Herr, Johannes: Desiderium sanctorum. Frankfurt (Oder), 1659.und Ehren-Gedächtnis. naher verwandter/ diese Jungfraw überlauffen/ und al-Theocr. I-dyll. 3. vers. 40. pag. m. 18. Volater. Commentar. Urban. libr. 33. fol. m. 356 so ihrer Liebe geniessen und theilhafftig werden möchte: Siehe so hat Er durch der Venus raht und eingeben/ diese list erdacht/ daß Er der Atalantae, als sie gleich im vollen lauffe gewesen/ drey köstliche güldne Aepffel/ wel- che ihm die Venus verehret/ in den Weg geworffen/ dar- durch sie/ weil sie sehr schöne gewesen/ bewogen worden/ daß Sie selbige mitten im lauffen auffgehaben/ und al- so betrogen worden. Fast dergleichen lese ich auch von dem Ziscka der Husiten Obersten. Denn als selbigerAbb. Ur- sperg. Rer. memorab. Paralii pom. pag. m. 384. Dresscr. Isag. Hist. Part. 3. Millenar. 1. pag. m. 413 Aneas Sylv. apud Bu- cholc. Indic. Chronol. sub A. C. 1420. pag. m. 390. mit seinen Feinden ein Treffen halten solte/ und jene zu Rosse/ er aber nur lauter Fußvolck hatte/ und nu bald den kürtzern hette ziehen müssen; Siehe da er denckt er dieses Stratagema oder Kriegeslist/ daß Er den Feind in einen engen Paß/ und Ort mit Dörnern und Sträuchern be- wachsen/ gelocket. Weil man denn nicht anders als zu Fusse/ einander recht beykommen können; haben jene/ (die Päpstler/) von den Pferden absteigen und also ihr Heyl versuchen müssen. Ziscka, weil ihm der Feind mit Gewalt auff den Halßdringet/ muß Er sich mit der furcht salviren damit aber der Feind ihnen nicht möchte nach- kommen/ hat Er den Soldaten weibern befohlen/ alle ihre Schleyer etc. Auff den Weg zustreuen. Da denn die Reuter mit ihren Spornen darinnen behangen blie- ben/ Ziscka aber sich gewendet/ und ehe die sich herauß wickeln können/ ihnen die Hälse entzwey geschlagen. Fürwar/ nicht anders machen es unsere dro- mühen K iij
und Ehren-Gedaͤchtnis. naher verwandter/ dieſe Jungfraw uͤberlauffen/ und al-Theocr. I-dyll. 3. verſ. 40. pag. m. 18. Volater. Commentar. Urban. libr. 33. fol. m. 356 ſo ihrer Liebe genieſſen und theilhafftig werden moͤchte: Siehe ſo hat Er durch der Venus raht und eingeben/ dieſe liſt erdacht/ daß Er der Atalantæ, als ſie gleich im vollen lauffe geweſen/ drey koͤſtliche guͤldne Aepffel/ wel- che ihm die Venus verehret/ in den Weg geworffen/ dar- durch ſie/ weil ſie ſehr ſchoͤne geweſen/ bewogen worden/ daß Sie ſelbige mitten im lauffen auffgehaben/ und al- ſo betrogen worden. Faſt dergleichen leſe ich auch von dem Ziſcka der Huſiten Oberſten. Denn als ſelbigerAbb. Ur- ſperg. Rer. memorab. Paralii pom. pag. m. 384. Dreſſcr. Iſag. Hiſt. Part. 3. Millenar. 1. pag. m. 413 Aneas Sylv. apud Bu- cholc. Indic. Chronol. ſub A. C. 1420. pag. m. 390. mit ſeinen Feinden ein Treffen halten ſolte/ und jene zu Roſſe/ er aber nur lauter Fußvolck hatte/ und nu bald den kuͤrtzern hette ziehen muͤſſen; Siehe da er denckt er dieſes Stratagema oder Kriegesliſt/ daß Er den Feind in einen engen Paß/ und Ort mit Doͤrnern und Straͤuchern be- wachſen/ gelocket. Weil man denn nicht anders als zu Fuſſe/ einander recht beykommen koͤnnen; haben jene/ (die Paͤpſtler/) von den Pferden abſteigen und alſo ihr Heyl verſuchen muͤſſen. Ziſcka, weil ihm der Feind mit Gewalt auff den Halßdringet/ muß Er ſich mit der furcht ſalviren damit aber der Feind ihnen nicht moͤchte nach- kommen/ hat Er den Soldaten weibern befohlen/ alle ihre Schleyer ꝛc. Auff den Weg zuſtreuen. Da denn die Reuter mit ihren Spornen darinnen behangen blie- ben/ Ziſcka aber ſich gewendet/ und ehe die ſich herauß wickeln koͤnnen/ ihnen die Haͤlſe entzwey geſchlagen. Fürwar/ nicht anders machen es unſere dro- muͤhen K iij
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und Ehren-Gedaͤchtnis.
naher verwandter/ dieſe Jungfraw uͤberlauffen/ und al-
ſo ihrer Liebe genieſſen und theilhafftig werden moͤchte:
Siehe ſo hat Er durch der Venus raht und eingeben/
dieſe liſt erdacht/ daß Er der Atalantæ, als ſie gleich im
vollen lauffe geweſen/ drey koͤſtliche guͤldne Aepffel/ wel-
che ihm die Venus verehret/ in den Weg geworffen/ dar-
durch ſie/ weil ſie ſehr ſchoͤne geweſen/ bewogen worden/
daß Sie ſelbige mitten im lauffen auffgehaben/ und al-
ſo betrogen worden. Faſt dergleichen leſe ich auch von
dem Ziſcka der Huſiten Oberſten. Denn als ſelbiger
mit ſeinen Feinden ein Treffen halten ſolte/ und jene zu
Roſſe/ er aber nur lauter Fußvolck hatte/ und nu bald den
kuͤrtzern hette ziehen muͤſſen; Siehe da er denckt er dieſes
Stratagema oder Kriegesliſt/ daß Er den Feind in einen
engen Paß/ und Ort mit Doͤrnern und Straͤuchern be-
wachſen/ gelocket. Weil man denn nicht anders als zu
Fuſſe/ einander recht beykommen koͤnnen; haben jene/
(die Paͤpſtler/) von den Pferden abſteigen und alſo ihr
Heyl verſuchen muͤſſen. Ziſcka, weil ihm der Feind mit
Gewalt auff den Halßdringet/ muß Er ſich mit der furcht
ſalviren damit aber der Feind ihnen nicht moͤchte nach-
kommen/ hat Er den Soldaten weibern befohlen/ alle
ihre Schleyer ꝛc. Auff den Weg zuſtreuen. Da denn
die Reuter mit ihren Spornen darinnen behangen blie-
ben/ Ziſcka aber ſich gewendet/ und ehe die ſich herauß
wickeln koͤnnen/ ihnen die Haͤlſe entzwey geſchlagen.
Theocr. I-
dyll. 3. verſ.
40. pag. m.
18. Volater.
Commentar.
Urban. libr.
33. fol. m. 356
Abb. Ur-
ſperg. Rer.
memorab.
Paralii pom.
pag. m. 384.
Dreſſcr. Iſag.
Hiſt. Part. 3.
Millenar.
1. pag. m. 413
Aneas Sylv.
apud Bu-
cholc. Indic.
Chronol. ſub
A. C. 1420.
pag. m. 390.
Fürwar/ nicht anders machen es unſere dro-
ben erwehnte Feinde/ nehmlich der Teuffel/
die Welt/ und unſer Fleiſch und Blut. O wie be-
muͤhen
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