Hayn, Johann: Liebliches Seelen-Gespräch. Lissa, 1649.Sey still/ mein Seel/ es macht dein GOtt hen/ wie die Heiligen Kinder GOttes Jhr Leben auffErden/ und für der Welt Augen beschreiben. Jacob 1. B. Mos. xlvii. v. 9.spricht: Die Zeit meiner Wallfart ist hundert und dreyßig Jahr. Wenig und Böse ist die Zeit mei- Psal. xxxix, 13.nes Lebens. David saget: Jch bin (O HErr) beide dein Pilgrim und dein Bürger/ wie alle meine Vä- Hebr. xi, 13.ter. Welchen alle Gläubige von anbegin der Welt zu- gestimmet und bekandt/ Daß sie Gäste und Frembd- linge auff Erden sind; Dann gleich wie ein Reise-Mann vielem Ungewitter/ Hitze/ Frost/ Schnee und Regen/ auch vieler Fährligkeit von Reubern/ unvernünfftigen Thieren muß unterworffen seyn/ zu Wasser und zu Lan- 2 Corinth. xi v. 25.de/ offters Hunger und Durstleiden/ wie S. Paulus seine Reise beschreibet: Also ein frommer Christ in seinem Leben auff Erden und für der welt viel Ungemach und Trübsal erdulden muß/ wie zu ander Gelegenheit wird außgeführet: Sondern es wird mit solchem wandeln für dem HErren angezeiget: xxv, 11. a Dei cohabitatio, Daß die Außerwählten ewig auff
Sey ſtill/ mein Seel/ es macht dein GOtt hen/ wie die Heiligen Kinder GOttes Jhr Leben auffErden/ und fuͤr der Welt Augen beſchreiben. Jacob 1. B. Moſ. xlvii. v. 9.ſpricht: Die Zeit meiner Wallfart iſt hundert und dreyßig Jahr. Wenig und Boͤſe iſt die Zeit mei- Pſal. xxxix, 13.nes Lebens. David ſaget: Jch bin (O HErr) beide dein Pilgrim uñ dein Buͤrger/ wie alle meine Vaͤ- Hebr. xi, 13.ter. Welchen alle Glaͤubige von anbegin der Welt zu- geſtimmet und bekandt/ Daß ſie Gaͤſte und Frembd- linge auff Erden ſind; Dañ gleich wie ein Reiſe-Mañ vielem Ungewitter/ Hitze/ Froſt/ Schnee und Regen/ auch vieler Faͤhrligkeit von Reubern/ unvernuͤnfftigen Thieren muß unterworffen ſeyn/ zu Waſſer und zu Lan- 2 Corinth. xi v. 25.de/ offters Hunger und Durſtleiden/ wie S. Paulus ſeine Reiſe beſchreibet: Alſo ein frommer Chriſt in ſeinem Leben auff Erden und fuͤr der welt viel Ungemach und Truͤbſal erdulden muß/ wie zu ander Gelegenheit wird außgefuͤhret: Sondern es wird mit ſolchem wandeln fuͤr dem HErren angezeiget: xxv, 11. a Dei cohabitatio, Daß die Außerwaͤhlten ewig auff
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Sey ſtill/ mein Seel/ es macht dein GOtt
hen/ wie die Heiligen Kinder GOttes Jhr Leben auff
Erden/ und fuͤr der Welt Augen beſchreiben. Jacob
ſpricht: Die Zeit meiner Wallfart iſt hundert und
dreyßig Jahr. Wenig und Boͤſe iſt die Zeit mei-
nes Lebens. David ſaget: Jch bin (O HErr) beide
dein Pilgrim uñ dein Buͤrger/ wie alle meine Vaͤ-
ter. Welchen alle Glaͤubige von anbegin der Welt zu-
geſtimmet und bekandt/ Daß ſie Gaͤſte und Frembd-
linge auff Erden ſind; Dañ gleich wie ein Reiſe-Mañ
vielem Ungewitter/ Hitze/ Froſt/ Schnee und Regen/
auch vieler Faͤhrligkeit von Reubern/ unvernuͤnfftigen
Thieren muß unterworffen ſeyn/ zu Waſſer und zu Lan-
de/ offters Hunger und Durſtleiden/ wie S. Paulus
ſeine Reiſe beſchreibet: Alſo ein frommer Chriſt in ſeinem
Leben auff Erden und fuͤr der welt viel Ungemach und
Truͤbſal erdulden muß/ wie zu ander Gelegenheit wird
außgefuͤhret: Sondern es wird mit ſolchem wandeln
fuͤr dem HErren angezeiget:
1. B. Moſ.
xlvii. v. 9.
Pſal. xxxix,
13.
Hebr. xi, 13.
2 Corinth. xi
v. 25.
a Dei cohabitatio, Daß die Außerwaͤhlten ewig
bey Gott im Himmel/ Und Er auch in Jhnen woh-
nen und wandeln; Und Sie alſo bey dem HErren wer-
den ſeyn allezeit; Eben wie hier Braut unnd Braͤuti-
gamb nach gehaltener Hochzeit biß in Todt beyſammen
wohnen/ und die Braut fur Jhrem Braͤutigamb wan-
delt/ ſtets bey und umb Jhn iſt: Alſo die Außerwaͤhlten
werden alsdenn ohn auffhoͤren bey Jhrem GOtt und
Himliſchen Braͤutigamb/ unnd ein Geiſt mit Jhm
ſeyn: Wie S. Paulus mit allen Glaͤubigen ſich dar-
auff
2. Corint. vi.
16.
1 Theſſalon. iv
18.
1. Corinth. vi.
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