſis vires ſu-
mant, quib.
nos lædant.
Baſil.
Homil. 23.
citante Pe-
larg. Comm.
in Matth. 4.
fol. m. 49. a.
Nacht fuͤr der Hoͤllen und warte auff die hinunter fahren-
den Seelen. Vnd wie wol er gegen ſelbige/ wenn ſie
ankommen/ ſich der Hunde art nach/ ſehr freundlich und
ſchmeichelnde ſtelle; je dennoch aber/ wenn eine oder die
ander wieder herauß und davon lauffen wolle/ ſo erha-
ſche/ zerbeiße und zerreiſſe/ ja freſſe und verſchlinge Er ſie
gantz und gar. Druͤmb er auch Cerberus genennet
wird/ gleichſa[m] als κρεοβόρος, ein Fleiſch-freſſender
Hund.

Fuͤrwar dieſe unſere Feinde/ der Teuffel/ die Welt
und unſer Fleiſch und Blut ſind eben auch alſo geartet;
Sie liegen auch da Tag und Nacht und warten auff un-
ſere arme Seele; Sie ſpeyen auch nichts als erſchreckli-
ches Gifft gegen und wieder uns auß/ Sie haben auch
nichts als lauter grauſame und erſchreckliche Schlan-
gen/ die Sie wieder uns außlaſſen. Vnd ob Sie wol
ſich über alle maſſe lieblich/ freundlich und holdſeelig ge-
gen uns ſtellen: So iſt doch endlich nichts als der ge-
wiſſeſte Tod und das euſſerſte verderben zubefuͤrchten.

Auß welchem wenigen klaͤrlich genung zuſehen/ wie
alle und jede rechtſchaffne Chriſt-Ritter/ mehr denn gnung
zuſtreiten und zukaͤmpffen haben. Hat ſich demnach ein
jedweder wol in acht zunehmen/ damit Er wenns nu zum
Kampffe koͤmmet/ alſo fechte/ nicht als der in die
1. Cor. 9, 28.Lufft ſtreichet/ ſondern daß er wiederſtand thun
2. Tim. 4, 7.alles wol außrichten/ das Feld behalten/ und
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[[64]/0064] Abdanckung Nacht fuͤr der Hoͤllen und warte auff die hinunter fahren- den Seelen. Vnd wie wol er gegen ſelbige/ wenn ſie ankommen/ ſich der Hunde art nach/ ſehr freundlich und ſchmeichelnde ſtelle; je dennoch aber/ wenn eine oder die ander wieder herauß und davon lauffen wolle/ ſo erha- ſche/ zerbeiße und zerreiſſe/ ja freſſe und verſchlinge Er ſie gantz und gar. Druͤmb er auch Cerberus genennet wird/ gleichſam als κρεοβόρος, ein Fleiſch-freſſender Hund. Stroph. 4. 5. pag. m. 124. & Carmin. lib. 2. Od: 13. Stroph. pe- nult pag. m. 85. Cicer. Tuſ- cul. qq. lib. 1. Tom. 3. fol. m. 246. B. Tibull. lib. 3. Eleg. 4. verſ. 18. Lit. D. b. Heſiod. in Theogon. verſ. 301. I ſacius apud Natal. Comit. Mytholog. lib. 3. cap. 5. pag. m. 199. ſubfin. Perott. Cornucop. column. m. 547. num. 3. Becman. de Orig. Latin. Ling. pag. m. 345 Ita nos ho- ſtes noſtri im- pugnant ut noſtris ipſo- rum deſide- riis, jaculorũ vice, adver- ſus nos utan- tur & perpe- tuo ex nobis ipſis vires ſu- mant, quib. nos lædant. Baſil. Homil. 23. citante Pe- larg. Comm. in Matth. 4. fol. m. 49. a. Fuͤrwar dieſe unſere Feinde/ der Teuffel/ die Welt und unſer Fleiſch und Blut ſind eben auch alſo geartet; Sie liegen auch da Tag und Nacht und warten auff un- ſere arme Seele; Sie ſpeyen auch nichts als erſchreckli- ches Gifft gegen und wieder uns auß/ Sie haben auch nichts als lauter grauſame und erſchreckliche Schlan- gen/ die Sie wieder uns außlaſſen. Vnd ob Sie wol ſich über alle maſſe lieblich/ freundlich und holdſeelig ge- gen uns ſtellen: So iſt doch endlich nichts als der ge- wiſſeſte Tod und das euſſerſte verderben zubefuͤrchten. Auß welchem wenigen klaͤrlich genung zuſehen/ wie alle und jede rechtſchaffne Chriſt-Ritter/ mehr denn gnung zuſtreiten und zukaͤmpffen haben. Hat ſich demnach ein jedweder wol in acht zunehmen/ damit Er wenns nu zum Kampffe koͤmmet/ alſo fechte/ nicht als der in die Lufft ſtreichet/ ſondern daß er wiederſtand thun alles wol außrichten/ das Feld behalten/ und mit S. Paulo ſagen moͤge: τὸν ἀγῶνα τὸν καλὸν ἠγώνισμαα, Jch 1. Cor. 9, 28. 2. Tim. 4, 7.

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Zitationshilfe: Herr, Johannes: Desiderium sanctorum. Frankfurt (Oder), 1659, S. [64]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/360677/64>, abgerufen am 21.05.2024.