Strobach, Johann Georg: Des grossen Abrahams Gesegnetes Gedächtniß zu Hebron. Pirna, 1713.Abdanckungs-Rede. und erkannte ihn als einen rechtschaffenen frommen Mann undtheure Seele. Jch heuchle Jhm gar nicht/ sondern ich rede die Wahrheit/ des mir Zeugniß geben werden alle/ die Jhn geken- net. Ach wenn doch viel solche treue und kluge Haußhalter GOttes in unser Evangelischer Kirchen wären! Doch GOTT kennet sie/ wo sie hin und her anzutreffen sind. Jndessen schätze sich glückselig die liebe Maxenische Kirchfarth/ daß sie über dreis- sig Jahr einen solchen treuen und klugen Haußhalter in ihrem GOttes-Hause gehabt: Glückselig halte sie sich/ daß der alte Vater einen solchen Sohn hinterlässet im Amte/ welcher mit gleicher Treue/ Klugheit/ Gelehrsamkeit und Exemplarischen Leben wird continuiren/ was allhier seither schon eine gute Zeit ist gebauet worden. GOtt lasse Jhn die Jahre des Herrn Va- ters/ wo nicht übersteigen/ doch in Vergnügen erreichen. Glück- seelig schätzen sich auch die beyden Hoch- und Hertzbetrübten Herren Söhne/ Frau Schnure/ dero wertheste Eltern/ Herren Vetter/ Frau Muhmen/ und gantze vornehme Freundschafft/ daß sie sich von einem so frommen und treuen Vater und Freunde nennen können/ und daß derselbe/ nachdem er in diesem Leben von GOtt so viel Gnade genossen/ nunmehro so sanfft und seelig in die Freude des HErrn ist eingegangen. GOtt hat Jhn zwar mit dem alten Ertz-Vater Abraham aller- ley schwere Versuchungen/ theils in seinem Amte/ theils in sei- nem Ehe- und Wittwer-Stande erfahren lassen/ hat ihn aber alle lassen frölich überwinden. Fürchte dich nicht/ Abraham/Gen. 15, 1. ich bin dein Schild und dein sehr grosser Lohn/ hat Jhm GOtt zugeruffen/ nunmehro wird sein Lohn groß im Himmel seyn. O wie ein groß Ding ist es nunmehro um Jhn/ Er istApoc. 1, 6. ein Priester fur GOtt dem Vater/ und ein Himmels-König. Er sitzet mit Abraham zu Tische im Himmelreich. Sein eiffri- ges Gebet aber/ welches Er so offt an dieser heiligen Stätte vor seine Kirch-Kinder/ und die liebsten Seinigen/ ja vor die gantze Kir- H 3
Abdanckungs-Rede. und erkannte ihn als einen rechtſchaffenen frommen Mann undtheure Seele. Jch heuchle Jhm gar nicht/ ſondern ich rede die Wahrheit/ des mir Zeugniß geben werden alle/ die Jhn geken- net. Ach wenn doch viel ſolche treue und kluge Haußhalter GOttes in unſer Evangeliſcher Kirchen waͤren! Doch GOTT kennet ſie/ wo ſie hin und her anzutreffen ſind. Jndeſſen ſchaͤtze ſich gluͤckſelig die liebe Maxeniſche Kirchfarth/ daß ſie uͤber dreiſ- ſig Jahr einen ſolchen treuen und klugen Haußhalter in ihrem GOttes-Hauſe gehabt: Gluͤckſelig halte ſie ſich/ daß der alte Vater einen ſolchen Sohn hinterlaͤſſet im Amte/ welcher mit gleicher Treue/ Klugheit/ Gelehrſamkeit und Exemplariſchen Leben wird continuiren/ was allhier ſeither ſchon eine gute Zeit iſt gebauet worden. GOtt laſſe Jhn die Jahre des Herrn Va- ters/ wo nicht uͤberſteigen/ doch in Vergnuͤgen erreichen. Gluͤck- ſeelig ſchaͤtzen ſich auch die beyden Hoch- und Hertzbetruͤbten Herren Soͤhne/ Frau Schnure/ dero wertheſte Eltern/ Herren Vetter/ Frau Muhmen/ und gantze vornehme Freundſchafft/ daß ſie ſich von einem ſo frommen und treuen Vater und Freunde nennen koͤnnen/ und daß derſelbe/ nachdem er in dieſem Leben von GOtt ſo viel Gnade genoſſen/ nunmehro ſo ſanfft und ſeelig in die Freude des HErrn iſt eingegangen. GOtt hat Jhn zwar mit dem alten Ertz-Vater Abraham aller- ley ſchwere Verſuchungen/ theils in ſeinem Amte/ theils in ſei- nem Ehe- und Wittwer-Stande erfahren laſſen/ hat ihn aber alle laſſen froͤlich uͤberwinden. Fuͤrchte dich nicht/ Abraham/Gen. 15, 1. ich bin dein Schild und dein ſehr groſſer Lohn/ hat Jhm GOtt zugeruffen/ nunmehro wird ſein Lohn groß im Himmel ſeyn. O wie ein groß Ding iſt es nunmehro um Jhn/ Er iſtApoc. 