Seidel, Georg: Superattendentium Luctuosa & dolorosa Remotio, & Eorundem Gloriosa & honorifica Assvmptio. Oels, 1642.Christliche Leichpredigt. sere Art zu reden/ kan einen Stadtlichen Hoffpre-diger vnd Superintendenten geben/ denn GOtt giebt jhme den Geist der Weißheit reichlich/ daß er wei- sen Rath vnd Lehre geben kan gewaltiglich/ dafür er dem HErrn dancket in seinem gebet/ vnd der HErr giebet gnade darzu/ daß sein Rath vnd Lehre fortgehen/ dieweil er lebt hat er einen grossen Namen/ denn andere Tau- send vnd nach seinem Tode bleibt jhme derselbe Name. Darbey wir denn zu erkennen haben/ welch ein groß ding es sey vmb einen trewen vnd klugen Haußhalter v. 42.Gottes/ wie der HErr Christus selber redet Lucae 12. Denn es ist nicht ein schlechtes Ampt vmb einen solchen Bischoff vnd Superintendenten, deme die Inspection vber ein gantzes Fürstenthumb anvertrawet ist/ der muß trawen nicht allein nach dem Exempel S. Pauli/ Act. 20. Gott dienen in aller demuth/ mit viel Thränen vnd Anfechtungen/ er muß nichts verhalten seinen Zuhö- rern/ waß da nützlich ist zu jhrer erbawung/ auff daß er vollende seinen Lauff/ mit frewden/ vnd das Ampt daß er von Gott empfangen/ zu bezeugen das Evangelium von seiner gnade/ Sondern er muß grosse acht haben auff sich selbst/ vnd auff seine gantze vertrawte Herde/ vnter wel- che jhn der heilige Geist gesetzt zu einem Bischoff/ zu wey- den die Gemeine Gottes/ welche Er durch sein eigen Blut erworben hat/ daß er sie fleissig vnd trewlich wey- de mit dem Wort Gottes vnd wache vnd zusehe das nicht Wölffe vnd Rotten vnter die arme Schafe einreissen/ Act. 20. Darumb gedencket auch vnser Text der klugen Redner/
Chriſtliche Leichpredigt. ſere Art zu reden/ kan einen Stadtlichen Hoffpre-diger vnd Superintendenten geben/ denn GOtt giebt jhme den Geiſt der Weißheit reichlich/ daß er wei- ſen Rath vnd Lehre geben kan gewaltiglich/ dafuͤr er dem HErrn dancket in ſeinem gebet/ vnd der HErr giebet gnade darzu/ daß ſein Rath vnd Lehre fortgehen/ dieweil er lebt hat er einen groſſen Namen/ denn andere Tau- ſend vnd nach ſeinem Tode bleibt jhme derſelbe Name. Darbey wir deñ zu erkennen haben/ welch ein groß ding es ſey vmb einen trewen vnd klugen Haußhalter v. 42.Gottes/ wie der HErr Chriſtus ſelber redet Lucæ 12. Denn es iſt nicht ein ſchlechtes Ampt vmb einen ſolchen Biſchoff vnd Superintendenten, deme die Inſpection vber ein gantzes Fuͤrſtenthumb anvertrawet iſt/ der muß trawen nicht allein nach dem Exempel S. Pauli/ Act. 20. Gott dienen in aller demuth/ mit viel Thraͤnen vnd Anfechtungen/ er muß nichts verhalten ſeinen Zuhoͤ- rern/ waß da nuͤtzlich iſt zu jhrer erbawung/ auff daß er vollende ſeinen Lauff/ mit frewden/ vnd das Ampt daß er von Gott empfangen/ zu bezeugẽ das Evangelium von ſeiner gnade/ Sondern er muß groſſe acht haben auff ſich ſelbſt/ vnd auff ſeine gantze vertrawte Herde/ vnter wel- che jhn der heilige Geiſt geſetzt zu einem Biſchoff/ zu wey- den die Gemeine Gottes/ welche Er durch ſein eigen Blut erworben hat/ daß er ſie fleiſsig vnd trewlich wey- de mit dem Wort Gottes vnd wache vnd zuſehe das nicht Woͤlffe vnd Rotten vnter die arme Schafe einreiſſen/ Act. 20. Darumb gedencket auch vnſer Text der klugen Redner/
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Chriſtliche Leichpredigt.
ſere Art zu reden/ kan einen Stadtlichen Hoffpre-
diger vnd Superintendenten geben/ denn GOtt
giebt jhme den Geiſt der Weißheit reichlich/ daß er wei-
ſen Rath vnd Lehre geben kan gewaltiglich/ dafuͤr er dem
HErrn dancket in ſeinem gebet/ vnd der HErr giebet
gnade darzu/ daß ſein Rath vnd Lehre fortgehen/ dieweil
er lebt hat er einen groſſen Namen/ denn andere Tau-
ſend vnd nach ſeinem Tode bleibt jhme derſelbe Name.
Darbey wir deñ zu erkennen haben/ welch ein groß ding
es ſey vmb einen trewen vnd klugen Haußhalter
Gottes/ wie der HErr Chriſtus ſelber redet Lucæ 12.
Denn es iſt nicht ein ſchlechtes Ampt vmb einen ſolchen
Biſchoff vnd Superintendenten, deme die Inſpection
vber ein gantzes Fuͤrſtenthumb anvertrawet iſt/ der muß
trawen nicht allein nach dem Exempel S. Pauli/ Act.
20. Gott dienen in aller demuth/ mit viel Thraͤnen vnd
Anfechtungen/ er muß nichts verhalten ſeinen Zuhoͤ-
rern/ waß da nuͤtzlich iſt zu jhrer erbawung/ auff daß er
vollende ſeinen Lauff/ mit frewden/ vnd das Ampt daß
er von Gott empfangen/ zu bezeugẽ das Evangelium von
ſeiner gnade/ Sondern er muß groſſe acht haben auff ſich
ſelbſt/ vnd auff ſeine gantze vertrawte Herde/ vnter wel-
che jhn der heilige Geiſt geſetzt zu einem Biſchoff/ zu wey-
den die Gemeine Gottes/ welche Er durch ſein eigen
Blut erworben hat/ daß er ſie fleiſsig vnd trewlich wey-
de mit dem Wort Gottes vnd wache vnd zuſehe das nicht
Woͤlffe vnd Rotten vnter die arme Schafe einreiſſen/
Act. 20.
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