Pomarius, Samuel: Christliches Sterben und Christliches Leben. Oels, 1659.Christliche Leichpredigt. Schaden geachtet/ denn ich achte es alles für Scha-den gegen der überschwencklichen Erkentnüß Chri- sti Jesu meines HERRen/ umb welches willen ich alles hab für schaden gerechnet/ und achte es für Koth/ auff daß ich Christum gewinne. Ja er thut darüber über Himmel und Erden verzicht/ und spricht mit dem Königlichen Psalmisten Assaph/ aus Psal. 73/ 25. 26. (HERR Jesu) wenn ich nur dich habe/[unleserliches Material - 1 Zeichen fehlt] so frage ich nichts nach Himmel und Erden/ wenn mir gleich Leib und Seel verschmacht/ so bistu doch GOtt/ allezeit meines Hertzens Trost und mein Theil. So machte es D. Creuzenach zu Wien/ nochMathesius Sarepta Cruc. 4. Herberg. Magnal. part. 1. Med. 21. mitten unter dem Bapsthumb/ als er auff seinem Todbet- te nieder lag. Der suchte und suchte in allen seinen gut- ten Wercken/ die er die zeit seines Lebens über gethan hatte/ ob dieses wolte Trost geben/ ob jenes wolte Trost geben. Wenn er nu ein guttes Werck vornam/ sprach er/ wil denn das nicht helffen? Als das nicht helffen wolt/ suchte er abermals ein anders herdor/ und forschete aber- mal/ wil denn das nicht helffen? Als aber endlich dadurch kein Trost im Hertzen nicht hafften und safften wolte/ da ergrieff er mit wahrem Glauben diese allein Edle Hertzens-Perle/ den HErren Jesum/ und brach in die- se worte herauß: Ach/ wil denn nu nichts nicht helf- fen/ so helffe mir das Miserere mei DEUS propter preciosum sangvinem Filii tui, qui me famulum tuum redemit, das ist/ Erbarme dich mein O HERRE GOtt/ umb des theuren Rosinfarben Bluttes deines Sohnes willen/ der mich deinen Diener erlöset hat/ das halff endlich eintzig und alleine/ darauff wards besser/ darauff schlieff er sanfft und seelig ein. Dieses C
Chriſtliche Leichpredigt. Schaden geachtet/ denn ich achte es alles für Scha-den gegen der uͤberſchwencklichen Erkentnuͤß Chri- ſti Jeſu meines HERRen/ umb welches willen ich alles hab fuͤr ſchaden gerechnet/ und achte es fuͤr Koth/ auff daß ich Chriſtum gewinne. Ja er thut daruͤber uͤber Himmel und Erden verzicht/ und ſpricht mit dem Koͤniglichen Pſalmiſten Aſſaph/ aus Pſal. 73/ 25. 26. (HERR Jeſu) wenn ich nur dich habe/[unleserliches Material – 1 Zeichen fehlt] ſo frage ich nichts nach Himmel und Erden/ wenn mir gleich Leib und Seel verſchmacht/ ſo biſtu doch GOtt/ allezeit meines Hertzens Troſt und mein Theil. So machte es D. Creuzenach zu Wien/ nochMatheſius Sarepta Cruc. 4. Herberg. Magnal. part. 1. Med. 21. mitten unter dem Bapſthumb/ als er auff ſeinem Todbet- te nieder lag. Der ſuchte und ſuchte in allen ſeinen gut- ten Wercken/ die er die zeit ſeines Lebens uͤber gethan hatte/ ob dieſes wolte Troſt geben/ ob jenes wolte Troſt geben. Wenn er nu ein guttes Werck vornam/ ſprach er/ wil denn das nicht helffen? Als das nicht helffen wolt/ ſuchte er abermals ein anders herdor/ und forſchete aber- mal/ wil denn das nicht helffen? Als aber endlich dadurch kein Troſt im Hertzen nicht hafften und ſafften wolte/ da ergrieff er mit wahrem Glauben dieſe allein Edle Hertzens-Perle/ den HErren Jeſum/ und brach in die- ſe worte herauß: Ach/ wil denn nu nichts nicht helf- fen/ ſo helffe mir das Miſerere mei DEUS propter precioſum ſangvinem Filii tui, qui me famulum tuum redemit, das iſt/ Erbarme dich mein O HERRE GOtt/ umb des theuren Roſinfarben Bluttes deines Sohnes willen/ der mich deinen Diener erloͤſet hat/ das halff endlich eintzig und alleine/ darauff wards beſſer/ darauff ſchlieff er ſanfft und ſeelig ein. Dieſes C
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Koth/ auff daß ich Chriſtum gewinne. Ja er thut
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mit dem Koͤniglichen Pſalmiſten Aſſaph/ aus Pſal. 73/
25. 26. (HERR Jeſu) wenn ich nur dich habe/_ ſo
frage ich nichts nach Himmel und Erden/ wenn
mir gleich Leib und Seel verſchmacht/ ſo biſtu doch
GOtt/ allezeit meines Hertzens Troſt und mein
Theil. So machte es D. Creuzenach zu Wien/ noch
mitten unter dem Bapſthumb/ als er auff ſeinem Todbet-
te nieder lag. Der ſuchte und ſuchte in allen ſeinen gut-
ten Wercken/ die er die zeit ſeines Lebens uͤber gethan
hatte/ ob dieſes wolte Troſt geben/ ob jenes wolte Troſt
geben. Wenn er nu ein guttes Werck vornam/ ſprach
er/ wil denn das nicht helffen? Als das nicht helffen wolt/
ſuchte er abermals ein anders herdor/ und forſchete aber-
mal/ wil denn das nicht helffen? Als aber endlich dadurch
kein Troſt im Hertzen nicht hafften und ſafften wolte/
da ergrieff er mit wahrem Glauben dieſe allein Edle
Hertzens-Perle/ den HErren Jeſum/ und brach in die-
ſe worte herauß: Ach/ wil denn nu nichts nicht helf-
fen/ ſo helffe mir das Miſerere mei DEUS propter
precioſum ſangvinem Filii tui, qui me famulum tuum
redemit, das iſt/ Erbarme dich mein O HERRE
GOtt/ umb des theuren Roſinfarben Bluttes
deines Sohnes willen/ der mich deinen Diener
erloͤſet hat/ das halff endlich eintzig und alleine/ darauff
wards beſſer/ darauff ſchlieff er ſanfft und ſeelig ein.
Matheſius
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