1, 6. ein Prieſter fur GOtt dem Vater/ und ein Himmels-Koͤnig. Er ſitzet mit Abraham zu Tiſche im Himmelreich. Sein eiffri- ges Gebet aber/ welches Er ſo offt an dieſer heiligen Staͤtte vor ſeine Kirch-Kinder/ und die liebſten Seinigen/ ja vor die gantze Kir- H 3
<TEI> <text> <body> <div type="fsThanks" n="1"> <p><pb facs="#f0061" n="61"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b">Abdanckungs-Rede.</hi></fw><lb/> und erkannte ihn als einen rechtſchaffenen frommen Mann und<lb/> theure Seele. Jch heuchle Jhm gar nicht/ ſondern ich rede die<lb/> Wahrheit/ des mir Zeugniß geben werden alle/ die Jhn geken-<lb/> net. Ach wenn doch viel ſolche treue und kluge Haußhalter<lb/> GOttes in unſer Evangeliſcher Kirchen waͤren! Doch GOTT<lb/> kennet ſie/ wo ſie hin und her anzutreffen ſind. Jndeſſen ſchaͤtze<lb/> ſich gluͤckſelig die liebe Maxeniſche Kirchfarth/ daß ſie uͤber dreiſ-<lb/> ſig Jahr einen ſolchen treuen und klugen Haußhalter in ihrem<lb/> GOttes-Hauſe gehabt: Gluͤckſelig halte ſie ſich/ daß der alte<lb/> Vater einen ſolchen Sohn hinterlaͤſſet im Amte/ welcher mit<lb/> gleicher Treue/ Klugheit/ Gelehrſamkeit und <hi rendition="#aq">Exemplari</hi>ſchen<lb/> Leben wird <hi rendition="#aq">continui</hi>ren/ was allhier ſeither ſchon eine gute Zeit<lb/> iſt gebauet worden. GOtt laſſe Jhn die Jahre des Herrn Va-<lb/> ters/ wo nicht uͤberſteigen/ doch in Vergnuͤgen erreichen. Gluͤck-<lb/> ſeelig ſchaͤtzen ſich auch die beyden Hoch- und Hertzbetruͤbten<lb/><hi rendition="#fr">Herren Soͤhne/ Frau Schnure/ dero wertheſte Eltern/</hi><lb/> Herren <hi rendition="#fr">Vetter/ Frau Muhmen/ und gantze vornehme<lb/> Freundſchafft/</hi> daß ſie ſich von einem ſo frommen und treuen<lb/> Vater und Freunde nennen koͤnnen/ und daß derſelbe/ nachdem<lb/> er in dieſem Leben von GOtt ſo viel Gnade genoſſen/ nunmehro<lb/> ſo ſanfft und ſeelig in die Freude des HErrn iſt eingegangen.<lb/> GOtt hat Jhn zwar mit dem alten Ertz-Vater Abraham aller-<lb/> ley ſchwere Verſuchungen/ theils in ſeinem Amte/ theils in ſei-<lb/> nem Ehe- und Wittwer-Stande erfahren laſſen/ hat ihn aber<lb/> alle laſſen froͤlich uͤberwinden. <hi rendition="#fr">Fuͤrchte dich nicht/ Abraham/</hi><note place="right"><hi rendition="#i"><hi rendition="#aq">Gen.</hi> 15, 1.</hi></note><lb/><hi rendition="#fr">ich bin dein Schild und dein ſehr groſſer Lohn/</hi> hat Jhm<lb/> GOtt zugeruffen/ nunmehro wird ſein Lohn groß im Himmel<lb/> ſeyn. O wie ein groß Ding iſt es nunmehro um Jhn/ Er iſt<note place="right"><hi rendition="#i"><hi rendition="#aq">Apoc.</hi> 1, 6.</hi></note><lb/> ein Prieſter fur GOtt dem Vater/ und ein Himmels-Koͤnig.<lb/> Er ſitzet mit Abraham zu Tiſche im Himmelreich. Sein eiffri-<lb/> ges Gebet aber/ welches Er ſo offt an dieſer heiligen Staͤtte vor<lb/> ſeine Kirch-Kinder/ und die liebſten Seinigen/ ja vor die gantze<lb/> <fw place="bottom" type="sig">H 3</fw><fw place="bottom" type="catch">Kir-</fw><lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [61/0061]
Abdanckungs-Rede.
