Strobach, Johann Georg: Des grossen Abrahams Gesegnetes Gedächtniß zu Hebron. Pirna, 1713.Abdanckungs-Rede. das Licht des Göttlichen Wortes brennet/ und die Menschen inihrer Finsterniß erleuchtet. Ja sie sind auch selbst Lichter der Joh. 5, 35.der Welt/ wie Johannes der Täuffer war ein brennend und D. Müllers Evangel. Schluß- Kette/ P. II. p. 74.scheinend Licht. Brennende Lichter müssen sie seyn in der Leh- re/ daß die/ so dem Worte zuhören/ sagen können: Brannte nicht unser Hertz in uns/ da Er mit uns redete/ und uns die Schrifft öffnete. Scheinende Lichter im Leben/ nicht etwan/ daß sie allein von aussen vor den Menschen fromm scheinen/ sondern daß sie von innen ihr Licht leuchten lassen/ denen Zuhörern zum Für- schein in der Gottseeligkeit/ und zum Fürbilde guter Wercke. Lehrer sind geistliche Aertzte/ welche die Sünden-Wunden mit dem Wein des Gesetzes reinigen/ und mit dem Oel des Evan- Matt. 9, 37.gelii verbinden. Sie sind die geistliche Schnitter/ welche de- nen Engeln helffen die frommen Seelen in Bündlein der Leben- Matth. 7, 13.digen einbinden. Sie sind die Pförtner des himmlischen Je- rusalems/ die da weisen/ welches sey die enge Himmels-Pforte. Mal. 2, 7.Sie sind die Engel und Bothen GOttes/ die da verkündigen Friede/ Heyl und alles Gutes. So viel Gutes finden wir von treuen Dienern GOttes/ und so werden sie durch diese und an- dere schöne Nahmen recommendiret. Mehr solche Ehren-Titul der Lehrer hat D. Crellius in seiner Real- Es haben dannenhero auch manche Christliche Seelen wohl er- und
Abdanckungs-Rede. das Licht des Goͤttlichen Wortes brennet/ und die Menſchen inihrer Finſterniß erleuchtet. Ja ſie ſind auch ſelbſt Lichter der Joh. 5, 35.der Welt/ wie Johannes der Taͤuffer war ein brennend und D. Muͤllers Evangel. Schluß- Kette/ P. II. p. 74.ſcheinend Licht. Brennende Lichter muͤſſen ſie ſeyn in der Leh- re/ daß die/ ſo dem Worte zuhoͤren/ ſagen koͤnnen: Brannte nicht unſer Hertz in uns/ da Er mit uns redete/ und uns die Schrifft oͤffnete. Scheinende Lichter im Leben/ nicht etwan/ daß ſie allein von auſſen vor den Menſchen fromm ſcheinen/ ſondern daß ſie von innen ihr Licht leuchten laſſen/ denen Zuhoͤrern zum Fuͤr- ſchein in der Gottſeeligkeit/ und zum Fuͤrbilde guter Wercke. Lehrer ſind geiſtliche Aertzte/ welche die Suͤnden-Wunden mit dem Wein des Geſetzes reinigen/ und mit dem Oel des Evan- Matt. 9, 37.gelii verbinden. Sie ſind die geiſtliche Schnitter/ welche de- nen Engeln helffen die frommen Seelen in Buͤndlein der Leben- Matth. 7, 13.digen einbinden. Sie ſind die Pfoͤrtner des himmliſchen Je- ruſalems/ die da weiſen/ welches ſey die enge Himmels-Pforte. Mal. 2, 7.Sie ſind die Engel und Bothen GOttes/ die da verkuͤndigen Friede/ Heyl und alles Gutes. So viel Gutes finden wir von treuen Dienern GOttes/ und ſo werden ſie durch dieſe und an- dere ſchoͤne Nahmen recommendiret. Mehr ſolche Ehren-Titul der Lehrer hat D. Crellius in ſeiner Real- Es haben dannenhero auch manche Chriſtliche Seelen wohl er- und
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Abdanckungs-Rede.
das Licht des Goͤttlichen Wortes brennet/ und die Menſchen in
ihrer Finſterniß erleuchtet. Ja ſie ſind auch ſelbſt Lichter der
der Welt/ wie Johannes der Taͤuffer war ein brennend und
ſcheinend Licht. Brennende Lichter muͤſſen ſie ſeyn in der Leh-
re/ daß die/ ſo dem Worte zuhoͤren/ ſagen koͤnnen: Brannte nicht
unſer Hertz in uns/ da Er mit uns redete/ und uns die Schrifft
oͤffnete. Scheinende Lichter im Leben/ nicht etwan/ daß ſie allein
von auſſen vor den Menſchen fromm ſcheinen/ ſondern daß ſie
von innen ihr Licht leuchten laſſen/ denen Zuhoͤrern zum Fuͤr-
ſchein in der Gottſeeligkeit/ und zum Fuͤrbilde guter Wercke.
Lehrer ſind geiſtliche Aertzte/ welche die Suͤnden-Wunden mit
dem Wein des Geſetzes reinigen/ und mit dem Oel des Evan-
gelii verbinden. Sie ſind die geiſtliche Schnitter/ welche de-
nen Engeln helffen die frommen Seelen in Buͤndlein der Leben-
digen einbinden. Sie ſind die Pfoͤrtner des himmliſchen Je-
ruſalems/ die da weiſen/ welches ſey die enge Himmels-Pforte.
Sie ſind die Engel und Bothen GOttes/ die da verkuͤndigen
Friede/ Heyl und alles Gutes. So viel Gutes finden wir von
treuen Dienern GOttes/ und ſo werden ſie durch dieſe und an-
dere ſchoͤne Nahmen recommendiret.
Joh. 5, 35.
D. Muͤllers
Evangel.
Schluß-
Kette/ P. II.
p. 74.
Matt. 9, 37.
Matth. 7, 13.
Mal. 2, 7.
Mehr ſolche Ehren-Titul der Lehrer hat D. Crellius in ſeiner Real-
Concordanz angemerckt/ ſub voce Kirchen-Diener.
Es haben dannenhero auch manche Chriſtliche Seelen wohl er-
kannt/ was vor ein groß Ding es ſey um einen treuen und klu-
gen Hauß-Halter/ um einen geiſtreichen Prediger/ der das Wort
GOttes denen Zuhoͤrern weiß gruͤndlich/ deutlich und erbaulich
vorzutragen/ und ihn dahero lieb und werth gehalten. Jn dem
Leben des Heil. Biſchoffs Martini wird erzehlet/ daß er auff ei-
ne Zeit zu dem damahligen Roͤmiſchen Kaͤyſer/ Maximus,
ſey kommen/ und habe in Gegenwart ſeiner und ſeiner Gemah-
lin allerley gottſelige Geſpraͤche gefuͤhret; von der Suͤßigkeit der
Goͤttlichen Gnade und des him̃liſchen Troſtes/ von einem froͤlichen
und
Scriver.
Seelen-
Schatz/ P.
III. c. 7. §.
22. ex Sulpi-
tio Severo &
Baronio.
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Zitationshilfe: | Strobach, Johann Georg: Des grossen Abrahams Gesegnetes Gedächtniß zu Hebron. Pirna, 1713, S. 56. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/392437/56>, abgerufen am 26.06.2024. |