Schöttgen, Christian: Leben und letzte Stunden HERRN Christoph Theodosii Walthers. Halle, 1742.§. 29. Jm Frühling aber des 1741. Jahres that er seine letzte Reise, §. 30. Er reisete also im Mertzmonat aus, muste aber zu Magde- §. 31. Dieselbe Nacht aber bekommt er einen Anfall vom Frost und nichts (*) Siehe die Vorrede über die XLIX. Contin. §. 5. D
§. 29. Jm Fruͤhling aber des 1741. Jahres that er ſeine letzte Reiſe, §. 30. Er reiſete alſo im Mertzmonat aus, muſte aber zu Magde- §. 31. Dieſelbe Nacht aber bekommt er einen Anfall vom Froſt und nichts (*) Siehe die Vorrede uͤber die XLIX. Contin. §. 5. D
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§. 29.
Jm Fruͤhling aber des 1741. Jahres that er ſeine letzte Reiſe,
theils um die Seinigen noch einmal zu ſehen, theils auch zu Halle
denen, welche mit dem Mißions-Wercke zu thun haben, einige noͤ-
thige Erlaͤuterung von demſelben zu geben. Von dem erſtern
ſchrieb er den 30. Jul. alſo: „Gefaͤllt es dem HErrn, ſo moͤchte euch,
„meine Hertzallerliebſte, in dieſer Welt noch wohl einmal umarmen
„und hertzen, und denn, wenn es ihm beliebt, in meine Ruhe ein-
„gehen, bis ich in meinem Theil, und ihr in dem eurigen, auferſte-
„hen werde und werdet.„ Das Hochloͤbliche Mißions-Collegium
hat dieſen Anſchlag zu reiſen niemals gut gefunden, weil es beſor-
get geweſen, ſein durch die heiſſe Jndianiſche Luft, viel Reiſen und
Arbeit abgematteter Coͤrper moͤchte dieſelbe nicht ausſtehen. Es
hat ihm aber auch nicht ſehr zuwider ſeyn wollen, daß er das un-
ſchuldige Vergnuͤgen, ſein Geſchwiſter, Praͤceptores und Freunde
zu ſehen, noch einmal genieſſen moͤchte.
§. 30.
Er reiſete alſo im Mertzmonat aus, muſte aber zu Magde-
burg, woſelbſt ihm einige Unpaͤßlichkeit befiel, ein paar Poſttage
uͤberſchlagen, wie er ſolches ſelbſt in einem den 3. April an mich ge-
ſchriebenen Briefe meldet. Von dar ging die Reiſe nach Halle,
woſelbſt er in Herrn D. und Prof. Franckens Hauſe vierzehn Tage
lang alle gute Wartung und Pflege genoſſen, (*) ſo, daß er ſich im
Stande befand, uͤber Leipzig hieher nach Dreßden zu reiſen. Am
Sonntage Jubilate den 23. April kam er Abends um 5. Uhr bey mir
an, und ward von mir, wie man ſich wohl vermuthen kan, mit
Freuden aufgenommen. Den folgenden Tag gehet er mit ſeinem
Bruder uͤber die Bruͤcke nach Neuſtadt, da ihn denn die ſcharfe
Luft ziemlich mag erkaͤltet haben. Doch ließ er ſich nichts mercken,
ſondern hat Mittags und Abends bey mir vergnuͤgt geſpeiſet, auch
nach Mittags einige Bekannte, und gegen den Abend unſern hoch-
wertheſten Herrn D. Loͤſchern beſucht.
§. 31.
Dieſelbe Nacht aber bekommt er einen Anfall vom Froſt und
Hitze, welcher ihn ziemlich abgemattet, daher ich ihn, als ich um 7.
Uhr in meine Lection ging, noch im Bette liegend antraff, mir aber
nichts
(*) Siehe die Vorrede uͤber die XLIX. Contin. §. 5.
D
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