und erkannte ihn als einen rechtſchaffenen frommen Mann und
theure Seele. Jch heuchle Jhm gar nicht/ ſondern ich rede die
Wahrheit/ des mir Zeugniß geben werden alle/ die Jhn geken-
net. Ach wenn doch viel ſolche treue und kluge Haußhalter
GOttes in unſer Evangeliſcher Kirchen waͤren! Doch GOTT
kennet ſie/ wo ſie hin und her anzutreffen ſind. Jndeſſen ſchaͤtze
ſich gluͤckſelig die liebe Maxeniſche Kirchfarth/ daß ſie uͤber dreiſ-
ſig Jahr einen ſolchen treuen und klugen Haußhalter in ihrem
GOttes-Hauſe gehabt: Gluͤckſelig halte ſie ſich/ daß der alte
Vater einen ſolchen Sohn hinterlaͤſſet im Amte/ welcher mit
gleicher Treue/ Klugheit/ Gelehrſamkeit und Exemplariſchen
Leben wird continuiren/ was allhier ſeither ſchon eine gute Zeit
iſt gebauet worden. GOtt laſſe Jhn die Jahre des Herrn Va-
ters/ wo nicht uͤberſteigen/ doch in Vergnuͤgen erreichen. Gluͤck-
ſeelig ſchaͤtzen ſich auch die beyden Hoch- und Hertzbetruͤbten
Herren Soͤhne/ Frau Schnure/ dero wertheſte Eltern/
Herren Vetter/ Frau Muhmen/ und gantze vornehme
Freundſchafft/ daß ſie ſich von einem ſo frommen und treuen
Vater und Freunde nennen koͤnnen/ und daß derſelbe/ nachdem
er in dieſem Leben von GOtt ſo viel Gnade genoſſen/ nunmehro
ſo ſanfft und ſeelig in die Freude des HErrn iſt eingegangen.
GOtt hat Jhn zwar mit dem alten Ertz-Vater Abraham aller-
ley ſchwere Verſuchungen/ theils in ſeinem Amte/ theils in ſei-
nem Ehe- und Wittwer-Stande erfahren laſſen/ hat ihn aber
alle laſſen froͤlich uͤberwinden. Fuͤrchte dich nicht/ Abraham/
ich bin dein Schild und dein ſehr groſſer Lohn/ hat Jhm
GOtt zugeruffen/ nunmehro wird ſein Lohn groß im Himmel
ſeyn. O wie ein groß Ding iſt es nunmehro um Jhn/ Er iſt
ein Prieſter fur GOtt dem Vater/ und ein Himmels-Koͤnig.
Er ſitzet mit Abraham zu Tiſche im Himmelreich. Sein eiffri-
ges Gebet aber/ welches Er ſo offt an dieſer heiligen Staͤtte vor
ſeine Kirch-Kinder/ und die liebſten Seinigen/ ja vor die gantze
Kir-
Gen. 15, 1.
Apoc. 1, 6.
H 3
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |