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Hayn, Johann: Liebliches Seelen-Gespräch. Lissa, 1649.

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All's gutt/ im Leben und im Todt.
rer Köpffe waren von Gold/ und darunter vier silber-
ne Füsse/ Welche nur nicht schön anzusehen/ sondern2. B. Mos.
xxxvi, 35, 36

es waren auch daran gehefftet/ der Fürhang/ künstlich
mit geler Seiden/ Scharlacken/ Rosinroth/ und ge-
zwirnter weisser Seiden gewircket.

Mahlet also ein tugendsam Ehren-Weib/ daß
Sie nicht alleine eine Zierde/ sondern auch eine StützeSprüch. Sa
lom. xxxi.

und Säule Jhres Mannes sey/ darauff sich sein Hertz
steiff lehnen/ und sicher verlassen kan. Wie auch
eben dieser weise Mann anderswo fast auff diesen schlag
redet: Wer eine Haußfraw hat/ der bringet seinSyr. xxxvii.
v.
26.

Gutt in Rath/ und hat einen trewen Gehülffen/
und eine Säule/ des Er sich trösten kan. Deß-
gleichen daß Sie/ wie die Säulen an der Stiffts Hüt-
ten/ daran der Fürhang hieng/ viel mit dem Mantel der
Liebe im Ehestande und in der Haußhaltung durch be-
scheidene Vorsichtigkeit bedecke/ daß weder für andere
Leute/ noch für den Ehe Herren/ sich darüber zu entrü-
sten/ alles kommen darff.

Unter solche tugendhaffte Weibesbilder mögen
wir mit billigkeit rechnen die weiland WolErbare/ Viel
Ehrenreiche und Hochtugendsame Fraw Dorothea/
Des Edlen/ Ehrenvesten/ GroßAchtbarn und Hoch-
gelahrten Herrn Joann Lauterbaches/ Erb Her-
rens auff Beichaw und Schlon/ vornehmen JCti pra-
ctici/
und gewesenen Syndici zu GroßGlogaw/ an-
wesenden hertzschmertzlich betrübten Herrn Wittibers/
vielgeliebte Hauß-Ehre/ nunmehr Seelige. Sie war

recht
A iij

All’s gutt/ im Leben und im Todt.
rer Koͤpffe waren von Gold/ und darunter vier ſilber-
ne Fuͤſſe/ Welche nur nicht ſchoͤn anzuſehen/ ſondern2. B. Moſ.
xxxvi, 35, 36

es waren auch daran gehefftet/ der Fuͤrhang/ kuͤnſtlich
mit geler Seiden/ Scharlacken/ Roſinroth/ und ge-
zwirnter weiſſer Seiden gewircket.

Mahlet alſo ein tugendſam Ehren-Weib/ daß
Sie nicht alleine eine Zierde/ ſondern auch eine StuͤtzeSpꝛuͤch. Sa
lom. xxxi.

und Saͤule Jhres Mannes ſey/ darauff ſich ſein Hertz
ſteiff lehnen/ und ſicher verlaſſen kan. Wie auch
eben dieſer weiſe Mann anderswo faſt auff dieſen ſchlag
redet: Wer eine Haußfraw hat/ der bringet ſeinSyr. xxxvii.
v.
26.

Gutt in Rath/ und hat einen trewen Gehuͤlffen/
und eine Saͤule/ des Er ſich troͤſten kan. Deß-
gleichen daß Sie/ wie die Saͤulen an der Stiffts Huͤt-
ten/ daran der Fuͤrhang hieng/ viel mit dem Mantel der
Liebe im Eheſtande und in der Haußhaltung durch be-
ſcheidene Vorſichtigkeit bedecke/ daß weder fuͤr andere
Leute/ noch fuͤr den Ehe Herren/ ſich daruͤber zu entruͤ-
ſten/ alles kommen darff.

Unter ſolche tugendhaffte Weibesbilder moͤgen
wir mit billigkeit rechnen die weiland WolErbare/ Viel
Ehrenreiche und Hochtugendſame Fraw Dorothea/
Des Edlen/ Ehrenveſten/ GroßAchtbarn und Hoch-
gelahrten Herrn Joann Lauterbaches/ Erb Her-
rens auff Beichaw und Schlon/ vornehmen JCti pra-
ctici/
und geweſenen Syndici zu GroßGlogaw/ an-
weſenden hertzſchmertzlich betruͤbten Herrn Wittibers/
vielgeliebte Hauß-Ehre/ nunmehr Seelige. Sie war

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[0005] All’s gutt/ im Leben und im Todt. rer Koͤpffe waren von Gold/ und darunter vier ſilber- ne Fuͤſſe/ Welche nur nicht ſchoͤn anzuſehen/ ſondern es waren auch daran gehefftet/ der Fuͤrhang/ kuͤnſtlich mit geler Seiden/ Scharlacken/ Roſinroth/ und ge- zwirnter weiſſer Seiden gewircket. 2. B. Moſ. xxxvi, 35, 36 Mahlet alſo ein tugendſam Ehren-Weib/ daß Sie nicht alleine eine Zierde/ ſondern auch eine Stuͤtze und Saͤule Jhres Mannes ſey/ darauff ſich ſein Hertz ſteiff lehnen/ und ſicher verlaſſen kan. Wie auch eben dieſer weiſe Mann anderswo faſt auff dieſen ſchlag redet: Wer eine Haußfraw hat/ der bringet ſein Gutt in Rath/ und hat einen trewen Gehuͤlffen/ und eine Saͤule/ des Er ſich troͤſten kan. Deß- gleichen daß Sie/ wie die Saͤulen an der Stiffts Huͤt- ten/ daran der Fuͤrhang hieng/ viel mit dem Mantel der Liebe im Eheſtande und in der Haußhaltung durch be- ſcheidene Vorſichtigkeit bedecke/ daß weder fuͤr andere Leute/ noch fuͤr den Ehe Herren/ ſich daruͤber zu entruͤ- ſten/ alles kommen darff. Spꝛuͤch. Sa lom. xxxi. Syr. xxxvii. v. 26. Unter ſolche tugendhaffte Weibesbilder moͤgen wir mit billigkeit rechnen die weiland WolErbare/ Viel Ehrenreiche und Hochtugendſame Fraw Dorothea/ Des Edlen/ Ehrenveſten/ GroßAchtbarn und Hoch- gelahrten Herrn Joann Lauterbaches/ Erb Her- rens auff Beichaw und Schlon/ vornehmen JCti pra- ctici/ und geweſenen Syndici zu GroßGlogaw/ an- weſenden hertzſchmertzlich betruͤbten Herrn Wittibers/ vielgeliebte Hauß-Ehre/ nunmehr Seelige. Sie war recht A iij

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Zitationshilfe: Hayn, Johann: Liebliches Seelen-Gespräch. Lissa, 1649, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/360994/5>, abgerufen am 03.12.2024.