Freylinghausen, Johann Anastasius: Christliches Denckmaal, Welches Seinem Seligen Herrn Eydam, HERRN M. Georg Joh. Hencken. hrsg. v. Wiegleb, Johann Hieronymus. Halle, 1720.Lebens-Lauf. sagen, was Er noch nicht sattsam gesaget zuhaben vermeynet hatte. Welches Er denn so lange mit aller Treue continuiret, bis Er seine schwache Stimme nicht mehr hat brauchen und erheben können, da Er aber, ohnerachtet sei- ne Schwachheit schon sehr überhand genommen gehabt, sein Zeugniß zu vollenden, einige im vo- rigen Jahre gehaltene Oster-Predigten zum Druck noch fertig gemacht, solche der hiesigen Gemeine dediciret, und sie darinn noch zu guter letzte und als zum Abschied dessen, was er sie gelehret, erinnern wollen. Seine Liebe, Treue und Sorgfalt für die hiesige Christliche Ge- meine zu bezeugen, und daß solcher bey etwa länger anhaltender Kranckheit oder auch er- folgendem seligen Abschiede an nöthiger geist- licher Weyde und Pflege nichts abgehen möch- te, hat Er von Sr. Königl. Maj. in Preussen, unserm allergnädigsten König und Herrn, Jhm ben hiesigen Herrn Rectorem Martini zum Adiuncto in Diaconatu cum spe eventualis Successionis allerunterthänigst ausgebeten, und ist auch noch bey seinen Lebzeiten mit einem allergnädigsten Fiat darauf erfreuet worden. Jn seiner Kranckheit, die in Blutstürtzungen und einem auszehrenden hectischen Fieber bestanden, haben hiesige Medici, als Herr D. Richter und Herr D. Juncker, zwar nichts er- mangeln lassen, was zu Wiederherstellung der verlohrnen Gesundheit unter göttlichem Se- gen D
Lebens-Lauf. ſagen, was Er noch nicht ſattſam geſaget zuhaben vermeynet hatte. Welches Er denn ſo lange mit aller Treue continuiret, bis Er ſeine ſchwache Stimme nicht mehr hat brauchen und erheben koͤnnen, da Er aber, ohnerachtet ſei- ne Schwachheit ſchon ſehr uͤberhand genom̃en gehabt, ſein Zeugniß zu vollenden, einige im vo- rigen Jahre gehaltene Oſter-Predigten zum Druck noch fertig gemacht, ſolche der hieſigen Gemeine dediciret, und ſie darinn noch zu guter letzte und als zum Abſchied deſſen, was er ſie gelehret, erinnern wollen. Seine Liebe, Treue und Sorgfalt fuͤr die hieſige Chriſtliche Ge- meine zu bezeugen, und daß ſolcher bey etwa laͤnger anhaltender Kranckheit oder auch er- folgendem ſeligen Abſchiede an noͤthiger geiſt- licher Weyde und Pflege nichts abgehen moͤch- te, hat Er von Sr. Koͤnigl. Maj. in Preuſſen, unſerm allergnaͤdigſten Koͤnig und Herrn, Jhm ben hieſigen Herrn Rectorem Martini zum Adiuncto in Diaconatu cum ſpe eventualis Succeſſionis allerunterthaͤnigſt ausgebeten, und iſt auch noch bey ſeinen Lebzeiten mit einem allergnaͤdigſten Fiat darauf erfreuet worden. Jn ſeiner Kranckheit, die in Blutſtuͤrtzungen und einem auszehrenden hectiſchen Fieber beſtanden, haben hieſige Medici, als Herr D. Richter und Herr D. Juncker, zwar nichts er- mangeln laſſen, was zu Wiederherſtellung der verlohrnen Geſundheit unter goͤttlichem Se- gen D
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Lebens-Lauf.
ſagen, was Er noch nicht ſattſam geſaget zu
haben vermeynet hatte. Welches Er denn ſo
lange mit aller Treue continuiret, bis Er ſeine
ſchwache Stimme nicht mehr hat brauchen und
erheben koͤnnen, da Er aber, ohnerachtet ſei-
ne Schwachheit ſchon ſehr uͤberhand genom̃en
gehabt, ſein Zeugniß zu vollenden, einige im vo-
rigen Jahre gehaltene Oſter-Predigten zum
Druck noch fertig gemacht, ſolche der hieſigen
Gemeine dediciret, und ſie darinn noch zu guter
letzte und als zum Abſchied deſſen, was er ſie
gelehret, erinnern wollen. Seine Liebe, Treue
und Sorgfalt fuͤr die hieſige Chriſtliche Ge-
meine zu bezeugen, und daß ſolcher bey etwa
laͤnger anhaltender Kranckheit oder auch er-
folgendem ſeligen Abſchiede an noͤthiger geiſt-
licher Weyde und Pflege nichts abgehen moͤch-
te, hat Er von Sr. Koͤnigl. Maj. in Preuſſen,
unſerm allergnaͤdigſten Koͤnig und Herrn, Jhm
ben hieſigen Herrn Rectorem Martini zum
Adiuncto in Diaconatu cum ſpe eventualis
Succeſſionis allerunterthaͤnigſt ausgebeten,
und iſt auch noch bey ſeinen Lebzeiten mit einem
allergnaͤdigſten Fiat darauf erfreuet worden.
Jn ſeiner Kranckheit, die in Blutſtuͤrtzungen
und einem auszehrenden hectiſchen Fieber
beſtanden, haben hieſige Medici, als Herr D.
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