Hayn, Johann: Liebliches Seelen-Gespräch. Lissa, 1649.Leben und Abschied der Seel. Verstorb. sen/ daß Sie auff den Sontag (da der HErrCHRistus vom Berge were herab gestiegen/ und hette den Außsätzigen so williglich gesund ge- macht/) möchten den HErren Christum (weil Er auch vom hohen Berge des Himmels uns durch sein heiliges Leiden und Todt gesund zu machen herabgestiegen were) beym Heiligen Abendmal auch umb Hülff zur Gesundheit unsers geist- lichen Außsatzes der Sünden anfliehen: Wel- ches dann auch also erfolget/ daß sie sich am nechst verschienen Sontag acht Tage zur Confession, Absolution und Communion mit hertzlicher De- votion eingestellet haben. Folgende Tage darauff ist sie wol auff und erfrewlich gewesen/ hat aber sich hertzlich nach Glogaw zu den lieben Eltern/ dem anwesenden betrübten Herren Vatern und hoch- bekümmerten Fraw Mutter (welche sie trefflich gern allhier in Frawstadt gewünschet hette) ge- sehnet/ dahero Sie sich mit einander vereiniget/ nebenst den lieben Kindern auff die nechstfolgen- de Mitwoch/ als nehmlich vor gestern/ nacher Glogaw zu reisen/ und die lieben Eltern noch ein- sten heim zusuchen. Als aber der Freytag/ nemlich heut acht Tage herbey kommen/ stehet Sie auff frühe zur Predigt zu gehen/ Jhr geliebter Herr aber/ weil Er sich den vorigen Tag auff der Reiß etwas erkältet gehabt/ nicht mit fort kan/ umbfän- get sie Jhn freundlich mit Jhren Armen/ hertzet und küsset
Leben und Abſchied der Seel. Verſtorb. ſen/ daß Sie auff den Sontag (da der HErrCHRiſtus vom Berge were herab geſtiegen/ uñ hette den Außſaͤtzigen ſo williglich geſund ge- macht/) moͤchten den HErren Chriſtum (weil Er auch vom hohen Berge des Himmels uns durch ſein heiliges Leiden und Todt geſund zu machen herabgeſtiegen were) beym Heiligen Abendmal auch umb Huͤlff zur Geſundheit unſers geiſt- lichen Außſatzes der Suͤnden anfliehen: Wel- ches dann auch alſo erfolget/ daß ſie ſich am nechſt verſchienen Sontag acht Tage zur Confeſſion, Abſolution und Communion mit hertzlicher De- votion eingeſtellet haben. Folgende Tage darauff iſt ſie wol auff uñ erfrewlich geweſen/ hat aber ſich hertzlich nach Glogaw zu den lieben Eltern/ dem anweſenden betruͤbten Herren Vatern und hoch- bekuͤmmerten Fraw Mutter (welche ſie trefflich gern allhier in Frawſtadt gewuͤnſchet hette) ge- ſehnet/ dahero Sie ſich mit einander vereiniget/ nebenſt den lieben Kindern auff die nechſtfolgen- de Mitwoch/ als nehmlich vor geſtern/ nacher Glogaw zu reiſen/ und die lieben Eltern noch ein- ſten heim zuſuchen. Als aber der Freytag/ nemlich heut acht Tage herbey kommen/ ſtehet Sie auff fruͤhe zur Predigt zu gehen/ Jhr geliebter Herr aber/ weil Er ſich den vorigen Tag auff der Reiß etwas erkaͤltet gehabt/ nicht mit fort kan/ umbfaͤn- get ſie Jhn freundlich mit Jhren Armẽ/ hertzet uñ kuͤſſet
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Leben und Abſchied der Seel. Verſtorb.
ſen/ daß Sie auff den Sontag (da der HErr
CHRiſtus vom Berge were herab geſtiegen/ uñ
hette den Außſaͤtzigen ſo williglich geſund ge-
macht/) moͤchten den HErren Chriſtum (weil Er
auch vom hohen Berge des Himmels uns durch
ſein heiliges Leiden und Todt geſund zu machen
herabgeſtiegen were) beym Heiligen Abendmal
auch umb Huͤlff zur Geſundheit unſers geiſt-
lichen Außſatzes der Suͤnden anfliehen: Wel-
ches dann auch alſo erfolget/ daß ſie ſich am nechſt
verſchienen Sontag acht Tage zur Confeſſion,
Abſolution und Communion mit hertzlicher De-
votion eingeſtellet haben. Folgende Tage darauff
iſt ſie wol auff uñ erfrewlich geweſen/ hat aber ſich
hertzlich nach Glogaw zu den lieben Eltern/ dem
anweſenden betruͤbten Herren Vatern und hoch-
bekuͤmmerten Fraw Mutter (welche ſie trefflich
gern allhier in Frawſtadt gewuͤnſchet hette) ge-
ſehnet/ dahero Sie ſich mit einander vereiniget/
nebenſt den lieben Kindern auff die nechſtfolgen-
de Mitwoch/ als nehmlich vor geſtern/ nacher
Glogaw zu reiſen/ und die lieben Eltern noch ein-
ſten heim zuſuchen. Als aber der Freytag/ nemlich
heut acht Tage herbey kommen/ ſtehet Sie auff
fruͤhe zur Predigt zu gehen/ Jhr geliebter Herr
aber/ weil Er ſich den vorigen Tag auff der Reiß
etwas erkaͤltet gehabt/ nicht mit fort kan/ umbfaͤn-
get ſie Jhn freundlich mit Jhren Armẽ/ hertzet uñ
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