Freylinghausen, Johann Anastasius: Christliches Denckmaal, Welches Seinem Seligen Herrn Eydam, HERRN M. Georg Joh. Hencken. hrsg. v. Wiegleb, Johann Hieronymus. Halle, 1720.Lebens-Lauf. Stücke gnug, wandelte in grosser Armuthdes Geistes und Niederträchtigkeit des Sin- nes, und war Jhm sehr zuwider, wenn je- mand etwas aus Jhm machen und seiner rühmlich gedencken wolte. Er hat daher GOTT gar inbrünstig und hertzlich gebeten, (welches sonderlich im vorigen Jahre bey mercklich zunehmender Schwachheit gesche- hen) Er möchte Jhn doch noch nicht wegneh- men, sondern, nach seinem gnädigen Wil- len, Jhm noch eine Zeitlang sein Leben fri- sten, damit Er Raum und Gelegenheit ha- ben möchte, durch seine Barmhertzigkeit in seinem Amte sich noch treuer und emsiger zu beweisen, und seiner Gemeine das, was ih- nen zu Rettung ihrer Seelen nöthig wäre, noch besser einzuschärfen und eifriger vorzu- stellen. Wie man denn auch wahrgenom- men, daß, da der liebe GOTT sein Gebet in so weit erhöret, und Jhm wieder so viel Kräfte und Gesundheit verliehen hat, daß Er sein Amt, welches Er auf Einrathen der Herren Medicorum auf eine Zeitlang hatte außse- tzen und inzwischen zu seiner nöthigen Erho- lung eine Reise thun müssen, wieder hat ver- richten können, Er mit mehrerm Ernst, Nach- druck und Eifer die Gemeine hieselbst aus GOTTES Wort gelehret, und sein Hertz im Vortrag des göttlichen Wortes gar reich- lich ausgeschüttet hat, um also vollends zu sagen,
Lebens-Lauf. Stuͤcke gnug, wandelte in groſſer Armuthdes Geiſtes und Niedertraͤchtigkeit des Sin- nes, und war Jhm ſehr zuwider, wenn je- mand etwas aus Jhm machen und ſeiner ruͤhmlich gedencken wolte. Er hat daher GOTT gar inbruͤnſtig und hertzlich gebeten, (welches ſonderlich im vorigen Jahre bey mercklich zunehmender Schwachheit geſche- hen) Er moͤchte Jhn doch noch nicht wegneh- men, ſondern, nach ſeinem gnaͤdigen Wil- len, Jhm noch eine Zeitlang ſein Leben fri- ſten, damit Er Raum und Gelegenheit ha- ben moͤchte, durch ſeine Barmhertzigkeit in ſeinem Amte ſich noch treuer und emſiger zu beweiſen, und ſeiner Gemeine das, was ih- nen zu Rettung ihrer Seelen noͤthig waͤre, noch beſſer einzuſchaͤrfen und eifriger vorzu- ſtellen. Wie man denn auch wahrgenom- men, daß, da der liebe GOTT ſein Gebet in ſo weit erhoͤret, und Jhm wieder ſo viel Kraͤfte und Geſundheit verliehen hat, daß Er ſein Amt, welches Er auf Einrathen der Herren Medicorum auf eine Zeitlang hatte außſe- tzen und inzwiſchen zu ſeiner noͤthigen Erho- lung eine Reiſe thun muͤſſen, wieder hat ver- richten koͤnnen, Er mit mehrerm Ernſt, Nach- druck und Eifer die Gemeine hieſelbſt aus GOTTES Wort gelehret, und ſein Hertz im Vortrag des goͤttlichen Wortes gar reich- lich ausgeſchuͤttet hat, um alſo vollends zu ſagen,
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Lebens-Lauf.
Stuͤcke gnug, wandelte in groſſer Armuth
des Geiſtes und Niedertraͤchtigkeit des Sin-
nes, und war Jhm ſehr zuwider, wenn je-
mand etwas aus Jhm machen und ſeiner
ruͤhmlich gedencken wolte. Er hat daher
GOTT gar inbruͤnſtig und hertzlich gebeten,
(welches ſonderlich im vorigen Jahre bey
mercklich zunehmender Schwachheit geſche-
hen) Er moͤchte Jhn doch noch nicht wegneh-
men, ſondern, nach ſeinem gnaͤdigen Wil-
len, Jhm noch eine Zeitlang ſein Leben fri-
ſten, damit Er Raum und Gelegenheit ha-
ben moͤchte, durch ſeine Barmhertzigkeit in
ſeinem Amte ſich noch treuer und emſiger zu
beweiſen, und ſeiner Gemeine das, was ih-
nen zu Rettung ihrer Seelen noͤthig waͤre,
noch beſſer einzuſchaͤrfen und eifriger vorzu-
ſtellen. Wie man denn auch wahrgenom-
men, daß, da der liebe GOTT ſein Gebet
in ſo weit erhoͤret, und Jhm wieder ſo viel
Kraͤfte und Geſundheit verliehen hat, daß Er
ſein Amt, welches Er auf Einrathen der Herren
Medicorum auf eine Zeitlang hatte außſe-
tzen und inzwiſchen zu ſeiner noͤthigen Erho-
lung eine Reiſe thun muͤſſen, wieder hat ver-
richten koͤnnen, Er mit mehrerm Ernſt, Nach-
druck und Eifer die Gemeine hieſelbſt aus
GOTTES Wort gelehret, und ſein Hertz
im Vortrag des goͤttlichen Wortes gar reich-
lich ausgeſchuͤttet hat, um alſo vollends zu
ſagen,
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