Freylinghausen, Johann Anastasius: Christliches Denckmaal, Welches Seinem Seligen Herrn Eydam, HERRN M. Georg Joh. Hencken. hrsg. v. Wiegleb, Johann Hieronymus. Halle, 1720.Die Hoffnung der Gläubigen möchte, so dringet doch Stanck und Unflathüberall hervor, so, daß wenn man auch einen in seinem Leben noch so lieb gehabt hätte, man doch im Tode gern Augen und Nasen vor Jhm zuhält, und ihn ie eher, ie lieber von der Seite schaffet. (Und diese Unehre ist wiederum das Bild des Jrdischen.) Es wird aber wieder auferstehen in Herrlich- keit; sintemal JEsus CHristus den nichti- gen und in Unehre gesäeten Leib der Gläubi- gen also verklären wird, daß er ähnlich sey seinem verklärten Leibe, nach der Wir- ckung, damit er kan auch alle Dinge ihm unterthänig machen. Phil. III. 21. (Das ist das Bild des Himmlischen.) Es wird gesäet, sagt er 3) in Schwach- Denn gleichwie der erste Adam, der Jr- die
Die Hoffnung der Glaͤubigen moͤchte, ſo dringet doch Stanck und Unflathuͤberall hervor, ſo, daß wenn man auch einen in ſeinem Leben noch ſo lieb gehabt haͤtte, man doch im Tode gern Augen und Naſen vor Jhm zuhaͤlt, und ihn ie eher, ie lieber von der Seite ſchaffet. (Und dieſe Unehre iſt wiederum das Bild des Jrdiſchen.) Es wird aber wieder auferſtehen in Herrlich- keit; ſintemal JEſus CHriſtus den nichti- gen und in Unehre geſaͤeten Leib der Glaͤubi- gen alſo verklaͤren wird, daß er aͤhnlich ſey ſeinem verklaͤrten Leibe, nach der Wir- ckung, damit er kan auch alle Dinge ihm unterthaͤnig machen. Phil. III. 21. (Das iſt das Bild des Himmliſchen.) Es wird geſaͤet, ſagt er 3) in Schwach- Denn gleichwie der erſte Adam, der Jr- die
<TEI> <text> <body> <div type="fsSermon" n="1"> <div type="fsMainPart" n="2"> <div n="3"> <p><pb facs="#f0026" n="26"/><fw place="top" type="header">Die Hoffnung der Glaͤubigen</fw><lb/> moͤchte, ſo dringet doch Stanck und Unflath<lb/> uͤberall hervor, ſo, daß wenn man auch einen<lb/> in ſeinem Leben noch ſo lieb gehabt haͤtte,<lb/> man doch im Tode gern Augen und Naſen<lb/> vor Jhm zuhaͤlt, und ihn ie eher, ie lieber<lb/> von der Seite ſchaffet. (Und dieſe Unehre<lb/> iſt wiederum das Bild des Jrdiſchen.) <hi rendition="#fr">Es<lb/> wird</hi> aber wieder <hi rendition="#fr">auferſtehen in Herrlich-<lb/> keit;</hi> ſintemal JEſus CHriſtus <hi rendition="#fr">den nichti-<lb/> gen</hi> und in Unehre geſaͤeten <hi rendition="#fr">Leib</hi> der Glaͤubi-<lb/> gen <hi rendition="#fr">alſo verklaͤren wird, daß er aͤhnlich<lb/> ſey ſeinem verklaͤrten Leibe, nach der Wir-<lb/> ckung, damit er kan auch alle Dinge ihm<lb/> unterthaͤnig machen.</hi> Phil. <hi rendition="#aq">III.</hi> 21. (Das iſt<lb/> das Bild des Himmliſchen.)</p><lb/> <p><hi rendition="#fr">Es wird geſaͤet,</hi> ſagt er 3) <hi rendition="#fr">in Schwach-<lb/> heit;</hi> es iſt ein Leib, der nicht nur im Leben<lb/> vielerley Gebrechen und Schwachheiten unter-<lb/> worfen geweſen, ſondern auch nach dem To-<lb/> de dergeſtalt von aller Kraft verlaßen iſt, das<lb/> er auch das geringſte Wuͤrmlein nicht von ſich<lb/> abzutreiben vermag. (Das iſt wiederum daß<lb/> Bild des Jrdiſchen.) <hi rendition="#fr">Und wird auferſte-<lb/> hen in Kraft,</hi> ein geſunder, ſtarcker und<lb/> hurtiger Leib, ein Leib, den nichts wird muͤ-<lb/> de und matt machen, oder ſeiner Kraft berau-<lb/> ben koͤnnen. (Und das iſt gleichfalls das Bild<lb/> des Himmliſchen.)</p><lb/> <p>Denn gleichwie der erſte Adam, der Jr-<lb/> diſche, durch ſeinen Fall uns die Suͤnde und<lb/> <fw place="bottom" type="catch">die</fw><lb/></p> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [26/0026]
Die Hoffnung der Glaͤubigen
moͤchte, ſo dringet doch Stanck und Unflath
uͤberall hervor, ſo, daß wenn man auch einen
in ſeinem Leben noch ſo lieb gehabt haͤtte,
man doch im Tode gern Augen und Naſen
vor Jhm zuhaͤlt, und ihn ie eher, ie lieber
von der Seite ſchaffet. (Und dieſe Unehre
iſt wiederum das Bild des Jrdiſchen.) Es
wird aber wieder auferſtehen in Herrlich-
keit; ſintemal JEſus CHriſtus den nichti-
gen und in Unehre geſaͤeten Leib der Glaͤubi-
gen alſo verklaͤren wird, daß er aͤhnlich
ſey ſeinem verklaͤrten Leibe, nach der Wir-
ckung, damit er kan auch alle Dinge ihm
unterthaͤnig machen. Phil. III. 21. (Das iſt
das Bild des Himmliſchen.)
Es wird geſaͤet, ſagt er 3) in Schwach-
heit; es iſt ein Leib, der nicht nur im Leben
vielerley Gebrechen und Schwachheiten unter-
worfen geweſen, ſondern auch nach dem To-
de dergeſtalt von aller Kraft verlaßen iſt, das
er auch das geringſte Wuͤrmlein nicht von ſich
abzutreiben vermag. (Das iſt wiederum daß
Bild des Jrdiſchen.) Und wird auferſte-
hen in Kraft, ein geſunder, ſtarcker und
hurtiger Leib, ein Leib, den nichts wird muͤ-
de und matt machen, oder ſeiner Kraft berau-
ben koͤnnen. (Und das iſt gleichfalls das Bild
des Himmliſchen.)
Denn gleichwie der erſte Adam, der Jr-
diſche, durch ſeinen Fall uns die Suͤnde und
die
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |