Freylinghausen, Johann Anastasius: Christliches Denckmaal, Welches Seinem Seligen Herrn Eydam, HERRN M. Georg Joh. Hencken. hrsg. v. Wiegleb, Johann Hieronymus. Halle, 1720.Leichen-Carmina. Damit dein stilles Hertz auch in Geduld sichübe/ Die seine Last mit Lust und Wohlgefallen trägt. Nun ist dein Lauf vollbracht/ die Last dir ab- genommen/ Die Krone zugetheilt/ der volle Trost geschenckt/ Du bist vor GOttes Thron im Heiligthum gekommen/ Da dich des Lebens Strohm zu voller Gnüge tränckt. Jch freue mich mit dir/ daß dich das Loos ge- troffen/ Das JEsu treue Hand für dich gezogen hat; Und will in gläubiger Geduld und Friede hoffen, Mein schönes Erbe ruh' in seiner Liebe Rath. () Ps. 16/ 6. M. Andreas Achilles. XI. ACh! löschet endlich doch das theure Licht noch aus! O! Glaucha/ welches dir so kurtze Zeit nur scheinet! Ach! wird denn abermal der Werthen Lehrer Hauß Bey Dir so leer gemacht? so weinet! weinet! weinet! Denn/ kein geringes ists! es wird alhier zugleich Von seiner Stätte mit ein Leuchter weggestossen! Ach! E 4
Leichen-Carmina. Damit dein ſtilles Hertz auch in Geduld ſichuͤbe/ Die ſeine Laſt mit Luſt und Wohlgefallen traͤgt. Nun iſt dein Lauf vollbracht/ die Laſt dir ab- genommen/ Die Krone zugetheilt/ der volle Troſt geſchenckt/ Du biſt vor GOttes Thron im Heiligthum gekommen/ Da dich des Lebens Strohm zu voller Gnuͤge traͤnckt. Jch freue mich mit dir/ daß dich das Loos ge- troffen/ Das JEſu treue Hand fuͤr dich gezogen hat; Und will in glaͤubiger Geduld und Friede hoffen, Mein ſchoͤnes Erbe ruh’ in ſeiner Liebe Rath. (✝) Pſ. 16/ 6. M. Andreas Achilles. XI. ACh! loͤſchet endlich doch das theure Licht noch aus! O! Glaucha/ welches dir ſo kurtze Zeit nur ſcheinet! Ach! wird denn abermal der Werthen Lehrer Hauß Bey Dir ſo leer gemacht? ſo weinet! weinet! weinet! Denn/ kein geringes iſts! es wird alhier zugleich Von ſeiner Staͤtte mit ein Leuchter weggeſtoſſen! Ach! E 4
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Leichen-Carmina.
Damit dein ſtilles Hertz auch in Geduld ſich
uͤbe/
Die ſeine Laſt mit Luſt und Wohlgefallen traͤgt.
Nun iſt dein Lauf vollbracht/ die Laſt dir ab-
genommen/
Die Krone zugetheilt/ der volle Troſt geſchenckt/
Du biſt vor GOttes Thron im Heiligthum
gekommen/
Da dich des Lebens Strohm zu voller Gnuͤge
traͤnckt.
Jch freue mich mit dir/ daß dich das Loos ge-
troffen/
Das JEſu treue Hand fuͤr dich gezogen hat;
Und will in glaͤubiger Geduld und Friede
hoffen,
Mein ſchoͤnes Erbe ruh’ in ſeiner Liebe Rath.
(✝) Pſ. 16/ 6.
M. Andreas Achilles.
XI.
ACh! loͤſchet endlich doch das theure Licht
noch aus!
O! Glaucha/ welches dir ſo kurtze Zeit
nur ſcheinet!
Ach! wird denn abermal der Werthen Lehrer
Hauß
Bey Dir ſo leer gemacht? ſo weinet! weinet!
weinet!
Denn/ kein geringes iſts! es wird alhier zugleich
Von ſeiner Staͤtte mit ein Leuchter weggeſtoſſen!
Ach!
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Zitationshilfe: | Freylinghausen, Johann Anastasius: Christliches Denckmaal, Welches Seinem Seligen Herrn Eydam, HERRN M. Georg Joh. Hencken. hrsg. v. Wiegleb, Johann Hieronymus. Halle, 1720, S. 71. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/376914/71>, abgerufen am 18.07.2024. |