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Freylinghausen, Johann Anastasius: Christliches Denckmaal, Welches Seinem Seligen Herrn Eydam, HERRN M. Georg Joh. Hencken. hrsg. v. Wiegleb, Johann Hieronymus. Halle, 1720.

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Leichen-Carmina.
Ach! ach! es mache doch GOtt unsre Hertzen
weich!

Daß wir durch Härtigkeit Jhn ferner nicht er-
bossen!

Der dich und mich mit Trost im Beicht-Stuhl
hat erquickt;

Der uns im Brod und Wein des HErren Mahl
gegeben/

Und dessen güldner Mund durch Lehren uns
beglückt;

Jn dem Er uns gezeigt den rechten Weg zum
Leben.

Auch dieser Hirt hat sein Leben nie geschont;
Weil Er bis in den Tod so hertzlich uns geliebet/
Und weil ein reiner Geist auch seine Brust
bewohnt/

So trieb Er fleißig an zu dem, was Er geübet.
Er lebt nun schon beglückt; Er trägt den Sie-
ges-Crantz;

Genießt den vollen Lohn von seinem Ober-Hirten.
Er brauchet keiner Sonn; Er sieht vollkomm-
nen Glantz

Das gantze Engel-Chor kan Jhn nun recht be-
wirthen.

So lebe/ Seliger; und sey von Hertzen froh!
Dein Vorbild soll uns stets in dem Gedächtnis
bleiben

Setz' ein Halleluja! zum dulci jubilo!
Bis wir diß schöne Spiel zusammen können
treiben.
Christian Jeremias Lichtemann,
Past. zu Wörmlitz.
XII.
Leichen-Carmina.
Ach! ach! es mache doch GOtt unſre Hertzen
weich!

Daß wir durch Haͤrtigkeit Jhn ferner nicht er-
boſſen!

Der dich und mich mit Troſt im Beicht-Stuhl
hat erquickt;

Der uns im Brod und Wein des HErren Mahl
gegeben/

Und deſſen guͤldner Mund durch Lehren uns
begluͤckt;

Jn dem Er uns gezeigt den rechten Weg zum
Leben.

Auch dieſer Hirt hat ſein Leben nie geſchont;
Weil Er bis in den Tod ſo hertzlich uns geliebet/
Und weil ein reiner Geiſt auch ſeine Bruſt
bewohnt/

So trieb Er fleißig an zu dem, was Er geuͤbet.
Er lebt nun ſchon begluͤckt; Er traͤgt den Sie-
ges-Crantz;

Genießt den vollen Lohn von ſeinem Ober-Hirten.
Er brauchet keiner Sonn; Er ſieht vollkomm-
nen Glantz

Das gantze Engel-Chor kan Jhn nun recht be-
wirthen.

So lebe/ Seliger; und ſey von Hertzen froh!
Dein Vorbild ſoll uns ſtets in dem Gedaͤchtnis
bleiben

Setz’ ein Halleluja! zum dulci jubilo!
Bis wir diß ſchoͤne Spiel zuſammen koͤnnen
treiben.
Chriſtian Jeremias Lichtemann,
Paſt. zu Woͤrmlitz.
XII.
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[72/0072] Leichen-Carmina. Ach! ach! es mache doch GOtt unſre Hertzen weich! Daß wir durch Haͤrtigkeit Jhn ferner nicht er- boſſen! Der dich und mich mit Troſt im Beicht-Stuhl hat erquickt; Der uns im Brod und Wein des HErren Mahl gegeben/ Und deſſen guͤldner Mund durch Lehren uns begluͤckt; Jn dem Er uns gezeigt den rechten Weg zum Leben. Auch dieſer Hirt hat ſein Leben nie geſchont; Weil Er bis in den Tod ſo hertzlich uns geliebet/ Und weil ein reiner Geiſt auch ſeine Bruſt bewohnt/ So trieb Er fleißig an zu dem, was Er geuͤbet. Er lebt nun ſchon begluͤckt; Er traͤgt den Sie- ges-Crantz; Genießt den vollen Lohn von ſeinem Ober-Hirten. Er brauchet keiner Sonn; Er ſieht vollkomm- nen Glantz Das gantze Engel-Chor kan Jhn nun recht be- wirthen. So lebe/ Seliger; und ſey von Hertzen froh! Dein Vorbild ſoll uns ſtets in dem Gedaͤchtnis bleiben Setz’ ein Halleluja! zum dulci jubilo! Bis wir diß ſchoͤne Spiel zuſammen koͤnnen treiben. Chriſtian Jeremias Lichtemann, Paſt. zu Woͤrmlitz. XII.

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Zitationshilfe: Freylinghausen, Johann Anastasius: Christliches Denckmaal, Welches Seinem Seligen Herrn Eydam, HERRN M. Georg Joh. Hencken. hrsg. v. Wiegleb, Johann Hieronymus. Halle, 1720, S. 72. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/376914/72>, abgerufen am 21.11.2024.